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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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bewachen sozusagen den Korridor.«
    »Vor wem?« fragte Ci.
    »Eine gute Frage«, steuerte Wellington bei.
    »Sie sind der erste Terraner, mit dem wir sprechen«, sagte Shirley. Sie
wies mit dem Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Wir haben
dahinten eine Klasse Kinder, die vor Neugier überschäumen. Möchten Sie nicht
hereinkommen, guten Tag sagen und fünf Minuten zu ihnen reden? Sie wären
begeistert.«
    »Was?« Driscoll starrte sie entsetzt an. »Ich habe noch nie vor einer
Klasse geredet. Ich wüßte nicht, wie ich anfangen sollte.«
    »Dann ist das eine gute Gelegenheit, das zu üben«, meinte Ci.
    Er schluckte mühsam und schüttelte den Kopf.
    »Ich muß hierbleiben. Das Gespräch hier kann mich schon den Kopf kosten.«
Ci zog die Schultern hoch, schien aber nicht weiter drängen zu wollen. »Sind
Sie beide, äh ... Lehrerinnen hier, oder was?«
    »Manchmal«, antwortete Shirley. »Ci lehrt in der Hauptsache Englisch,
aber meistens unten auf der Oberfläche. Das heißt, wenn sie nicht irgendwo an
Elektronik arbeitet oder unter dem Boden Pflanzverkabelung legt. Ich bin
technisch nicht so begabt. Ich ziehe draußen auf der Halbinsel Oliven und Reben
und mache Inneneinrichtung. Deshalb bin ich hier oben - Clem will die
Besatzungsunterkünfte und das Messedeck umgebaut und neu eingerichtet haben.
Aber manchmal unterrichte ich auch Schneiderei, aber nicht sehr viel.«
    »Ich meine als Hauptbeschäftigung«, sagte Driscoll. »Was machen Sie in
erster Linie?«
    »Alles.« Shirleys Stimme klang ein wenig erstaunt. »Was meinen Sie mit
»in erster Linie«?«
    »Sie tun die ganze Zeit dasselbe, wenn sie aus der Schule kommen, bis
sie in den Ruhestand gehen«, erinnerte Ci ihre Mutter.
    »Ach ja, natürlich.« Shirley nickte. »Das klingt ja ganz schrecklich. Aber
es ist ihre Sache.«
    »Was können Sie am besten?« fragte ihn Ci. »Ich meine . .. abgesehen
davon, anderer Leute Wände zu stützen. Das kann nicht sehr befriedigend sein.«
    Driscoll dachte darüber nach und mußte am Ende hilflos den Kopf
schütteln.
    »Nicht sehr viel, was Sie interessieren würde«, gestand er.
    »Jeder hat doch etwas«, drängte Shirley. »Was machen Sie gern?«
    »Wollen Sie das wirklich wissen?« Driscolls Stimme klang plötzlich
eifrig.
    »He, langsam, Soldat«, sagte Ci argwöhnisch. »Wir kennen uns noch gar
nicht. Später vielleicht, wer weiß? Lassen Sie der Sache Zeit.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, widersprach Driscoll verlegen. »Wenn Sie es
unbedingt wissen wollen, ich arbeite gern mit Spielkarten.«
    »Sie meinen Zaubertricks?« Shirley schien interessiert zu sein.
    »Tricks kann ich freilich.«
    »Sind Sie gut?«
    »Sehr gut. Ich kann alles mit ihnen machen.«
    »Hoffentlich ist das Ihr Ernst«, sagte Shirley warnend. »E? gibt nichts
Schlimmeres, als Geld ausgeben zu wollen, das man nicht hat. Das ist wie Stehlen.«
    Driscoll kam nicht mit, ging also nicht darauf ein.
    »Ganz bestimmt«, sagte er.
    Shirley sah Ci an.
    »Sag mal, wär das nicht toll für unsere nächste Party? Ich kann mich für
so etwas begeistern.« Sie richtete den Blick wieder auf Driscoll. »Wann kommen
Sie nach Chiron hinunter?«
    »Das weiß ich noch nicht. Wir haben nichts gehört.«
    »Na, rufen Sie uns an, wenn Sie da sind, dann vereinbaren wir etwas. Ich
lebe in Franklin, also kann es eigendich kein Problem sein. Da kommen wir
meistens zusammen.«
    »Klingt gut«, sagte Driscoll. »Ich kann aber jetzt noch nichts
versprechen. Alles hängt davon ab, wie es weitergeht. Wenn alles glattgeht, wie
finde ich hin?«
    »Ach, fragen Sie nur die Computer, wie Sie zur Wohnung von Shirley mit
den roten Haaren kommen, der Mutter von Ci. Die erledigen das.«
    »Vielleicht sehen wir uns also unten einmal«, hoffte Ci.
    »Hm ... ja. Wer weiß.« Er wollte noch etwas hinzufügen, als Wellington
unterbrach.
    »Zwei von Ihren Offizieren sind hierher unterwegs. Ich dachte», Sie
wollten das wissen.«
    »Wer?« fragte Driscoll automatisch, warf seinen Zigarettenstummel in den
Müllschacht und riß sein Gewehr an sich. Ein Deckel an Wellingtons Brust glitt
zur Seite und gab einen kleinen Bildschirm frei, auf dem Sirocco und Colman,
von oben gesehen, auftauchten. Sie gingen gemächlich durch einen Korridor und
sprachen mit ein paar Chironern, die sie begleiteten. Driscoll nahm seine
frühere Haltung ein. Augenblicke später wurden Schritte und Stimmen in dem
breiteren, nach rechts führenden Korridor hörbar und näherten sich.
    »Schon okay,

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