Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
Tage.
Du aber, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten sein, denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
Du wirst seinem Volk die Einsicht schenken, dass es gerettet wird durch die Vergebung der Sünden; denn unser Gott ist reich an Erbarmen, darum kommt zu uns das strahlende Licht aus der Höhe.
Es wird allen leuchten, die in Finsternis sitzen und im Dunkel des Todes; es wird unsere Schritte auf den Weg des Friedens lenken.
In die Wüste
Johannes wuchs heran und lernte durch seinen Vater, der noch immer sein Priesteramt wahrnahm, die Gebräuche des Tempels kennen. Als kleiner Junge war er von den Ritualen im Heiligtum fasziniert; doch mit zunehmenden Jahren ließ seine Begeisterung nach; die vielen Vorschriften und starren Regeln gefielen ihm bald immer weniger.
Dabei wollte Johannes nichts anderes als im Sinne Gottes leben und auch dessen Wort verbreiten; der Tempel wäre eigentlich der richtige Platz dafür gewesen. Aber die strengen Rituale dort empfand Johannes als einengend, und darum entschloss er sich, seiner Berufung anderswo nachzugehen. Als er erwachsen wurde, verließ er sein Elternhaus und zog in die Wüste.
Die Aufgabe
Hier, in der Einsamkeit, sprach Gott mit ihm, und Johannes lauschte ergriffen den Botschaften des Herrn. Die wichtigste unter ihnen verhieß einen Messias, einen Retter des Volkes Israel, der bald kommen sollte; Johannes erhielt von Gott die Aufgabe, diese Botschaft den Menschen zu verkünden, damit sie auf das Kommen des Erretters vorbereitet sein würden.
Gottes Sohn
Jesus wird geboren
Schon konnte man erkennen, dass Maria schwanger war; ihr Verlobter Josef, der nicht der Vater des Kindes sein konnte, freute sich nicht gerade darüber. So beschloss er, sich in aller Stille von ihr zu trennen, um sie nicht vor anderen Leuten bloßzustellen. Da erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn. Der sprach zu ihm:
»Nimm Maria als deine Frau; das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Es wird ein Sohn sein, dem du den Namen Jesus geben sollst. Er wird sein Volk von allen Sünden erlösen.« Und weiter sagte der Engel: »Das ist geschehen, damit sich die alte Prophezeiung erfüllt: ›Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben.‹ Dieser Name bedeutet: Gott ist mit uns; ebenso kannst du auch den Namen Jesus deuten.«
Nach diesem Traum änderte Josef seine Meinung und heiratete Maria. Nun hatte der römische Kaiser gerade ein Dekret erlassen, nach dem die Bevölkerung seines Reichs gezählt werden sollte; da auch Judäa zu den Besitzungen der Römer gehörte, würde man hier den Befehl ebenso ausführen. Um die Volkszählung möglichst korrekt durchführen zu können, mussten alle männlichen Judäer nebst ihren Familien ihre Geburtsstädte aufsuchen, da dort die Listen der Stämme geführt wurden. Für Josef und Maria bedeutete das eine Reise nach Bethlehem, der Stadt Davids, wo Josef herstammte. Man machte sich also per Esel auf den Weg, denn von Nazaret in Galiläa bis zu dem Ort in Judäa waren gut hundert Kilometer zurückzulegen.
Kein Zimmer frei
In der Stadt angekommen, stellten Josef und Maria fest, dass alle Herbergen schon überfüllt waren; aufgrund der Volkszählung waren ungeheuer viele Menschen in die kleine Stadt gereist. Sie fanden schließlich Unterschlupf in einem Stall, und dort bekam Maria ihr Kind. Es war ein Junge, ganz wie vorhergesagt, und die Eltern gaben ihm den Namen Jesus. Da kein anderer Platz vorhanden war, legten sie das Kind in eine Krippe, damit es in Ruhe schlafen konnte.
Nahe der Stadt lagerten Hirten bei ihren Herden, um sie nachts vor wilden Tieren und Dieben zu schützen; plötzlich trat ein Engel vor sie hin. Die Hirten erschraken sich fürchterlich, aber der Engel beruhigte sie und sagte: »Ich verkünde euch große Freude! Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.«
Und dann schallten Stimmen vom Himmel, die sangen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.« Als es wieder ruhig war, sammelten sich die Hirten und beschlossen, nach Bethlehem zu gehen und das Kind zu suchen. Schon bald fanden sie Maria und das Kind, das tatsächlich in Windeln gewickelt in einer Krippe lag.
Besuch aus dem Osten
Natürlich erzählten die Hirten, was draußen auf dem Feld geschehen war; und alle
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