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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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niedermachen.«
    Doch schon wieder erhoben sich Schreie, die sehr ängstlich klangen. Die Tsardonier kamen. Ein Schauer von Speeren hagelte von den Hängen herab. Schwere Schäfte für kurze Entfernungen waren es, die mühelos Schild und Rüstung durchschlugen. Die Feinde strömten die Hänge herunter und stießen Rufe aus, die nach Tod und Sieg klangen. So weit er in beide Richtungen blicken konnte, spie der Wald die Feinde aus, vor denen noch die letzten Hunde rannten.
    Es waren Tausende. Tausende von Gegnern. So viele konnten doch gar nicht hier im Süden sein. Das Königreich konnte unmöglich über so viele Krieger verfügen.
    »Haltet die Stellung, haltet die Stellung!«, rief Jorganesh, der den Schild wieder gehoben hatte und an vorderster Front bei den unerfahrenen Kämpfern stand, um ihnen Mut zu machen.
    Links auf den unteren Hängen galoppierten einige Reiter der Konkordanz, die sich neu formiert hatten Tsardonier wurden über den Haufen geritten und von Pfeilen durchbohrt, die aus dem Sattel oder in der schrecklich dünnen Verteidigungslinie der Konkordanz von denen abgeschossen wurden, die noch genug Verstand hatten, ihre Bogen zu spannen. Immer noch flatterten die Standarten der Legion stolz über den Kämpfern und boten den Ängstlichen Sammelpunkte.
    Die Tsardonier fielen über sie her, eine Woge aus Stahl und Muskeln. Es war wie die früheren tsardonischen Angriffe, nur dass ihr wilder Ansturm dieses Mal nicht vor dem Wald der Piken und Sarissen zum Erliegen kam. Hier stießen die Feinde nicht auf eine makellos aufgestellte Triplex Acies. Jorganeshs Kämpfer standen nur zehn Reihen tief und wurden von beiden Seiten angegriffen.
    Er fing einen Hieb mit dem Schild ab, unter dem sich das Holz verzog und das Metall ein wenig nachgab. Aus der Deckung heraus schlug er mit dem Gladius zurück und trieb ihn tief in einen tsardonischen Bauch. Der Feind taumelte zurück, aber sogleich nahmen drei weitere seinen Platz ein. Hände zerrten am Schild, Klingen pfiffen über seinem Kopf durch die Luft. Er hieb mit dem Schwert wild um sich und zerschmetterte die Knochen seiner Gegner, worauf sie vor Schmerzen heulten. Rechts fiel ein Hastatus unter dem Ansturm der Feinde. Jorganesh stach seitlich zu und traf den Rücken eines Gegners, dann zog er die Klinge hoch und zerschnitt einem zweiten das Gesicht.
    Links brach die Linie zusammen, die Tsardonier waren tief in die Reihen der Konkordanz eingedrungen. Die Bogenschützen wurden blitzschnell niedergemacht und fanden keine Zeit mehr, weitere Pfeile abzuschießen. Er wich zurück. Tsardonier folgten ihm. Die tief gebräunten hageren Gesichter der Steppenkrieger starrten ihn an. Die Männer hatten braune Augen und schwarze Haare, und ihre furchtlosen Mienen zeugten von ihrem Zorn über die Invasion der Konkordanz und ihrer Entschlossenheit, den Gegner zu zerschmettern.
    Ein Schwertstreich traf ihn von rechts. Er konnte ihn im letzten Moment etwas ablenken, aber seine Rüstung wurde verbeult, und der Schlag nahm ihm den Atem. Er stieß fest mit dem Schild zu und zielte aufs Gesicht. Die Nase des Tsardoniers brach, die Knochensplitter drangen in den Schädel ein und töteten den Mann auf der Stelle.
    Überall brüllten die Kämpfer, es war ein Lärm wie in einem Orkan. Jorganesh konnte die anderen Bürger der Konkordanz kaum noch erkennen, aber immer noch kämpften sie. Sie brüllten, wehrten sich aus Leibeskräften und starben. Immer mehr Tsardonier strömten die Hänge herab. Seine Augen waren vom Blut verklebt, und in der Nase hatte er nur noch den Gestank der Feinde. Er schlug nach links, nach rechts und nach vorn, hielt seinen Schild in Bewegung und suchte nach Männern, die neben ihm stehen konnten.
    Pferde galoppierten vorbei, im Handumdrehen wurden einige Tsardonier niedergemäht.
    »Stellung halten!«, rief er, als er eine kleine Atempause bekam.
    Doch die Hastati waren für diese Art von Kampf nicht ausgebildet. Sie stürmten in die Bresche, die ihnen die Kavallerie aufgerissen hatte, weil sie sich vor den Kämpfern in ihrem Rücken fürchteten. Als sie die Tsardonier hetzten, löste sich ihre Formation auf, und sie wurden einer nach dem anderen ausgeschaltet.
    Brüllend versuchte Jorganesh Ordnung zu schaffen und verlangte nach seiner Standarte. Der Druck war enorm, schon stürmten die Tsardonier in die Bresche. Immer noch wurden hinter ihm Pfeile abgeschossen, die zahlreiche Feinde töteten. Jorganesh kreuzte unterdessen die Klingen mit einem Tsardonier und

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