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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Wand, wie eine dünne Linie aus einer Spraydose. Größere Tropfen auf dem Boden und verschmierte Fußabdrücke, als wäre jemand nacheinander in mehreren Blutlachen ausgerutscht. Weiße Kreide und gelbes Klebeband an den Stellen, wo Beweisstücke entfernt worden waren.
    »Er ist durch einen Seiteneingang hereingekommen«, erklärte Hogan. »Während der großen Pause, deshalb war er nicht abgeschlossen. Ist den Flur hinuntermarschiert und direkt hier rein. Wegen des schönen Wetters waren die meisten Schüler draußen. Er hat nur drei angetroffen...« Hogan deutete mit einem Nicken auf die Stellen, wo sich die Opfer befunden hatten. »Haben gerade Musik gehört oder in Zeitschriften geblättert.« Es war, als spräche er mit sich selbst, in der Hoffnung, dass seine Stimme von selbst mit der Beantwortung seiner Fragen beginnen würde, wenn er sie nur oft genug wiederholte. »Warum hier?«, fragte Siobhan. Hogan schaute hoch und schien sie erst jetzt wahrzunehmen. »Hi, Shiv«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns. »Aus Neugier mitgekommen?« »Sie hilft mir«, sagte Rebus und hob die Hände. »Du meine Güte, was ist passiert, John?« »Lange Geschichte, Bobby. Siobhans Frage ist absolut berechtigt.« »Du meinst, wieso diese spezielle Schule?« »Nicht nur das«, sagte Siobhan. »Sie haben eben gesagt, die meisten Schüler seien draußen gewesen. Warum hat er nicht mit denen angefangen?« Hogan antwortete mit einem Achselzucken. »Ich hoffe, wir finden es heraus.« »Also, wie können wir dir helfen, Bobby?«, fragte Rebus. Er war nicht weit in das Zimmer gegangen, blieb lieber kurz hinter der Türschwelle stehen, während Siobhan sich die Poster an den Wänden anschaute. Eminem beehrte die Menschheit mit dem Anblick eines Stinkefingers, und direkt neben ihm trugen die Mitglieder einer Band Overall und Gummimasken, was ihnen das Aussehen von Komparsen in einem mittelteuren Horrorfilm verlieh.
    »Er war ehemaliger Soldat«, sagte Hogan. »Und zwar beim SAS. Ich erinnere mich, dass du mir mal erzählt hast, du hättest dich während deiner Militärzeit beim Special Air Service beworben.« »Das ist über dreißig Jahre her, Bobby.« Hogan hörte gar nicht hin. »Er scheint ein ziemlicher Einzelgänger gewesen zu sein.« »Ein Einzelgänger, der aus irgendeinem Grund einen Hass hatte?«, fragte Siobhan. »Wer weiß.« »Du willst, dass ich mich umhöre?«, vermutete Rebus. Hogan sah ihn an. »Falls er Freunde hatte, sind die wahrscheinlich - genau wie er - von der Armee ausgemustert. Diese Kerle vertrauen sich vielleicht eher jemandem an, der dasselbe durchgemacht hat.« »Es ist über dreißig Jahre her«, wiederholte Rebus. »Und vielen Dank, dass du mich zu den >Ausgemusterten< zählst.« »Ach, du weißt doch genau, wie ich das meine. Nur ein oder zwei Tage, John, um mehr bitte ich dich nicht.« Rebus trat zurück in den Flur und sah sich um. Es wirkte so still und friedlich in dem Gebäude. Und dennoch hatten die Ereignisse von ein paar Minuten genügt, um alles zu verändern. Das Leben eines jeden Menschen, der davon betroffen war, war für immer erschüttert. Die Schulsekretärin würde womöglich nie wieder hinter dem geborgten Taschentuch auftauchen. Die Familien der Toten würden ihre Söhne begraben, außerstande, an etwas anderes zu denken als an deren entsetzliche letzte Augenblicke... »Was ist nun, John?«, wollte Hogan wissen. »Hilfst du mir?« Warme weiche Watte... sie konnte schützen, abdämpfen ... Völlig klare Sache... hatten Siobhans Worte gelautet... ist schlicht und einfach ausgerastet... »Noch eine Frage, Bobby.« Bobby Hogan wirkte müde und etwas ratlos. Leith be-49-deutete Drogen, Messerstechereien, Nutten. Damit kam Bobby zurecht. Rebus hatte den Eindruck, dass er herbeizitiert worden war, weil Bobby Hogan einen Freund an seiner Seite brauchte. »Schieß los.« »Hast du eine Zigarette für mich?« Im Container drängten sich zu viele Leute. Hogan belud Siobhan mit den gesamten Unterlagen, die es über den Fall gab, einem Stapel noch warmer Fotokopien, frisch aus dem Apparat im Schulsekretariat. Draußen auf dem Rasen hatte sich ein Schwärm neugieriger Silbermöwen versammelt. Rebus schnippte seinen Zigarettenstummel in ihre Richtung, und die Vögel eilten darauf zu. »Ich könnte Sie wegen Tierquälerei anzeigen«, sagte Siobhan zu ihm. »Und ich Sie wegen Menschenquälerei«, sagte er, den Papierstapel musternd. Grant Hood beendete ein Telefonat und steckte sein Handy wieder in

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