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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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»Natürlich nicht auf der Stelle, aber irgendwann in der
Zukunft, vielleicht, je nach den Umständen. Als Rückversicherung wäre es gewiß
lohnend, wenn wir mehr darüber wüßten.«
    »Ich weiß nicht«, zweifelte Farnham. »Dazu müßten Sie Merrick
befragen.«
    »Er sollte Gelegenheit bekommen, sich das anzusehen«, erklärte Borftein
nickend. »Wie ließe sich das am besten bewerkstelligen?«
    Kalens zog die Schultern hoch, ohne aufzublicken.
    »Soweit ich die Anarchie hier beurteilen kann, rufen wir einfach an und
sagen, daß wir kommen.«
    »Vielleicht könnten wir einen freundschaftlichen Besucheraustausch
vorschlagen«, meinte Sterm. »Als Gegenleistung könnten wir anbieten, einigen
ihrer Techniker ausgewählte Teile der »Mayflower II« zu zeigen. Eine legitime
Ausrede wäre zu wünschen.«
    »Das ist ein guter Gedanke«, gab Wellesley vage zu. Er sah sich in der
Runde um. »Hat jemand eine bessere Idee?« Das war nicht der Fall. »Holen wir
also Merrick her und reden wir mit ihm«, fuhr Wellesley fort. Er lehnte sich
zurück und legte die Hände auf die Tischkante. »Das wäre ein guter Zeitpunkt
für die Mittagspause. Protokoll, die Sitzung ist unterbrochen. Wir versammeln
uns in neunzig Minuten wieder. Setz dich mit Leighton Merrick im Bereich
Technik in Verbindung und bitte ihn hierher. Er soll außerdem zwei seiner
besseren Leute mitbringen. Unterrichte mich sofort, falls es irgendwelche
Schwierigkeiten gibt. Das ist alles.«
    »Bestätigt«, sagte der Computer.
     
    15
     
    Mrs. Crayford, die mollige, ausgefallen gekleidete Ehefrau von Vizeadmiral
Crayford, Slessors Stellvertreter im Kommando über die Besatzung der »Mayflower
II« klappte den Kasten mit ihrem neuen chironischen Silberbesteck zu und
stellte ihn zu den anderen Schachteln auf den Tisch. Unter anderem enthielten
sie vorzüglich angefertigten Schmuck, ein Miniaturkästchen mit Intarsien,
ferner mit Satin ausgelegte Schubladen, eine Garnitur zusammenpassender
Tierskulpturen aus einem Material von onyxähnlicher Art, und eine chironische
Pelzstola.
    »Wo wir schließlich wohnen werden, weiß ich nicht, aber ich bin sicher,
daß diese Dinge die Umgebung verschönern werden. Findest du das Silber nicht
wunderbar? Ich hätte nie gedacht, daß eine so ungewöhnliche, moderne Machart so
antik wirken kann, du? Ich muß wieder dahin, sobald ich noch einmal nach
Franklin komme. Die Tischwäsche dort paßt ideal dazu.«
    »Alles sehr hübsch«, bestätigte Veronica. Sie erhob sich aus ihrem
Sessel im großen Wohnzimmer von Kalens' Haus im Columbia District. »Ich bin
sicher, ihr findet etwas ganz Wunderschönes.« Veronica war seit den frühesten
Tagen des Fluges eine der engsten Freundinnen Celias. Sie hatte sich in manchen
Kreisen einen etwas zweifelhaften Ruf erworben, weil sie nicht nur zu den
wenigen Frauen gehörte, die geschieden waren, sondern es auch blieb, was aus
einem Grund, der Celia nie ganz aufging, Veronica als Gefährtin und Vertraute
um so anziehender machte.
    »Sie sind unbezahlbar«, erklärte Celia trocken von ihrem Sessel aus. Das
waren sie buchstäblich gewesen, aber von der Ironie nahm Mrs. Crayford nichts
wahr. Veronica warf Celia einen warnenden Blick zu.
    »Das sind sie gewiß, nicht wahr?« bestätigte Mrs. Crayford selig. Sie
schüttelte den Kopf. »In mancher Beziehung scheint es ja beinahe ein Verbrechen
zu sein, sie zu nehmen, aber...« Sie seufzte. »Ich bin sicher, sie wären sonst
vergeudet. Diese Leute sind ja offensichtlich Wilde und in der Tat unfähig,
wahre Werte zu schätzen.« Celias Kehle schnürte sich zu, aber sie überwand sich
und schwieg. Mrs. Crayford rüttelte an ihren Schachteln. »Oh, ich frage mich,
ob ich nicht doch ein paar hierlassen und sie später abholen soll. Ich bin
wirklich nicht sicher, daß wir sie zu zweit den ganzen Weg tragen können.«
    »Das geht durchaus«, sagte Celia.
    »Wir schaffen es schon«, versicherte Veronica. »Sie sind nur
unpraktisch, nicht schwer. Du machst dir zu viele Gedanken.«
    Mrs. Crayford blickte auf das Uhrendisplay an der Kom-Tafel des Raumes.
    »Nun, dann muß ich aber wirklich weiter. Der Ausflug und die Begleitung
haben mir ja so gefallen. Wir müssen das bald mal wiederholen.« Sie stemmte
sich hoch und schaute sich um. »Wo habe ich meinen Mantel gelassen?«
    »Ich habe ihn in der Diele aufgehängt«, sagte Veronica, als sie
aufstand. Sie ging voraus und verließ das Zimmer, während Mrs. Crayford
hinterherwatschelte. »Bring nichts raus, Celia«,

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