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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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können.
    Leider hatten wir keinen Erfolg. Irgendwann musste es Schmähungen und Beleidigungen geben. Als Jungen und Mädchen haben sie das in der Schule getan und sind eigentlich nie darüber hinausgewachsen. Aber wir müssen hier eine Armee führen, wir sind nicht auf dem Spielplatz, und statt eines Nasenstübers gibt es hier einen Speer in den Bauch. Dahnishev, wie viele sind tot?«
    »Siebzehn«, sagte der Feldarzt. »Acht weitere werden nie wieder kämpfen. Weitere zehn können dieses Jahr nicht mehr kämpfen. Ich weiß nicht, wie viele sich zu sehr schämen, um sich mit kleineren Verletzungen zu melden.«
    Roberto zuckte mit den Achseln und schüttelte den Kopf. »Wir werfen Leben weg, bevor wir überhaupt gekämpft haben. Mit Spannungen habe ich gerechnet, auch mit Faustkämpfen. Aber nicht mit gezogenen Schwertern. Wir müssen es im Keime ersticken, und seid gewiss, ich werde jeden hinrichten lassen, der gegen die Regeln verstößt.
    Wir befinden uns in einer schwierigen Lage. Im Osten haben wir keinen Spielraum, weil wir im Toursanischen Seengebiet und in den Sümpfen einfach untergehen würden. Die Grenze zu Atreska ist nicht sicher, also müssen wir uns fernhalten, solange es geht. Meine Kundschafter sind unterdessen damit beschäftigt, mehr tsardonische Späher zu töten, als ihr Haare auf dem Kopf habt.«
    »Was meinst du, war das organisiert, oder nur ein Streit, der zu weit gegangen ist?«, fragte Neristus.
    »Davarov, Goran, was denkt ihr? Oder die anderen?«, gab Roberto die Frage weiter.
    »Sie trugen keine Rüstungen«, überlegte Davarov. »Wahrscheinlich eine Beleidigung aus einem estoreanischen Mund, die das Fass zum Überlaufen brachte.«
    Roberto verkniff sich eine scharfe Antwort. »Oder der erste Stich einer atreskanischen Klinge«, sagte er. »Du warst nicht dabei, Goran. Vielleicht hätte dies vermieden werden können, wenn du dort gewesen wärst. Vorwürfe bringen uns jetzt allerdings nicht weiter. Niemand, der eine Waffe in die Hand nahm, ist unschuldig, aber ich will jetzt keine Hexenjagd veranstalten. Dazu fehlt uns die Zeit, und es würde nur weitere Spannungen aufbauen. Zunächst sollt ihr die Hauptleute der Kavallerie und die Zenturionen aus allen Legionen einweisen und die Zelte der Infanteristen bewachen lassen.« Er hob beschwichtigend die Hände, als seine Offiziere protestieren wollten. »Nur bis sich die Dinge wieder beruhigt haben.«
    »Wir brauchen eine Schlacht, damit die Leute wieder auf andere Gedanken kommen«, meinte Davarov.
    »Nichts eint die Leute mehr als der Anblick von Tsardoniern«, stimmte Shakarov zu.
    »Wirklich?« Dies brachte Roberto zum Kern seiner eigenen Ängste zurück. »Könnte es nicht auch diejenigen, die immer noch von einem unabhängigen Atreska träumen, auf die Idee bringen, sie würden ihrem Ziel viel näher kommen, indem sie sich gegen uns wenden?«
    »Wie können wir das jemals wissen?«, fragte Dahnishev. »Da draußen sind mehr als siebentausend Atreskaner.«
    »Ja, und ich will nicht, dass bei der nächsten Schlacht ein Viertel von ihnen abmarschiert und sich auf die Seite der Tsardonier schlägt. Das, Goran, ist es, was den estoreanischen Soldaten Sorgen macht. Können sie dem Manipel trauen, neben dem sie stehen?«
    Shakarov starrte zu Boden. »Meinst du wirklich, ein Viertel unserer Leute könnten Verräter sein?«, fragte er leise.
    »Muss ich diese Frage wirklich beantworten, Goran?«
    Der Offizier hob den Kopf. »Was meinst du denn, wie viele es sein könnten?«
    »Das weiß ich nicht«, fauchte Roberto. »Die Männer und Frauen stehen unter deinem und Davarovs Befehl. Sagt ihr es mir. Was ich da draußen gesehen habe, waren keine Rebellen, die gegen treue Estoreaner kämpfen. Es waren Leute, die sich von ihren Gefühlen und Ängsten überwältigen ließen, was uns allen geschadet hat. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es unter ihnen sicherlich unzuverlässige Legionäre gibt, und einer von denen könnte als Erster zugeschlagen haben. Sagt mir, dass ich mich irre.«
    Das Schweigen war Antwort genug.
    »Und was tun wir jetzt?«, fragte Davarov.
    »Wir marschieren nach Süden. Aber wir müssen eine Antwort auf zwei Fragen finden. Haben wir ein Heer, dessen Soldaten Seite an Seite und geeint kämpfen? Und wenn nicht, wie können wir diesen Zustand wiederherstellen? Denn falls diese Fragen nicht beantwortet sind, bevor wir auf bedeutende tsardonische Verbände stoßen, müssen wir uns alle darauf einstellen zu sterben.
    Und nun

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