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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Perspektive,
als man eine der Heckkameras zuschaltete. Colman wurde ein, zwei Minuten lang
in den Sitz gepreßt, die Bildwand zeigte wieder eine Bugansicht, dann ging es
schwindelerregend zu, als die Flugcomputer die Fähre zum letzten Anflug erneut
drehten und mit einer Kombination gedrosselten Hauptschubs und der Seitendüsen
die Position mit der Bewegung der Kuan-yin in Einklang brachten. Nach einigen Kleinkorrekturen rotierte die Fähre
gemeinsam mit der Kuan-yin, was ihren Insassen
das Gefühl verlieh, auf dem Rücken zu liegen, und schob sich leicht nach vorn
und oben, um das Manöver abzuschließen.
    Das Andocken verlief glatt, und kurz danach teilte die Stimme des
Kapitäns mit: »Andocken bestätigt. Das Unternehmen kann ablaufen.«
    »übernehmen Sie, General«, sagte Farnhill von hinten.
    »Vorhut antreten lassen, Colonel«, befahl General Portney von der
Kabinenmitte aus.
    »Ehrenwache, marsch«, ordnete Colonel Wesserman, eine Reihe vor Portney,
an.
    »Einheit Ehrenwache, links und rechts antreten«, rief Sirocco vorne.
»Abschnittsführer marsch.« Er trat hinaus in den Mittelgang, wo der Boden sich
zu einer steilen Treppe gefaltet hatte, um die Bewegung in Richtung Bug und
Heck zu erleichtern, und kletterte hinaus in die Schleusenkammer an der Seite,
Colman und Hanlon hinter sich, während die Einheiten Rot und Blau sich in den
Zwischengängen unmittelbar dahinter aufstellten. In der Schleusenkammer war die
Innenluke schon geöffnet, und der Abfertigungsoffizier der Fährenbesatzung
führte eine abschließende Instrumentenprüfung vor der Öffnung der Außenluke
durch. Während sie darauf warteten, daß er fertig wurde und der Rest der
Delegation in der Kabine nach vorne kam, starrte Colman auf die Luke vor sich
und dachte an das Schiff auf der anderen Seite, das die Erde verlassen hatte,
bevor er geboren worden war, und sich nun hier befand und auf sie wartete,
nachdem es dieselben vier Lichtjahre Weltraum durchquert hatte, die eine volle
Hälfte seines Lebens ausmachten. Nach den Jahren der Spekulationen würden alle
Fragen über die Chironer in Minuten beantwortet werden. Der Sturzflug der
»Mayflower II« hatte Colmans Neugier aufs höchste gesteigert, der Dinge wegen,
die er auf der Bildwand gesehen hatte. Denn trotz all der Witze und des
öffentlichen Geredes stand für ihn eines fest: Die technischen und baulichen
Veränderungen, die er an der Außenseite der Kuan-yin bemerkt hatte, stammten nicht von unverantwortlichen, zu groß geratenen
Halbwüchsigen.
    »Klar zum Ausstieg«, meldete der Abfertigungsoffizier Sirocco.
    »Achtung für Klar zum Ausstieg«, rief Sirocco in die Kabine hinunter.
    »Weitermachen, Kommando Ehrenwache«, erwiderte Colonel Wesserman aus den
Tiefen.»Aufschließen«, befahl Sirocco, und die Männer schlurften heran, um sich
hinter Sirocco, Colman und Hanlon zusammenzudrängen und Platz zu machen für
die Offiziere und Diplomaten. Sirocco sah den Abfertigungsoffizier an und
nickte.
    »Außenluke öffnen.«
    Der Abfertigungsoffizier tippte einen Befehl in die Steuertafel ein, die
Außentür der Fähre klappte langsam auf.
    Sirocco marschierte stramm auf der Verbindungsrampe in die Kuan-yin, wo er nach links trat und Haltung annahm, während Colman
und Hanlon die Einheiten hinaufführten, die Gewehre im vorgeschriebenen Winkel
auf den Schultern, die freien Arme, wie an unsichtbaren Drähten befestigt, hin-
und herschwingend, die Stiefel im Gleichschritt auf die stählernen Bodenplatten
krachend. Sie schwärmten rasch aus und kamen in Reihen, genau neben dem Ausgang
ausgerichtet, zum Stillstand. Hinter ihnen kamen die Offiziere in Viererreihen
heraus und teilten sich in zwei Gruppen, um Colonel Wesserman nach links und
General Portney nach rechts zu folgen.
    »Präsentiert... das Gewehr! schrie Sirocco, und zweiundzwanzig Handflächen klatschten im selben
Augenblick an zweiundzwanzig Gewehrverschlüsse.
    Durch die Luke zwischen den Offizieren traten die Diplomaten nach vom und
blieben in umgekehrter Rangfolge stehen, die schwarzen Anzüge makellos, bis
schließlich die vornehme Gestalt Amery Farnhills sich herrscherlich nach vorn
begab, um den Platz an der Spitze einzunehmen.
    »Seine Hohe Exzellenz Amery Farnhill«, rief der Mitarbeiter einen Schritt
dahinter, zwei Schritte nach rechts, mit klarer lauter Stimme, die in der
Vorkammer der Andockluke widerhallte. »Stellvertretender Leiter des Amtes für
Fremdbeziehungen beim Obersten Direktorat im amtlichen Kongreß der

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