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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Tasche. »Wo ist unser Freund hin?«, fragte Rebus ihn. »Meinen Sie Jack-Dreck-am-Stecken?« Rebus lächelte über den Spitznamen, der die Titelseite eines Boulevardblatts am Morgen nach Beils Verhaftung geziert hatte. »Genau den meine ich.« Hood wies mit einer Kopfbewegung den Abhang hinunter. »Ein Mensch vom Fernsehen hat ihn angerufen, weil er ihn unten am Tor für die Nachrichten interviewen wollte. In null Komma nichts war Jack verschwunden.« »So viel zu dem Versprechen, sich nicht vom Fleck zu bewegen. Benehmen sich die Presseheinis denn einigermaßen?« »Was glauben Sie?« Rebus zog als Antwort kurz die Mundwinkel auseinander. Hoods Handy klingelte erneut, und er wandte sich ab, um mit dem Anrufer zu sprechen. Rebus schaute zu, wie Siobhan die Kofferraumklappe mühsam öffnete und ihr dabei ein paar Blätter auf den Boden fielen. Sie hob sie wieder auf. »Ist das alles?«, fragte Rebus sie.
    »Vorläufig.« Sie schlug die Klappe zu. »Wo wollen wir uns das Zeug angucken?« Rebus schaute nach oben. Dicke Wolken jagten über den Himmel. Wahrscheinlich zu windig, als dass es regnen würde. Er glaubte, aus der Ferne zu hören, wie das Tauwerk von Yachten gegen Masten schlug. »Wir könnten uns einen Tisch in einem Pub suchen. Unten im Ort gibt's in der Nähe der Eisenbahnbrücke ein Lokal namens The Boatman's...« Sie starrte ihn an. »Alte Edinburgher Tradition«, erklärte er. »Früher haben die Schänken den Geschäftsleuten als Büro gedient.« »Diese Tradition ist uns natürlich heilig.« »Ich war schon immer ein Freund altmodischer Methoden.« Wortlos ging sie auf die Fahrerseite und öffnete die Tür. Sie hatte sie bereits wieder geschlossen und den Schlüssel ins Zündschloss gesteckt, als sie innehielt. Fluchend langte sie hinüber und öffnete für Rebus die Beifahrertür.
    »Zu liebenswürdig«, sagte er lächelnd beim Einsteigen. Er kannte South Queensferry nicht besonders gut, aber er kannte die örtlichen Pubs. Er war auf der anderen Seite der Bucht aufgewachsen und erinnerte sich an die Aussicht, die sich in North Queensferry bot: Wenn man südwärts blickte, schien es, als würden sich die beiden Brücken voneinander entfernen. Derselbe uniformierte Polizist wie vorhin öffnete für sie das Eingangstor. Jack Bell stand mitten auf der Straße und sprach in eine Fernsehkamera. »Los, kräftig hupen«, befahl Rebus. Siobhan gehorchte. Der Journalist ließ sein Mikrofon sinken und schaute sie wütend an. Der Kameramann schob seine Kopfhörer von den Ohren. Rebus winkte dem MSP und schenkte ihm ein Lächeln, das man als entschuldigend werten konnte. Schaulustige blockierten die halbe Fahrbahn und glotzten den Wagen an. »Ich komme mir vor wie ein Ausstellungsstück«, murmelte Siobhan. Ein Auto nach dem anderen schlich im Schneckentempo an ihnen vorbei. Die Insassen hatten garantiert keine beruflichen Gründe; es waren schlicht und einfach Bürger, die ihre Familie und ihre Videokamera mitgebracht hatten. Als Siobhan an der kleinen Polizeiwache vorbeifuhr, bat Rebus sie, anzuhalten und ihn aussteigen zu lassen. »Wir treffen uns dann im Pub.« »Was haben Sie vor?« »Will mir bloß einen Eindruck von der Atmosphäre verschaffen.« Er schwieg einen Moment. »Für mich ein großes India Pale Ale, falls Sie vor mir da sind.« Er sah ihr nach, als sie sich wieder in die langsame Prozession aus Touristen-Autos einreihte und sich entfernte. Dann blickte er hoch zur Forth Road Bridge, lauschte dem Rauschen der PKWs und Laster, das fast wie Meeresbrandung klang. Auf dem Fußweg neben der Fahrbahn sah er winzig aussehende Gestalten, die nach unten schauten. Garantiert würden auf der anderen Seite noch mehr Leute stehen, weil man von dort einen besseren Blick auf das Schulgelände hatte... Kopfschüttelnd marschierte er los. Das Geschäftsleben in South Queensferry spielte sich entlang einer einzigen Durchgangsstraße ab, zwischen High Street und Hawes Inn. Aber es kündigten sich Veränderungen an. Als er kürzlich auf dem Weg zur Autobrücke den Ort passiert hatte, waren ihm ein neuer Supermarkt und ein Gewerbegebiet aufgefallen. Ein Schild zielte auf Autofahrer, die im Stop-and-Go-Verkehr steckten. KEINE LUST MEHR, JEDEN TAG ZU PENDELN? AUCH SIE KÖNNTEN HIER ARBEITEN. Den Leuten sollte damit ins Gedächtnis gerufen werden, dass Edinburgh aus allen Nähten platzte und die Verkehrssituation dort ständig katastrophaler wurde. South Queensferry wollte von der Stadtflucht profitieren. In der High

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