Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Söhne im besten Mannesalter sterben.«
Am Morgen blieb Samuel noch länger als sonst auf seinem Lager, denn er scheute sich, Eli von den Worten Gottes zu berichten. Aber der Priester rief ihn zu sich und drängte ihn, jedes Wort zu berichten. Nachdem Samuel dies getan hatte, sprach Eli nur: »Gott ist der Herr; er weiß, was am besten ist.« Samuel wuchs heran; die Menschen erkannten bald, dass Samuel mit Gott im Bunde war, und hörten fortan auf ihn.
Der Raub der Bundeslade
Das Volk der Israeliten stand im Kampf mit den Philistern. Bisher hatte das Volk immer siegen können, doch diesmal waren sie nahe an einer Niederlage. Schuld daran war die Missachtung von Gottes Geboten, die sich bei den Israeliten ausgebreitet hatte. Nach einer verlorenen Schlacht traten die Anführer zusammen und sagten: »Der Herr ist nicht mit uns. Lasst uns die Bundeslade aus Schilo holen, damit wir neuen Mut für den nächsten Kampf schöpfen können.«
Und so geschah es. Mit großer Begeisterung wurde die Lade im Lager der Israeliten begrüßt, das bei Eben-Eser lag; die Philister hörten den Jubel und wunderten sich, denn schließlich hatten sie die vorherige Schlacht gewonnen. Da befiel sie Angst: »Jetzt wird der Gott der Israeliten mit ihnen sein, und wir gehen unter.« Die Anführer aber sagten: »Wir müssen eben alle unsere Kräfte mobilisieren und sie vernichtend schlagen, sonst versklaven sie uns noch.«
Und dann griffen die Philister an. Es gelang ihnen, die Israeliten zu besiegen. Tausende vom Volk Gottes starben, darunter auch die Söhne des Priesters Eli. Die Philister erbeuteten zudem die Bundeslade, die sie im Triumphzug in ihr Lager bei Afek brachten. Die geschlagene Armee der Israeliten schickte einen Boten nach Schilo, um die schlechten Nachrichten zu überbringen.
Elis Tod
Der Priester Eli, der inzwischen erblindet war, saß an der Straße und wartete auf Neuigkeiten von seinen Söhnen. Als der Bote die Straße entlang kam, bestürmte ihn der alte Priester mit Fragen; schließlich musste er hören, dass auch seine Söhne tot waren und die Bundeslade verloren. Vor Schreck und Schmerz fiel Eli von seinem Stuhl, brach sich das Genick und verstarb auf der Straße. Die Frau seines Sohnes Pinhas brachte gerade ein Kind zur Welt, als sie die Nachricht vom Tod des Mannes und des Schwiegervaters und den Verlust der Bundeslade bekam; auch sie starb, konnte aber vorher noch dem gerade geborenen Jungen einen Namen geben – Ikabod sollte er heißen, was »fort ist die Herrlichkeit aus Israel« bedeutet.
Die Philister brachten ihre Beute nun in ihre Stadt Aschdod; dort stellten sie die Bundeslade im Tempel neben dem Standbild ihres Götzen Dagon auf. Doch am nächsten Tag lag das Standbild mit dem Gesicht nach unten vor der Lade im Staub; man stellte das Götzenbild wieder auf, doch am nächsten Tag lag es wieder auf dem Boden, diesmal mit abgebrochenem Kopf und zerbrochenen Händen. Dann breitete sich unter den Bürgern die Beulenpest aus. Die Weisen sagten: »Daran ist die Bundeslade schuld. Bringt sie fort!«
Die Lade kehrt zurück
So wurde die Lade in verschiedene Städte der Philister gebracht, doch immer, wenn sie irgendwo eine Zeit lang stand, brach in dem Ort die Beulenpest aus. Die Priester sagten: »Die Bundeslade muss zu den Israeliten zurück. Legt ein Sühnegeschenk bei und schickt sie zurück!« Und so geschah es: Die Bundeslade wurde auf einen Ochsenkarren gelegt, ein Goldgeschenk beigepackt und der Wagen ins Gebiet der Israeliten geleitet.
Die Leute von Bet-Schemesch arbeiteten gerade auf dem Feld, als das führerlose Ochsengespann herannahte. Man brachte Gott Dankopfer dar, weil die Bundeslade nun zurück war; sie blieb nicht in Bet-Schemesch, sondern wurde nach Kirjat-Jearim gebracht. Samuel aber sprach zum Volk: »Wenn ihr nie wieder eine solche Niederlage erleiden wollt, müsst ihr auf die Worte des Herrn hören. Also zerstört alle Götzenbilder, die ihr euch gemacht habt.« Nachdem dies geschehen war, herrschte wieder Friede im Land.
Samuel und Saul
Samuel hatte ein hohes Alter erreicht und war nun nicht mehr in der Lage, sein Volk zu führen. Wie es damals üblich war, setzte er seine Söhne als Nachfolger ein; die jedoch handelten ungerecht und erwiesen sich als bestechlich.
Das Volk beklagte sich bei Samuel darüber, und der Rat der Ältesten forderte: »Setze einen König ein, der uns regieren soll, wie es bei allen Völkern der Fall ist.« Und Samuel betete zu Gott. Der sprach:
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