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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Der Boden bebte unter den Einschlägen, und Metall riss und verbog sich. Flammenzungen loderten hoch, von der schneebedeckten Erde stieg Dampf auf.
    Über den Schild hinweg beobachtete er den nächsten Feind. Der Mann war verwirrt, verängstigt und ohne Unterstützung. Hinter ihm wurden die Linien zusehends dünner, und die Steine der Onager dünnten die Reserve aus. Neristus ließ gerade eine weitere Salve folgen. Ein pfeifender Tod, der sich in den Boden fraß.
    »Lauf«, sagte Davarov. »Verschwinde aus meinem Land.«
    »Nein.«
    Der große Atreskaner lächelte. »So sei es.«
    Er griff an, zog die Kante seines Schilds herum und zwang den Gegner, in letzter Sekunde abzublocken. Zwar hob er noch sein Schwert, aber er zielte zu niedrig, und Davarov konnte die gegnerische Klinge mühelos zur Seite fegen. Dadurch verlor der Tsardonier das Gleichgewicht und zog den Schild eilig vor seinen Körper. Doch Davarov hatte nicht auf den Körper gezielt. Er stieß geradeaus und bohrte seinen Gladius in den Mund des Tsardoniers.
    »Jetzt sing für mich, du Bastard.«
    Unerbittlich rückten die Krieger der Konkordanz weiter vor. Davarov hörte eiliges Trampeln. Hunderte Wurfspeere flogen über ihn hinweg. Wieder schwankten die Tsardonier, aber noch hielten sie stand. Davarov griff mit seinem Manipel abermals an. Der Rausch der Schlacht hatte ihn ergriffen.
    Inmitten der hitzigen Schlacht und des Lärms kämpften junge Hastati wie erfahrene Veteranen und trugen ihren Angriff in einem Rhythmus vor, der vom unausweichlichen Sieg kündete. Sie stießen ihre rechteckigen Schilde nach vorn, öffneten den Schildwall, um zuzuschlagen, und schlossen ihn sogleich wieder zur Verteidigung. Mit den Schwertern stießen sie nach vorn oder holten über Kopf aus. Im Gedränge wehrten sich die Tsardonier und suchten mit ihren Klingen nach Lücken in der Verteidigung der Konkordanz. Der Preis für ein geringes Nachlassen der Konzentration war schrecklich.
    »Haltet die Formation«, sagte Davarov, als sein Schild unter zwei Schwertstreichen dröhnte und sein Gladius kein Ziel fand. »Sie gehen zum Gegenangriff über.«
    Davarov hob den Schild und wählte sein nächstes Opfer aus.
    Elise hatte sie in die Flucht geschlagen. Sie war mit tausend Reitern über den Fluss gegangen und hatte die Steppenkavallerie und deren begleitende Bogenschützen völlig überrascht. Auf hundert Schritt Breite war am Waldrand bereits ein Nahkampf im Gange gewesen. Erst in einer Entfernung von weniger als zwanzig Schritten hatte sie das Zeichen zum Angriff gegeben.
    Die Kavallerie hatte sich in kleine Einheiten von jeweils sechs Reitern aufgelöst, die sich im Wald gut bewegen konnten. Dort hatten sie schon beim ersten Ansturm feindliche Reiter und Infanteristen niedergemäht wie reifes Korn, um gleich darauf für die nächste Welle Platz zu machen und wieder ins offene Gelände zu galoppieren. Die gesternischen Verteidiger hatten großartig reagiert, die Bogen abgelegt und mit erhobenen Schwertern die Falle zuschnappen lassen.
    So hatten die in Scharmützeln gebunden Einheiten der Steppenkavallerie keine Zeit mehr gehabt, sich neu zu formieren und mit ähnlicher Stärke zu kämpfen, wie sie es in offenem Gelände vermochten. Sie waren nach links und rechts ausgewichen und im Galopp zum Fluss zurückgeeilt, nur um dort auf Elises Bogenschützen auf der einen und die Infanterie der Konkordanz auf der anderen Seite zu stoßen.
    Elise erledigte einen weiteren Tsardonier, indem sie sich vorbeugte und ihm die Klinge in den Rücken trieb. Er ging sofort zu Boden. Dann verließ sie den Wald und konnte beobachten, wie Davarovs Soldaten die Hauptstreitmacht der Tsardonier unter Druck setzten.
    Vor der zerstörten Festung hatten auch die gesternischen Kräfte mit einem energischen Angriff begonnen. Es würde nicht mehr viel brauchen, um die Feinde in die Flucht zu schlagen.
    Sie gab ihrem Hornisten das Zeichen, zum Sammeln zu blasen, und trabte zum Flussufer. Hinter ihr kam die Kavallerie aus dem Wald und schwenkte ab, um sich hinter sie zu setzen, während die Gesternier die verbliebenen Tsardonier verscheuchten oder in Stücke hackten.
    Sie wartete und sah zu. Der Winkel, in dem die Kampflinien aufeinander getroffen waren, stellte ein Problem dar. Die Gesternier hatten sich auf der Hauptstraße und vor der Festung verteilt, ihre eigenen Leute kamen etwa zwanzig Schritte weiter nördlich herein. Zwar hinderte die Kavallerie die Tsardonier daran, an der Flanke auszubrechen, aber

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