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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sein.«
    Die Geduld des Assistenten war plötzlich zu Ende.
    »Das ist ja lächerlich! Ich will wissen, wer hier die Gesamtleitung hat.
Sie müssen doch einen Betriebsdirektor oder etwas Entsprechendes haben. Bitte,
seien Sie so freundlich ...«
    Farnhill brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen.
    »Dieses Schauspiel hat lange genug gedauert«, knurrte er. Er sah Clem an.
»Vielleicht könnten wir das Gespräch unter Umständen in größerer
Vertraulichkeit fortsetzen. Gibt es hier in der Nähe etwas Passendes?«
    »Sicher.« Clem deutete hinter sich. »Hinten am Korridor gibt es einen
großen Raum, der frei ist und alle aufnehmen könnte. Wir würden dort auch
Kaffee kriegen. Ich nehme an, Sie könnten ihn vertragen - Sie haben eine lange
Fahrt hinter sich, wie?« Er grinste über den Witz, als er sich abwandte, um
vorauszugehen. Farnhill schien den Spaß nicht verstehen zu wollen.
    »Ähem ...« General Portney räusperte sich. »Wir werden für die Dauer der
Verhandlungen Posten in der Kuan-yin aufstellen. Ich gehe davon aus, daß keine Einwände bestehen.« Die
Offiziere wurden steif, als sie die Reaktion auf die erste angedeutete Anfechtung
der Rechtmäßigkeit chironischer Verwaltung der Kuan- yin erwarteten.
    Clem winkte beiläufig, ohne sich umzudrehen.
    »Nur zu«, sagte er. »Bin aber nicht der Meinung, daß Sie die wirklich
brauchen. Hier oben sind Sie ziemlich sicher. Wir haben nicht viele
Einbrecher.«
    Farnhill sah seine Mitarbeiter hilflos an, straffte die Schultern und
begann die Gruppe hinter Clem herzuführen, während die Chironer Platz machten.
Die militärische Abordnung löste sich auf, um die Nachhut zu übernehmen.
Wesserman zischte über die Schulter knapp zu Sirocco: »Weitermachen, Kommandeur
Ehrenwache.«
    Die Ersatzeinheit von Kompanie B marschierte aus dem Fähreneingang, um
sich vor der Rampe aufzustellen, und Sirocco trat vor seine Leute.
    Achtung! In zwei Marschreihen angetreten!« Die beiden Reihen, die
schräg von der Schleuse aufgestellt gewesen waren, formierten sich hinter den
Zugführern. »Posten an den jeweiligen Stellen raustreten. Im Gleichschritt... marsch! Die beiden Reihen stapften hinter Sirocco durch die
Vorkammer, bogen nach links ab, während jeder an der Innenseite vier Schritte
pausierte, und marschierten durch den Korridor hinein in die Kuan-yin.
    Amy sah über Cromwells Kopf hinweg neugierig zu, als sie verschwanden.
    »Möchte wissen, warum sie so gehen, wenn sie einander anschreien«,
meinte sie nachdenklich. »Weißt du, warum, Cromwell?«
    »Hast du darüber nachgedacht?« fragte Cromwell.
    »Eigentlich nicht.«
    »Du solltest über die Dinge auch nachdenken, nicht nur Fragen stellen.
Sonst kommst du so weit, daß du andere Leute für dich denken läßt, statt daß du
dich auf dich selber verläßt.«
    »Uuh ... das möchte ich aber nicht«, sagte Amy.
    »Na schön«, sagte Cromwell herausfordernd. »Was, glaubst du, könnte dich
dazu bringen, so zu gehen, wenn dich jemand anschreit?«
    »Ich weiß nicht.« Amy kniff das Gesicht zusammen und rieb mit dem Finger
ihren Nasenrücken. »Da müßte ich wohl verrückt sein.«
    »Nun, da hast du schon Stoff zum Nachdenken«, sagte Cromwell.
     
    11
     
    TRAMP, TRAMP, TRAMP, tramp, tramp,
tramp, tramp, tramp.
    »Abteilung ... halt!«
    Tramp-Tramp!
    Die Abteilung von Kompanie D kam im Korridor zum Stillstand, der vom
Röntgenspektroskopie- und Bildanalyse-Labor herüberführte, an einer Stelle, wo
er sich zu einer vertikalen Ausbuchtung erweiterte, in der eine Treppe mit
Stahlgeländer zum Observatoriumsdeck mit dem 5 m-Spiegel- und dem Gamma-
strahlen-Interferometrie-Teleskop hinaufführte. Ein paar Chironer, die
vorbeikamen, blieben kurz stehen und schauten erstaunt zu, winkten fröhlich und
gingen wieder ihrer Wege.
    »Wache, weggetreten ... marsch!« brüllte Sirocco. Gefreiter Driscoll trat vom Ende der schon verkürzten
Kolonne einen Schritt zurück, drehte sich um neunzig Grad nach rechts und trat
erneut zurück, um an der Wand neben dem Zugang zu einem kleineren Nebenkorridor
strammzustehen. »Rührt - euch!« Driscoll stellte den linken Fuß auf die Seite
und nahm das Gewehr von der Schulter, um es mit dem Kolben auf den Boden zu
stellen, einen Zoll von seinem Stiefel entfernt. »Abteilung, linksum . . . marsch!«
    Tramp, tramp, tramp, tramp .. .
    Der rhythmische Marschtritt verlor sich in der Ferne und wurde ersetzt
durch die Hintergrundgeräusche des Alltagslebens an Bord der Kuan-yin - eine

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