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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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haben immer nur gekämpft, um die Tsardonier von Atreska fernzuhalten. Solche Risiken geht man eben ein, wenn man Alae aufstellt.«
    »Glaubst du nicht, dass sie sich wieder beruhigen, wenn wir uns Gestern nähern?«
    »Es wird noch schlimmer werden«, prophezeite Elise. Sie lächelte. »Warum fragst du mich das? Du weißt es doch schon. Wir marschieren durch das südliche Atreska, und es gab eine Menge Fahnenflüchtige. Roberto …«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Die Enttäuschung erdrückte ihn. Er wandte sich um und blickte zu seinen marschierenden Soldaten zurück, zu der mehrere Meilen langen Schlange, die sich im Licht des frühen Morgens hinter ihm wand.
    Der Himmel war trüb vom Staub. Jeder Beobachter konnte leicht erkennen, dass hier ein großes Heer marschierte.
    »Was meinst du, wie viele wir halten können?«
    »Viele verehren dich als ihren General. Davarov und Shakarov sind herausragende Kommandanten. Letzten Endes hängt es davon ab, ob sie lieber für dich kämpfen und ihrem Wunsch widerstehen, sich um ihre Angehörigen zu kümmern. Bei einigen spielt auch der Wunsch, Atreska von der Herrschaft der Konkordanz zu befreien, eine Rolle.«
    »Dann wird es ein Wettbewerb, bei dem die Beliebtheit entscheidet.«
    »Es freut mich, dass du noch scherzen kannst, Roberto«, sagte Elise.
    »Was bleibt mir übrig«, erwiderte er. »Yuran muss sich verantworten.«
    »Das wird er auch.«
    Roberto richtete sich im Sattel auf, er hatte seine Entscheidung getroffen. »Holt mir die Befehlshaber zusammen. Wenn das Lager aufgebaut wird, sollen alle zu mir kommen. Wir müssen jetzt auf die richtige Weise vorgehen, sonst gibt es heute Nacht noch mehr Blutvergießen.«
    »Was hast du vor?«
    Roberto erwiderte ihren Blick; beinahe übermannte ihn sein unterdrückter Zorn.
    »Jeder Atreskaner wird vor die Wahl gestellt. Sie können den Eid erfüllen, den sie beim Eintritt in die Legion geleistet haben, oder als Feiglinge zu ihren Familien zurückkehren. Wer dies wünscht, muss seine Waffen abgeben und aus dem Lager verschwinden. Wir begleiten sie bis zur atreskanischen Grenze und entlassen sie dort. Von mir aus soll jeder Kämpfer, der diese Armee verrät, bis zum Dusas tot sein.« Damit blickte er wieder nach vorn. »Ich muss einen Krieg gewinnen, und dieses Ungeziefer dulde ich nicht in den Uniformen meiner Familie.«

 
14

    848. Zyklus Gottes, 18. Tag des Solasab
    15. Jahr des wahren Aufstiegs
     
    P avel Nunan und Dina Kell befehligten eine zusammengewürfelte Legion, deren Kämpfer sich für den Namen »Gesteris’ Rächer« entschieden hatten. Sie besaßen überhaupt keine Artillerie, weniger als hundert Kavalleristen und ein Sammelsurium verschiedenster Waffen und reparierter Rüstungen. Doch sie hatten eine mächtige Wut im Bauch, die ihre Befehlshaber nur zu gern anstachelten.
    Nunan marschierte neben der atreskanischen Infanterie der Starken Speere aus Atreska und den Haizähnen, dem Tundarranischen Donner, dem Speer von Gosland und den Feuerdrachen, den Bärenkrallen, den Wirbelstürmen aus Estorr und den Estoreanischen Blitzen. Sie vertraten den Großteil derjenigen, die in der Taritebene gekämpft hatten. Alles in allem waren es knapp dreitausend Leute. Den Kundschaftern eilten Boten und schnelle Reiter voraus. Wer für den Marsch zu krank war, wurde im ursprünglichen Versteck weiter von Freiwilligen gepflegt. Es gab keinen Raum für Sentimentalitäten. Die Verletzten erwarteten nicht, gerettet zu werden, und die anderen, die gegangen waren, hatten nicht versprochen, sie würden zurückkehren.
    General Gesteris war mit achtzehn Legionen an den Furten von Scintarit eingetroffen. Diese kleinen Truppe umfasste weniger als fünf Prozent der ursprünglichen Streitmacht. Sie hatten keine rechte Vorstellung, was sie erreichen konnten, aber nach dem Kontakt mit Roberto Del Aglios war die Zeit gekommen, sich in Bewegung zu setzen.
    Wenn Nunan ehrlich war, dann hatte er in der Hoffnung gewartet, dass Kell zurückkehrte. Jetzt war er froh, die listige Anführerin neben sich zu haben. Sie waren zehn Tage ohne Pause marschiert und hatten mit ihrem leichten Gepäck bis zu dreißig Meilen am Tag zurückgelegt. Überwiegend hatten sie die verlassenen Hauptstraßen der Konkordanz nutzen können. Die Späher machten ihre Sache gut, und so konnten sie ohne Schwierigkeiten bis auf zwei Tagesmärsche an die Grenze herankommen.
    Danach hatte Nunan seine Leute nach Norden geführt, um einen Tag später auf der alten Straße nach

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