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Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Benedikt
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bekamen: »Das ist ein Prophet, Jesus von Nazaret genannt.« Jesus, gesucht vom Rat der Hohepriester, kam also nicht heimlich in die Stadt, sondern mitten in einer jubelnden Menge.

Die Reinigung des Tempels
    Der Gottessohn erreichte den Tempel und wurde zornig: Vor dem Haus Gottes tätigten viele Händler ihre Geschäfte; sie verkauften Ziegen, Schafe und Tauben als Opfertiere. Auch Geldwechsler hatten ihre Tische aufgebaut, um fremden Pilgern die gültige Währung eintauschen zu können. Jesus rief: »In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht!« Und schon trieb er die Tiere weg, zerstörte die Käfige der Tauben und warf die Tische der Geldwechsler um. Die Priester griffen nicht ein, so verdutzt waren sie. Nachdem Jesus die Händler vertrieben hatte, kamen Blinde und Gelähmte zum Tempel, um von Jesus geheilt zu werden.
    Die Priester wurden langsam ärgerlich, zumal Jesus die Heilungen vornahm; auch hörten die Kinder nicht auf, »Hosanna dem Sohn Davids!« zu rufen. Sie stellten ihn daraufhin zur Rede, doch Jesus antwortete nur: »Habt ihr nicht gelesen: Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob?« So sprach er, ließ sie einfach stehen und ging; er wollte die Nacht in Betanien verbringen.
    Am nächsten Tag kehrte Jesus in den Tempel zurück, um dort zu predigen. Hier fragten ihn die Hohepriester und Ältesten des Volkes: »Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben?«

Die Frage nach dem Recht
    »Auch ich will euch eine Frage stellen«, entgegnete Jesus, »wenn ihr die beantworten könnt, werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das hier tue.« Und er sagte: »Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen?«
    Die Gefragten berieten sich und überlegten lange; denn würden sie antworten »vom Himmel«, würde Jesus fragen, wieso sie dem Täufer nicht geglaubt hätten; antworteten sie aber »von den Menschen«, hätten sie das Volk am Hals, denn Johannes galt noch immer als heiliger Mann. Also gaben sie zurück: »Wir wissen es nicht.« »Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich all das tue«, entgegnete Jesus.
    Die bösen Winzer
    Dann sprach er weiter. »Hört noch ein Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, fertigte eine Kelter und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an einige Winzer und reiste in ein anderes Land. Als die Zeit der Ernte da war, schickte er ein paar Knechte, die seinen Anteil holen sollten; die Winzer aber prügelten die Knechte, und manche wurden sogar getötet.
    Da schickte der Gutsbesitzer nochmals Knechte zum Weinberg, mehr als das erste Mal; mit ihnen geschah jedoch das Gleiche. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie: ›Das ist der Erbe. Wir werden ihn töten, dann gehört sein Erbe uns.‹ So geschah es. Wenn nun der Besitzer selbst kommt, was wird er wohl mit solchen Winzern tun?«
    Die Gelehrten antworteten: »Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere verpachten, die ihm auch die Früchte abliefern, die ihm zustehen.« Und Jesus sprach: »In der Schrift steht: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder.

Die Steuern
    Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.« Die Hohepriester und Pharisäer hatten begriffen, dass Jesus sie mit seinen Gleichnissen meinte; sie hätten ihn am liebsten verhaften lassen, fürchteten aber den Zorn des Volkes, denn die meisten hielten Jesus für einen Propheten.
    An einem anderen Tag wollten die Pharisäer Jesus wieder eine Falle stellen: »Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen; denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?«
    Jesus erkannte ihre Absicht und sagte: »Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!« Man reichte ihm eine Münze, und Jesus fragte: »Wessen Bild ist das?«

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