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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ohne triftigen Grund erhält niemand Zutritt.« »Wir sind die nächsten Verwandten, was meiner Ansicht nach der triftigste Grund überhaupt sein dürfte.« Hogan zeigte auf die Filmcrew: »Gehören die auch alle zur Verwandtschaft... ?« Der Regisseur hatte Rebus näher kommen sehen. Er tippte Bell auf die Schulter. Bell drehte sich um und setzte ein eisiges Lächeln auf.
    »Sie sind hier, um sich zu entschuldigen?«, vermutete er. Rebus ignorierte ihn. »Geh da nicht rein, Kate«, sagte er und stellte sich direkt vor sie hin. »Es wäre ein Fehler.« Sie wich seinem Blick aus. »Die Leute sollen Bescheid wissen.« Sie sprach mit leiser Stimme. Bell nickte zustimmend.
    »Mag sein, aber man sollte ihnen keine verlogene PR-Aktion vorführen. Dadurch bekäme alles einen billigen Beigeschmack, verstehst du das denn nicht?« Bell hatte seine Aufmerksamkeit wieder Hogan zugewandt. »Ich muss darauf bestehen, dass dieser Mann von hier verschwindet.« »Müssen Sie das?«, erwiderte Hogan.
    »Ich habe bereits offiziell Beschwerde eingelegt, weil er beleidigende Bemerkungen über mich und die Filmcrew gemacht hat...« »Davon habe ich noch jede Menge auf Lager«, bemerkte Rebus.
    »John...«Hogan riet ihm mit einem warnenden Blick, sich zu mäßigen. »Es tut mir Leid, Mr. Bell, aber ich kann Filmaufnahmen in dem Raum nicht gestatten.« »Wie wär's, wenn wir die Kamera draußen lassen?«, schlug der Regisseur vor. »Und nur Tonaufnahmen machen?« Hogan schüttelte den Kopf. »Es wird Ihnen nicht gelingen, mich umzustimmen.« Er verschränkte die Arme, als wollte er die Diskussion für beendet erklären.
    Rebus sah immer noch Kate an, versuchte, ihr in die Augen zu schauen. Offenbar gab es etwas in der näheren Umgebung, das ihren Blick magisch anzog. Vielleicht die Möwen auf dem Sportplatz oder die Rugby-Stangen... »Wo dürfen wir denn filmen?«, fragte der Abgeordnete. »Außerhalb des Schulgeländes, genau wie alle anderen«, antwortete Hogan. Bell atmete zornig aus. »Sie können gewiss sein, dass ich mir Ihre mangelnde Kooperationsbereitschaft merken werde«, entgegnete er drohend.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Hogan mit gleichmütiger Stimme, aber glühendem Blick. Der Gemeinschaftsraum war leer geräumt worden: keine Stühle, Stereoanlage und Zeitschriften mehr. Der Direktor, Dr. Fogg, stand in der Tür, die Hände vor dem Körper ineinander verschränkt. Er trug einen schlichten anthrazitfarbenen Anzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Krawatte. Unter den Augen hatte er dicke Ringe, sein Haar war mit Schuppen gesprenkelt. Er spürte, dass jemand hinter ihm stand, drehte sich um und schenkte Rebus ein mattes Lächeln.
    »Ich muss entscheiden, was aus dem Raum werden soll«, erklärte er. »Die Schulgeistliche will ihn in eine Art Kapelle verwandeln, einen Ort, an dem die Schüler Einkehr halten können.«
    »Keine schlechte Idee«, sagte Rebus. Der Direktor war zur Seite getreten, um Rebus in den Aufenthaltsraum hineinzulassen. Das Blut auf dem Boden und an den Wänden war längst getrocknet. Rebus versuchte, nicht auf die Flecken zu treten.
    »Man könnte ihn auch abschließen und ein paar Jahre unbenutzt lassen. Dann sind die gegenwärtigen Schüler alle abgegangen... ein paar Schichten Farbe, ein neuer Teppich...« »Fällt mir schwer, so weit in die Zukunft zu schauen«, sagte Fogg mit einem weiteren mühsamen Lächeln. »Nun gut, ich lasse Sie jetzt allein... damit Sie Ihre Arbeit...« Er verbeugte sich leicht, drehte sich um und ging zurück in sein Büro.
    Rebus starrte auf die Blutspritzer an der Wand. Hier hatte Derek gestanden. Derek, ein Mitglied seiner Familie, das nun ausgelöscht war.
    Lee Herdman... Rebus versuchte, ihn sich vorzustellen, als er an jenem Morgen aufgestanden war und die Pistole eingesteckt hatte. Was war geschehen? Was war anders als zuvor? Hatten beim Aufwachen Dämonen um sein Bett herumgetanzt? Hatten ihn innere Stimmen gequält? Die Teenager, mit denen er sich angefreundet hatte... war dieses Band durch irgendetwas zerrissen? Na wartet, Kinder, ihr werdet was erleben... Er fuhr zur Schule, parkte nicht, sondern stellte den Wagen einfach ab. So in Eile, dass er die Fahrertür offen stehen ließ. Durch den Seiteneingang ins Gebäude, ohne dass ihn eine Kamera erfasst hätte... den Flur entlang und in diesen Raum hinein. Da bin ich, Jungs. Streckte Anthony Jarvies mit einem Kopfschuss nieder. Wahrscheinlich war er der Erste. Bei der Armee lernte man, mitten auf die Brust zu zielen:

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