Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Götzendienste verrichteten, die Rückkehr zu Gott und drohte ein Strafgericht an.
Man hörte aber nicht auf ihn, sondern verwies ihn sogar des Tempels und bedrohte ihn mit Strafe. Da befahl Gott dem Propheten, er möge alle Weissagungen niederschreiben. Jeremia diktierte also die Vorträge seinem Sekretär Baruch, der jedes Wort in einer Buchrolle verzeichnete.
Sodann schickte Jeremia Baruch los, den Menschen in Jerusalem aus der Rolle vorzulesen; die aber denunzierten ihn beim König, der die Buchrolle beschlagnahmte und verbrannte.
Die Babylonier kommen
Nebukadnezzar, König von Babylon, eroberte viele Gebiete Palästinas. Eines Tages erreichte er Jerusalem und belagerte die Stadt.
Jeremia hatte dies vorausgesehen; seine Prophezeiung lautete:
Jerusalem, steig auf den Libanon und schrei, im Baschan erheb deine Stimme, schrei vom Abaringebirge herab, dass all deine Freunde zerschmettert sind.
Ich habe dir zugeredet, als du dich noch sicher fühltest; du aber hast gesagt: Ich höre nicht.
So hast du es getrieben von Jugend an: Du hast auf meine Stimme nicht gehört.
All deine Hirten wird der Wind weiden, deine Freunde müssen fort in die Gefangenschaft.
Dann wirst du Schmach und Schande ernten wegen all deiner Untaten.
Die du auf dem Libanon thronst, in Zedern nistest, wie wirst du stöhnen, wenn Wehen über dich kommen, Schmerzen wie die einer Gebärenden.
Nun war es also so weit: Der König der Chaldäer, wie die Babylonier auch genannt wurden, stand mit seiner Armee vor den Toren der Stadt, und gegen diese Übermacht hatte das Volk der Israeliten keine Chance. König Jojachin begab sich deshalb gemeinsam mit den Obersten seines Gefolges und seiner Mutter Nehuschta in das Lager des Feindes, um das Schlimmste abzuwenden. Nebukadnezzar aber blieb hart und nahm den König, seine Familie und die Obersten fest; sie wurden nach Babel verschleppt.
König Zidkija
Das gleiche Schicksal der Vertreibung erlitten auch die Handwerker und die wehrfähigen Männer, ebenso die einflussreichen Persönlichkeiten Jerusalems: Nebukadnezzar ließ sie alle ins Chaldäerreich bringen. Außerdem beschlagnahmte der baylonische König sämtliche Schätze aus dem Palast und dem Tempel. Die Stadt selbst wurde nur wenig in Mitleidenschaft gezogen.
Da Jojachin in die baylonische Gefangenschaft ging, setzte Nebukadnezzar den Onkel von Jojachin, der Mattanja hieß, als Regenten ein. Da dem Chaldäer der Name nicht gefiel, benannte er den neuen König kurzerhand in »Zidkija« um.
Jeremia wurde von Gott beauftragt, dem neuen König eine Warnung mitzuteilen. So trat Jeremia vor den König und sagte: »Gott hat mir diese Worte für euch gegeben: König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, höre! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, vergießt kein unschuldiges Blut an diesem Ort! Wenn ihr wirklich dieses Wort erfüllt, werden durch die Tore dieses Palastes Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen. Hört ihr aber nicht auf diese Worte, so schwöre ich: Zum Trümmerhaufen wird dieser Palast. Fürwahr, Jerusalem, ich mache dich zur Wüste, zur unbewohnten Stadt. Wenn dann Leute aus vielen Völkern hier vorbeikommen und einander fragen: Warum hat der Herr so an dieser großen Stadt gehandelt?, wird man erwidern: Weil sie den Bund mit dem Herrn, ihrem Gott, aufgegeben, andere Götter angebetet und ihnen gedient hat.«
Jeremia drang mit seiner Warnung nicht beim König durch; auch Zidkija führte kein Leben nach den Geboten Gottes. So trat Jeremia vor das Volk und sprach: »Seit Jahrzehnten schon ist das Wort des Herrn an mich gegangen, und ich habe es unermüdlich weitergegeben. Ihr aber habt nicht gehört. Wenn ihr jetzt nicht zu den Geboten Gottes zurückkehrt, geschieht euch Folgendes: Dieses ganze Land wird zum Trümmerfeld und zu einem Bild des Entsetzens, und ihr werdet dem König von Babel siebzig Jahre lang dienen müssen.« Viel Hoffnung hatte Jeremia nicht, dass seine Worte fruchten könnten, doch er wurde nicht müde, immer wieder zum Volk zu sprechen. Jojachin, der ehemalige König, hatte Glück im Unglück: Man begnadigte ihn, sodass er nicht mehr im Gefängnis sitzen musste. Zwar durfte er Babel nicht verlassen, aber er konnte am gesellschaftlichen Leben teilhaben und bekam eine vom König ausgesetzte Rente.
Jeremia im Gefängnis
Eines Tages wollte Jeremia Jerusalem verlassen, da er auf dem Land mit Verwandten eine Erbschaftsangelegenheit besprechen musste. Als er das Tor durchschreiten wollte, wurde
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