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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Bewegungen.
    »Lauft weiter«, sagte er. »Bogenschützen, ihr folgt dicht danach. Ihr an der Flanke, achtet auf die Schatten und passt gut auf.«
    Ihre Stiefel hallten laut in dem Gewölbe. Drinnen waren die Bankreihen leer. Hinter ihnen erstarb der Lärm der Stadt. Rechts und links sowie am Ende der Basilika führten Türen zu den Schreibstuben. An der Rückwand hing eine große atreskanische Flagge; rings um die Stühle und den Tisch der Magistraten hatten die Besatzer tsardonische Flaggen und Banner aufgestellt.
    »Tsardonische Krieger, es ist vorbei.« Laut erklang Nunans Stimme in der von Säulengängen umgebenen Halle. »Die Konkordanz hat diesen Ort wieder in Besitz genommen. Zeigt euch. Ihr könnt nicht siegen.«
    Die Basilika war leer. Nunan winkte sechs Kämpfer zur Tür auf der linken Seite und führte die übrigen nach rechts. Die Türen gingen nach innen auf. Er nickte einer Legionärin zu, die die Tür aufstieß, um klugerweise gleich darauf hinter ihrem Schild in Deckung zu gehen. Drei Pfeile pfiffen durch die Öffnung, keiner fand ein Ziel.
    »Es gibt keinen Ausweg«, erklärte Nunan. »Streckt die Waffen und kommt heraus.«
    »Es gibt immer einen Ausweg«, sagte jemand, der offenbar keine Angst hatte, mit starkem Akzent.
    »Dann blicke durchs Fenster oder die Seitentüren zur Straße hinaus. Überall sind Krieger der Konkordanz, Gullford gehört uns.«
    »Wie erbärmlich«, sagte derselbe Mann. »Euer Widerstand zerfällt. Wir marschieren nach Neratharn. Was ist schon eine Kleinstadt? Wir dagegen sind überall im ganzen Land.«
    Schritte. Nunan lugte hinter seinem Schild hervor. Aus den tiefen Schatten im Gang hinter der Tür näherten sich mehrere Gestalten. Er hob eine Hand, um seine Bogenschützen zurückzuhalten. Es waren fünf Tsardonier. Drei waren mit Bogen bewaffnet und hatten die Pfeile schussbereit angelegt. Zwei hielten Klingen an die Kehlen von Frauen, die sie vor sich herschoben. Hinter Nunan kamen die anderen sechs Krieger angerannt, die anscheinend nichts gefunden hatten.
    »So zeigt sich das wahre Gesicht der tapferen tsardonischen Krieger«, sagte Nunan. »Lasst sie gehen.«
    »Ihr würdet uns auf die gleiche Weise abschlachten, wie ihr es mit denen getan habt, die euch auf dem Forum bekämpft haben.«
    »Ich töte niemanden, der sich ergibt. Wir sind die Kämpfer der Konkordanz.«
    Die Tsardonier erreichten die Tür. Jetzt erkannte Nunan, dass die Frauen in mittleren Jahren waren. Ihre Gewänder verrieten, dass sie in der Stadt einen hohen Rang bekleideten. Sie wehrten sich nicht. Die linke der beiden, die Prätorin der Stadt, war voller Stolz.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Gorsal«, antwortete sie.
    »Du stehst einer Stadt vor, die zu den Tsardoniern übergelaufen ist.« Er wandte sich an den Mann, der sie festhielt. »Lass sie los. Ich werde dich nicht noch einmal auffordern.«
    »Sie werden sterben, ehe du mich niederschlagen kannst.«
    Nunan zuckte mit den Achseln. »Meinetwegen. Ich empfinde keine Achtung für das, was sie getan haben.«
    Unsicherheit flackerte in den Augen der Tsardonier. Nunan wandte sich an seine Bogenschützen.
    »Zielt gut«, sagte er.
    Sie schossen. Gorsals Bewacher fand keine Zeit mehr, die Drohung wahrzumachen. Der Pfeil durchbohrte sein Auge, und er zog sie mit auf den Boden, als er starb. Die zweite Frau hatte weniger Glück. Der Pfeil durchbohrte ihren Hals, und sie ging würgend und keuchend zu Boden. Der Feind war ungeschützt.
    »Holt sie euch«, befahl Nunan. »Tötet sie.«
    Die Tsardonier schossen und flehten gleichzeitig um Gnade. Seine Infanteristen trieben sie durch den Gang zurück, dann klirrten die Schwerter, und kurz darauf hörte Nunan, wie die Klingen Rüstung und Fleisch durchbohrten.
    Er gab seinen Schild einem Bogenschützen und kniete sich neben Gorsal. »Bist du unverletzt?«
    »Ja«, sagte sie und blickte nach rechts, wo einer von Nunans Leuten ihre Gefährtin versorgte. »Wird sie überleben?« Der Legionär schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir leid«, sagte Nunan. »Ich hatte keine andere Wahl.«
    Gorsals Gesicht wurde hart. »Nein, die hattest du nicht. Wer keine Ehre hat, verdient es nicht besser.«
    Nunan stand auf und reichte Gorsal eine Hand. »Das war für tsardonische Ohren bestimmt. Wir wissen, was hier geschehen ist.«
    Gorsal schlug widerstrebend ein und ließ sich hochziehen. »Woher?«
    »Ein Bürger deines Ortes kam letzte Nacht durch unser Lager. Han Jesson.«
    »Han? Sie haben ihn schon gesucht. Er hat den

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