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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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am Sonntag getroffen!«
    »Wo?«
    »In Michaels Wohnung, als ich Dusty abgeholt habe.«
    »Wer ist sie?«
    »Michael hat sie mir bloß als Judy Maddox vorgestellt. Weiter hat er nichts über sie gesagt.«
    »Was tut sie im Federal Building?«
    »Das steht doch auf den Bildschirmen: ›FBI-Agentin Judy Maddox, leitende Ermittlerin im Fall »Kinder von Eden«.‹ Diese Frau ist hinter uns her!«
    Priest war fasziniert. Das war also seine Feindin? Sie sah umwerfend gut aus. Allein ihr Anblick auf den Bildschirmen erweckte in Priest den Wunsch, ihre goldene Haut mit den Fingerspitzen zu berühren.
    Ich sollte Schiß vor ihr haben, statt scharf auf sie zu sein. Sie ‚ne verdammt gute Agentin. Sie ist dahintergekommen, daß wir seismischen Vibrator benutzt haben; sie hat herausgefunden, woher er kommt, und sie hat meinen Namen ermittelt und mein Foto ausgegraben. Die Frau ist clever und arbeitet schnell.
    »Die hast du in Michaels Wohnung gesehen?«
    »Ja.«
    Priest wurde es mulmig zumute. Diese Frau war ihnen zu dicht auf den Fersen. Sie war sogar Melanie begegnet! Seine Intuition sagte ihm, daß ihm von dieser FBI-Agentin höchste Gefahr drohte. Und die Tatsache, daß er sich von ihr derart angezogen fühlte, nachdem er sie nur kurz im Fernsehen gesehen hatte, machte alles nur noch schlimmer. Es war, als besäße diese Frau irgendwie Macht über ihn.
    »Michael hat mir nicht gesagt, daß sie beim FBI ist. Ich hielt sie für seine neue Freundin; deshalb habe ich sie ein bißchen von oben herab behandelt. Ein älterer Mann hat sie begleitet. Sie sagte, er wäre ihr Vater, aber er hatte überhaupt keinen asiatischen Einschlag.«
    »Freundin oder nicht – es gefällt mir nicht, daß diese Pute uns so dicht auf den Pelz rückt!« Priest wandte sich vom Schaufenster ab und ging langsam zum Wagen zurück. Seine Gedanken überschlugen sich. Vielleicht war es ja gar nicht so erstaunlich, daß die für den Fall zuständige Ermittlungsbeamtin einen führenden Seismologen befragt hatte. Agentin Maddox hatte aus den gleichen Gründen mit Michael Quercus Kontakt aufgenommen wie er selbst: Der Mann war ein Erdbebenexperte. Priest vermutete, daß Michael der Frau geholfen hatte, den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Beben und dem seismischen Vibrator zu erkennen.
    Was hatte Michael ihr sonst noch gesagt?
    Sie setzten sich in den Wagen, doch Priest ließ den Motor noch nicht an. »Das ist schlecht für uns«, sagte er. »Sehr schlecht.«
    »Was ist schlecht?« fragte Melanie mit leichtem Trotz in der Stimme.
    »Wenn Michael mit einer FBI-Agentin vögeln will – von mir aus. Vielleicht steckt sie ihm ihre Waffe in den Arsch. Ist mir egal.«
    Es sah Melanie gar nicht ähnlich, so vulgär daherzureden.
    Es macht ihr schwer zu schaffen.
    »Michael könnte ihr die gleichen Informationen geben, die er uns gegeben hat. Das ist das schlimme an der Sache.«
    Melanie runzelte die Stirn. »Das begreife ich nicht.«
    »Denk doch mal nach. Was hat Agentin Maddox vor? Sie fragt: ›Wo werden die Kinder von Eden das nächste Mal zuschlagen?‹ Michael könnte ihr helfen, die Antwort darauf zu finden. Er könnte seine Daten durchgehen, so wie du es getan hast, und die wahrscheinlichsten Stellen für weitere Erdbeben heraussuchen. Dann kann das FBI diese Gegenden überwachen und nach ‚nem seismischen Vibrator Ausschau halten.«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht.« Melanie starrte Priest an. »Mein Mann, dieser Scheißkerl, und dieses FBI-Flittchen wollen uns die Tour vermasseln? Willst du das damit sagen?«
    Priest schaute sie an. Sie sah aus, als wollte sie ihm jeden Moment die Kehle durchschneiden.
    »Reg dich ab, ja?«
    »Ach, Scheiße !«
    »Warte mal …« Priest kam eine Idee. Melanie war das Bindeglied. Möglicherweise konnte sie herausfinden, was Michael der schönen FBI-Agentin erzählt hatte. »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Sache wieder hinzubiegen. Sag mal, was empfindest du eigentlich noch für Michael?«
    »Nichts. Es ist aus und vorbei, und ich bin froh darüber. Ich hoffe bloß, daß wir unsere Scheidung ohne allzu große Feindseligkeit über die Bühne bekommen. Und das war‘s dann gewesen.«
    Priest musterte sie. Er glaubte ihr nicht. Was sie für Michael empfand, war Zorn.
    »Wir müssen herausfinden, ob das FBI bestimmte Stellen oder Gegenden unter Beobachtung hält, an denen wir Erdbeben auslösen könnten – und falls es so ist, um welche Orte es sich handelt. Ich glaube, Michael würde es dir

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