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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Street war davon allerdings noch nichts zu spüren: kleine, von Einheimischen betriebene Läden, schmale Bürgersteige, die Touristeninformation. Rebus kannte ein paar der Geschichten aus dem Ort: ein Feuer in der örtlichen VAT-69-Brennerei, heißer Whisky floss durch die Straßen, die Leute tranken davon und landeten im Krankenhaus; ein gezähmter Affe, der so lange getriezt wurde, bis er einer Spülmagd die Kehle aufschlitzte; Geistererscheinungen wie der Mowbray Hound und der Burry Man...
    Jedes Jahr veranstaltete man ein Fest zum Gedenken an den Burry Man, Flaggen und Fahnen wurden gehisst, und eine Prozession marschierte durch den Ort. Es war noch mehrere Monate bis dahin, dennoch fragte Rebus sich, ob es die Prozession auch dieses Jahr geben würde. Rebus kam an einem Uhrenturm vorbei. Die Kränze vom Remembrance Day hingen noch dort, ohne Opfer von Vandalismus geworden zu sein. Die Straße wurde so schmal, dass die Autofahrer Ausweichbuchten benutzen mussten.
    Ab und zu erhaschte er zwischen den Häusern zu seiner Linken einen Blick auf die Bucht. Auf der anderen Straßenseite reihte sich in einer zweistöckigen Häuserzeile ein Laden an den anderen, und dahinter erhoben sich Einzelhäuser. Zwei ältere Frauen standen mit verschränkten Armen an einer offenen Haustür und tauschten vermutlich die neuesten Gerüchte aus. Ihre Blicke streiften Rebus, sie erkannten in ihm einen Fremden und ließen ihn durch ihre missbilligende Miene wissen, dass sie ihn für einen der vielen Schaulustigen hielten. Er ging weiter und kam zu einem Zeitungsladen. Drinnen hatten sich mehrere Leute versammelt und lasen einander aus den druckfrischen Abendausgaben der Zeitungen vor.
    Auf der anderen Straßenseite näherte sich ein Fernsehteam - ein anderes Team als das vor dem Schultor. Der Kameramann trug in einer Hand seine Kamera und balancierte das Stativ auf der anderen Schulter. Der Tontechniker lief mit seiner Ausrüstung neben ihm her, hatte den Kopfhörer um den Hals und hielt die Tonangel wie ein Gewehr. Sie waren auf der Suche nach der optimalen Location, angeführt von einer jungen Blondine, die prüfend in jede Seitengasse spähte. Rebus glaubte, sie schon einmal im Fernsehen gesehen zu haben, und nahm an, das Team stamme aus Glasgow. Ihr Bericht würde so anfangen: Eine unter Schock stehende Gemeinde versucht heute, das schreckliche Ereignis zu verarbeiten, das diesen bisher so friedlichen Ort heimgesucht hat... Fragen werden gestellt, aber überzeugende Antworten sind bislang ausgeblieben... Blablabla. Rebus hätte problemlos den Text schreiben können. Da die Polizei keine Hinweise veröffentlichte, konnten die Journalisten nichts anderes tun, als die Einwohner des Ortes zu belästigen, auf der Jagd nach Informationen und bereit, dafür jeden noch so kleinen Stein umzudrehen.
    Er hatte es in Lockerbie erlebt, und in Dunblane war es zweifellos nicht anders gewesen. Jetzt war South Queensferry an der Reihe. Er kam zu einer Kurve, von der an die Straße direkt am Ufer entlangführte. Er blieb einen Augenblick lang stehen und drehte sich um, weil er sich den Ort ansehen wollte, aber der größte Teil war verborgen: hinter Bäumen, hinter anderen Gebäuden, hinter der Biegung, die er gerade passiert hatte. Er stand an einer Mauer, die zum Schutz vor dem Meer diente, und fand, dass dieser Ort ebenso gut wieder jeder andere geeignet war, sich die zweite Zigarette anzuzünden, die Bobby Hogan ihm spendiert hatte. Die Zigarette klemmte hinter seinem rechten Ohr, und er tastete nach ihr, schaffte es aber nicht, sie festzuhalten, als sie zu Boden fiel und von einer Windböe weggerollt wurde. Tief gebeugt, die Augen zu Boden gerichtet, lief Rebus ihr hinterher und wäre beinahe mit einem Paar Beine zusammengestoßen. Die Zigarette war von der schmalen Schuhspitze einer schwarz glänzenden Stiefelette gestoppt worden. Die Beine oberhalb der Schuhe steckten in eingerissenen schwarzen Netzstrümpfen. Rebus richtete sich auf. Das Mädchen konnte in jedem Alter zwischen dreizehn und neunzehn sein. Schwarz gefärbtes, strohiges Haar lag im Stil von Siouxsie Sioux dicht an ihrem Kopf an. Ihr Gesicht war leichenblass geschminkt, die Augen und Lippen schwarz angemalt. Sie trug eine schwarze Lederjacke über mehreren Schichten aus gazeartigem schwarzen Stoff.
    »Haben Sie sich die Pulsadern aufgeschnitten?«, fragte sie mit Blick auf seine Verbände. »Wenn du auf die Zigarette trittst, werd ich's wahrscheinlich tun.« Sie bückte sich, hob

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