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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ebenfalls zu helfen, und das steht nicht in unserer Macht. Dagegen können wir schnell weitermarschieren und die Befehle der Advokatin ausführen.
    Wenn wir dort ankommen, werden wir hungrig, müde und durchgefroren sein, auch wenn wir nichts von dem aufgeben, was uns am Leben hält. Ich bete, dass es überhaupt noch eine Schlacht zu schlagen gibt, wenn wir dort eintreffen. Noch mehr bete ich darum, dass wir dann auch fähig sind zu kämpfen. Ich kann nichts zulassen, was unsere Aussichten auch nur geringfügig verschlechtern würde.«
    »Damit verurteilst du die Menschen zum Tod.«
    Roberto nickte. »Das ist richtig, und wenn du irgendwann einmal der General bist, musst du an meiner Stelle mit solchen furchtbaren Entscheidungen leben.«
    Davarov wandte sich ab, aber Roberto rief ihn noch einmal zurück.
    »General«, sagte er.
    »Ja«, antwortete Roberto›»das bin ich. Und da wir schon so förmlich sind, will ich dir sagen, dass ich dich noch nicht entlassen habe. Ich habe dich auch nicht um deine Meinung gebeten. Zwar verstehe ich deine Sorgen, aber ob es dir gefällt oder nicht, es gibt ein größeres Ziel, dem wir dienen. Ich brauche dich, Davarov. Mehr denn je. Wende dich jetzt nicht von mir ab. Sage deinen Leuten, was zu tun ist, und erinnere sie daran, dass sich jeder, der gegen meine Anordnungen verstößt, im Handumdrehen unter den Flüchtlingen wieder finden wird, während seine Rationen unter denen verteilt werden, die bereit sind, meinen Anweisungen Folge zu leisten. Ich hoffe, ich habe mich deutlich ausgedrückt.«
    Die beiden Männer starrten einander an. Davarov wollte nicht nachgeben, und Roberto verschloss sein Herz.
    »Wegtreten«, sagte Roberto.
     
    Auf dem offenen Meer war der Nebel nicht mehr als ein halb vergessener Traum. Der Himmel über ihnen war von einem zornigen Grau. Schnee fiel, der Wind pfiff und machte die Seereise unangenehm. Schon war die Dünung sechs Fuß hoch, und es sah aus, als würde es noch schlimmer kommen.
    Iliev besuchte seine verletzten Mannschaftsmitglieder, ehe er nach oben auf Deck ging und sich zu den anderen gesellte, die gezwungen gewesen waren, unter freiem Himmel zu schlafen, da es unten keinen Platz mehr gab. Patonia hatte aus Segeltuch ein primitives Schutzdach bauen lassen, aber die Nächte waren sehr kalt, und die Feuer in den Fässern waren gelöscht worden, sobald das Schiff zu rollen und zu stampfen begonnen hatte. Die Ocenii waren jedoch hart im Nehmen, und so hörte er kein Jammern und keine Klagen von seinen Männern.
    »Wenigstens behindert dies auch die Feinde«, erklärte Patonia, die neben ihm an der Steuerbordreling stand und zur Flotte der Ocetanas hinausblickte.
    »Wir wollen hoffen, dass es sie schon vor zwei Tagen getroffen hat, sonst holen wir sie nicht mehr ein.«
    »Das werden wir schon schaffen, Karl«, beruhigte Patonia ihn.
    »Ohne Segel machen wir gerade mal sieben Knoten.«
    Iliev stützte sich auf die Reling und sah Patonia mit dem geröteten Gesicht an. Wie er hatte auch sie auf einen Schutz für die bloßen Arme verzichtet und trotzte in einer einfachen Wolltunika und Sandalen der Kälte. Ihre Haare waren kurz geschnitten, und in ihrem Gesicht arbeitete es noch, nachdem sie gerade erst von der Insel entkommen waren.
    »Wir hetzen jetzt mindestens einhundert Segel«, sagte er. »Frische Mannschaften, erholt nach der Reise von der Bucht von Harryn und unversehrt durch die Schlacht. Es wundert mich, dass du sie überhaupt einholen willst.«
    »Ich denke, wir könnten auch abdrehen und uns den zweihundert oder so stellen, die wiederum uns folgen. Was wäre dir lieber?«
    Iliev kicherte. »Sie wären sicher überrascht, unsere Segel am Horizont zu entdecken. Allerdings glaube ich nicht, dass die Advokatin uns dafür danken würde.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Patonia starrte an Iliev vorbei zur Flotte. »Gibt es Neuigkeiten über die Nachzügler?«
    »Wir sind inzwischen eine beachtliche Flotte. Sieben Korsaren der Ocenii, neunzig Triremen, vierzig Angriffsgaleeren. Ich würde gern noch mehr Segel hinter uns ausmachen und hören, wie die Lieder übers Meer hallen, aber wir können uns nicht darauf verlassen.«
    »Wir sind nicht genug, oder? Zumal von Osten noch mehr Feinde kommen«, überlegte Patonia. »Wir können sie nicht daran hindern, vor uns den Hafen von Estorr zu erreichen. Alle erwarten die Antwort von dir.«
    »Ich bin kein Admiral«, erwiderte Iliev leise. »Ich bin nur ein überschätzter Matrose.«
    »Keines der

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