Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
entsprach, lösten sich hinter dem Schildwall einzelne Legionäre, um die Häuser zu durchsuchen. Balken splitterten, als sie die Türen eintraten.
    Vor ihnen war das Forum bereits zum Leben erwacht. Die Verkaufsstände waren schon für die Geschäfte des Tages eingerichtet, doch in der Basilika wimmelte es von Tsardoniern und nicht von Händlern. Ziellos rannten die Menschen umher, während Gesteris’ Rächer das Netz zuzogen. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen, und Nunan ließ seine Infanterie angreifen. Offenbar waren viele Tsardonier in der Basilika einquartiert. Jetzt strömten sie auf das Forum heraus. Die meisten waren nur halb bekleidet, vielleicht noch benommen, nachdem sie die ganze Nacht gezecht hatten. Umso besser.
    Nunan führte seine Truppe hinein. Hundert Kämpfer waren hinter ihm, das rhythmische Trampeln ihrer Stiefel verriet Zuversicht. Dann wurden sie langsamer und schwärmten aus. Zwanzig Kämpfer in einer Reihe und fünf Reihen tief standen sie da, während eine Handvoll Bogenschützen ihnen von hinten und von den Hausdächern rings um das Forum Deckung gab. Die Tsardonier bildeten eine unordentliche Kampfformation. Irgendjemand brüllte einen Befehl, worauf weitere Feinde aus der Basilika gerannt kamen. Nunan schätzte, dass er fünfzig Gegner vor sich hatte.
    »Lücken bilden!« Die Kämpfer rückten ein wenig auseinander, um Platz zum Zuschlagen zu haben.
    Die Tsardonier waren offenbar nicht zum Kampf aufgelegt und wichen zurück. In den hinteren Reihen setzten sich sogar einige ab, zu den Ausgängen im Norden und Osten des Forums. Die Bogenschützen schossen über Nunans Kopf hinweg, worauf immer mehr Feinde zurückwichen, sich vollends aus den Reihen lösten und wegliefen, geradewegs anderen Abteilungen der Rächer in die Arme. Die Falle schnappte zu.
    »Kämpft!«
    Nunan führte den Angriff auf die verbliebenen Tsardonier an, die todesmutig einen kleinen Kreis gebildet hatten. Mit dem Kopf blieb er hinter seinem Schild in Deckung, spähte kurz darüber hinweg und stürmte gegen die Feinde an. Ihre Reihen gaben nach. Er stach mit dem Gladius zu und spürte, wie die Klinge in einen Körper eindrang. Warmes Blut lief ihm über den Arm. Er zog die Waffe zurück und stach ein weiteres Mal zu, dieses Mal weiter rechts, doch der Streich wurde abgefangen. Dann kam der Gegenangriff. Er nahm den Schild herum, wehrte den Hieb ab und wich einen Schritt zurück.
    Vor ihm stürzte ein Kämpfer. Es war einer seiner eigenen Männer, dessen Schädel zerschmettert war. Sofort stieß er den Schild nach vorn und nach oben und traf das Kinn des Gegners. Dann setzte er nach, stieß noch einmal zu und stach nach rechts, um weitere Gegner abzuwehren. Seine Männer umringten ihn, und der Lärm nahm zu, als die Rächer auch auf der anderen Seite angriffen. Links von ihm, wo ein blitzender Gladius einem Tsardonier den Hals aufgeschlitzt hatte, spritzte das Blut hoch in die Luft.
    Als eine Klinge über seinen Schild kratzte, reagierte Nunan sofort, öffnete seine Verteidigung und stieß mit aller Macht geradeaus zu. Der Tsardonier hatte seine Rüstung nicht ordentlich geschlossen, und die Klinge durchbohrte sein Herz. Rasch schrumpfte die Zahl der Feinde, die immer noch nicht aufgeben wollten. Wieder zog er die Ellenbogen an den Körper, nahm den Kopf herunter und machte einen Ausfallschritt. Sein Gladius fuhr nach vorn und prallte an einem Kettenhemd ab. Mit einem Stoß des Schilds setzte er nach.
    Die Tsardonier fanden keine Lücke, die sie für sich nutzen konnten. Vor sich sahen sie einen Schildwall mit dem Wappen der Konkordanz, damit sie nicht vergaßen, wer vor ihnen stand. Wer sie besiegte. Die letzten Tsardonier starben nach einigen energischen Schwertstreichen, dann wurden auf dem Forum Jubelrufe laut.
    »Lasst uns aufräumen«, befahl Nunan. »Säubert den Platz. Zehn Kämpfer und zwei Bogenschützen kommen mit mir zur Basilika.«
    Er war nicht in der Stimmung, innezuhalten und sich in seinem Erfolg zu sonnen. Auf dem Forum wurden gerade die Einwohner in Gruppen zusammengeführt und bewacht. Ein Ring aus Bogenschützen hatte den offenen Raum im Visier. Es war beinahe vollendet.
    »Wir wollen nicht nachlässig werden«, warnte er. »Den Tsardoniern darf man nicht trauen.«
    Seine zehn Begleiter hoben die Schilde und trabten in einer Reihe zur Basilika. Hinter den Säulen durchbrachen einzelne Laternen und Fackeln die Dunkelheit. Als sie die breite Marmortreppe hinaufliefen, hörte Nunan drinnen

Weitere Kostenlose Bücher