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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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größer als der Kopf, schwerer zu verfehlen und zumeist todbringend. Trotzdem entschied Herdman sich für den Kopf... Warum? Nach dem ersten Schuss war es mit dem Überraschungsmoment vorbei. Vielleicht versuchte Derek Renshaw auszuweichen und bekam als Lohn eine Kugel ins Gesicht. James Bell duckte sich, wurde von einem Schuss in der Schulter getroffen und kniff die Augen zusammen, als Herdman die Waffe auf sich selbst richtete... Der dritte Kopfschuss, dieses Mal in die eigene Schläfe. »Wieso, Lee? Mehr wollen wir nicht wissen«, flüsterte Rebus in die Stille. Er ging zur Tür, drehte sich um, betrat den Raum erneut, hielt seine behandschuhte rechte Hand so, als wäre sie die Pistole. Simulierte in rascher Abfolge verschiedene Schusshaltungen. Er wusste, dass die Kriminaltechniker genau dasselbe machen würden, allerdings im Computer. Sie würden das Geschehen in dem Aufenthaltsraum rekonstruieren, mit Hilfe der Schusswinkel den Standort des Schützen bei den einzelnen Schüssen bestimmen. Jedes noch so kleine Beweisstück leistete seinen Beitrag zur Wiedergabe des Geschehens. Hier stand er... dann hat er sich bewegt, einen Schritt nach vorn gemacht... Wenn wir den Eintrittswinkel der Kugel mit der Form der Blutspritzer in Zusammenhang bringen...
    Am Ende würden sie jede Bewegung von Herdman kennen. Sie würden das Geschehen mit ihren Graphiken und ballistischen Untersuchungen anschaulich zum Leben erwecken. Und all das würde sie der Antwort auf die einzige bedeutsame Frage keinen Deut näher bringen. Der Frage nach dem Warum.
    »Nicht schießen«, sagte eine Stimme aus Richtung Tür. Es war Bobby Hogan, der mit erhobenen Armen dastand. In seiner Begleitung waren zwei Herren, die Rebus gut kannte. Claverhouse und Ormiston. Claverhouse, groß und mager, war Detective Inspector; Ormiston, kleiner, stämmig und mit chronischem Schnupfen, Detective Sergeant. Beide arbeiteten für das Dezernat Drugs and Major Crime und standen in enger Verbindung mit Assistant Chief Constable Colin Carswell. Wenn er schlecht gelaunt war, würde Rebus sie wahrscheinlich Carswells Männer fürs Grobe nennen. Er merkte, dass er seine Pistolen-Hand immer noch ausgestreckt hielt, und senkte sie.
    »Ich habe gehört, dass der Faschisten-Look dieses Jahr total in ist«, sagte Claverhouse und zeigte dabei auf Rebus' Lederhandschuhe.
    »Glückwunsch, dann ist Ihr Stil ja wieder topmodern«, erwiderte Rebus. »Vertragt euch, Kinder«, ermahnte Hogan sie. Ormiston besah sich das Blut auf dem Fußboden, rieb mit der Schuhspitze daran.
    »Also, was habt ihr beide hier rumzuschnüffeln?«, fragte Rebus, die Augen auf Ormiston gerichtet, der sich gerade mit dem Handrücken die Nase abwischte.
    »Drogen«, sagte Claverhouse. Alle drei Knöpfe seines Jacketts waren zugeknöpft, wodurch er wie eine Schaufensterpuppe aussah.
    »Anscheinend hat sich Ormy gerade eine Prise davon gegönnt.« Hogan senkte den Kopf, um sein Lächeln zu verbergen. Claverhouse drehte sich ruckartig zu ihm hin. »Ich dachte, Rebus war aus dem Verkehr gezogen.« »Neuigkeiten machen wirklich schnell die Runde«, sagte Rebus. »Klar, vor allem gute«, konterte Ormiston.
    Hogan richtete sich zu voller Größe auf. »Seid ihr drei scharf auf eine Strafarbeit?« Keine Reaktion. »Um Ihre Frage zu beantworten, DI Claverhouse, John übt hier eine ausschließlich beratende Funktion aus, die er seinen Kenntnissen über die Armee verdankt. Er >arbeitet< de facto gar nicht...« »Also wie üblich«, murmelte Ormiston.
    »Womit die Glashaus-Mannschaft schon kurz nach Anpfiff mit einem Steinwurf in Führung liegt«, teilte Rebus ihm mit.
    Hogan hob eine Hand. »Und das hier ist die gelbe Karte vom Schiedsrichter. Wer sich nicht zusammenreißt, fliegt vom Platz, und das ist mein Ernst!« Seine Stimme klang jetzt barsch. Claverhouse verzog den Mund, sagte aber nichts. Ormiston presste seine Nase fast gegen einen der Blutflecke an den Wänden. »Okay...«, beendete Hogan schwer seufzend das Schweigen. »Was haben Sie für uns?« Claverhouse nahm das als Stichwort. »Die Untersuchung der Substanzen, die auf dem Boot sichergestellt wurden, hat ergeben: Ecstasy und Kokain. Das Kokain ist von ziemlich hohem Reinheitsgrad. Wahrscheinlich sollte es noch verschnitten werden...« »Crack?«, fragte Hogan.
    Claverhouse nickte. »Taucht an ein paar Orten regelmäßig auf - Hafenstädte im Norden, einige der Sozialsiedlungen hier und in Glasgow... guter Stoff im Wert von einem Riesen kann

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