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Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich

Titel: Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Stabsoffizieren ganz in der Nähe einquartiert. Ringsherum waren Legionäre und Baumeister entsprechend ihrem Alter und ihrer Erfahrung untergebracht. Ganz vorne die Triarii, am äußeren Rand in der Nähe der Befestigungen die Hastati, dazwischen die Principes. Ein Aufbau wie aus dem Lehrbuch. So hielten es alle Legionen der Konkordanz. Es gab keinen anderen Weg. Disziplin, Ordnung, Sieg.
    Er lief an den Standarten der Legion und Alae vorbei, die vor dem Befehlszelt aufgepflanzt waren und im frischen Wind knatterten. Es waren reich geschmückte Banner erfahrener Kampftruppen. Die Achte und die Zehnte Estoreanische Legion, von ihren Kämpfern als Kreischende Falken und Hammerfäuste bezeichnet. Die Einundzwanzigste und Fünfundzwanzigste Ala aus Atreska, zwei Kavallerietruppen, die sich die Pfeile Gottes und Haroqs Klingen nannten.
    Er duckte sich unter einer flatternden Zeltbahn hindurch und wurde von allgemeinem Stühlerücken, von Habtachtrufen und dem dumpfen Klopfen linker Fäuste auf rechte Schultern begrüßt.
    »Rührt euch«, sagte er. »Setzt euch, setzt euch.« Roberto ging sofort zum Tisch, auf dem die Zahlen des Quartiermeisters, die besten Karten der Umgebung, die sie hatten, und Einzelheiten über den bereits zurückgelegten Weg bereitlagen. Er hob die Papiere, die der Bote ihm gebracht hatte.
    »Damit ist der Dusas offiziell vorbei.« Es gab einige Hochrufe, auch wenn die meisten der zwanzig versammelten Offiziere schon Bescheid wussten. »Sobald es möglich ist, brechen wir das Lager ab. Ich schätze, in sieben Tagen könnte es so weit sein. Ihr wisst alle, was ihr zusammen mit euren Zenturionen tun müsst, um die Bürger kampfbereit zu machen. Hier sind die zusätzlichen Befehle.
    Die Pfeile und Klingen sollen von heute an berittene Späher vorausschicken. Sie sollen Ansiedlungen besuchen, Vorräte beschaffen und die besten Marschrouten auskundschaften. Wir wissen, wie groß die Gefahr eines Hinterhalts ist. Holt euch von den Einheimischen so viele Informationen, wie ihr nur könnt. Bezahlt sie anständig. Die Kriegskasse meiner Mutter ist gut gefüllt.« Ein Kichern. »Die Späher sollen uns jederzeit vier Tage voraus sein, wenn wir marschieren, und ich will täglich Meldungen bekommen. Ich will nicht durch eine unverhoffte Begegnung mit dem Feind überrascht werden. Ich hoffe, das ist klar.« Er wartete, bis die zuständigen Offiziere die Befehle bestätigt hatten.
    »Gut. Falken, eure Späher bewegen sich an der Grenze von Sirrane entlang. Ich will nicht durch einen Flankenangriff überrumpelt werden. Entfernung und Meldungen wie bei meinen Alae. Fäuste, eure Späher beobachten den rückwärtigen Raum und halten die Verbindung zur Front im Osten. Die Versorgung mit Nachschub ist schwierig, und ich dulde keine Störungen, die darauf beruhen, dass wir unzulänglich informiert waren. Einverstanden? Ausgezeichnet.
    Baumeister Rovan Neristus, wir brechen bald auf. Den Dusas haben wir neben der besten Holzquelle der ganzen Welt verbracht. Ich gehe davon aus, dass unsere Verträge, was die Holzlieferungen angeht, auf dem neuesten Stand sind. Wenn nicht, hast du noch sieben Tage. Komme ja nicht unterwegs zu mir und erzähle mir, eine Bailiste oder ein Wagen müsse aufgegeben werden, weil es uns an Material fehlt, sonst darfst du mit den Hastati kämpfen.«
    Der schmalbrüstige Ingenieur sah ihn finster an. »Ich bin sicher, die Hastati würden mich voller Stolz aufnehmen, Roberto.«
    »Lass uns beten, dass wir es nicht herausfinden müssen. Auch du hast die Erlaubnis, die Lieferanten ordentlich zu bezahlen. Der Zahlmeister überwacht die Gelder. Vergesst nicht, dass wir nicht gegen Sirrane Krieg führen, und wenn es nach uns geht, werden wir das auch niemals tun. Ihr werdet euch also keine Freiheiten herausnehmen. Außer vielleicht bei ihren Huren.«
    Wieder ein Kichern. Er hob die Hände.
    »Zwei Neuigkeiten gibt es noch. Eine ist gut, die andere weniger. Wir bekommen keine Verstärkungen, aber die Front im Osten soll durch vier frische Legionen unterstützt werden. Die Truppen werden in Avarn, Neratharn, Morasia und Bahkir ausgehoben, die bisher noch nicht viel zu diesem Feldzug beigetragen haben. Die Dienstverpflichtungen haben bereits begonnen, aber die Einheiten können vermutlich erst im Solasab eingesetzt werden. Für euch, meine atreskanischen Freunde, bedeutet dies, dass nicht mehr so viele Leute von den Feldern und aus den Geschäften abgezogen werden.
    Aber freut euch nicht zu früh. Ich muss

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