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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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derjenige, der einen merkwürdigen Anblick bot, und womöglich hatten sie Recht. Wenige Minuten später kamen sie zurück. Rebus kurbelte sein Fenster herunter. »Suchen Sie was Bestimmtes, Mister?« Der Junge, der den Einkaufswagen schob, war neun oder zehn, hatte einen rasierten Schädel und vorstehende Wangenknochen. »Ich bin mit Rab Fisher verabredet.« Rebus tat so, als schaute er auf die Uhr. »Aber der Penner ist nicht gekommen.« Die Jungen waren auf der Hut, aber noch nicht so sehr auf der Hut, wie sie es in ein, zwei Jahren sein würden. »Hab ihm vorhin gesehen«, sagte der im Einkaufswagen. Rebus verkniff sich die fällige Grammatiklektion. »Er kriegt noch Geld von mir«, erklärte er stattdessen. »Ich dachte, er war hier.« Sah sich demonstrativ um, als könnte Fisher jeden Moment aus dem Nichts auftauchen. »Wir könnten es ihm bringen«, sagte der, der den Wagen schob. Rebus lächelte. »Seh ich aus, als sei ich gehirnamputiert?« »Wie Sie wollen.« Der Junge zuckte die Achseln. »Versuchen Sie's mal zwei Straßen weiter.« Sein Passagier zeigte geradeaus und dann nach rechts. »Wetten, dass wir schneller da sind?« Rebus drehte wieder den Zündschlüssel. Er wollte kein Rennen fahren. Er fiel schon genug auf, auch ohne dass ein Einkaufswagen neben ihm herratterte. »Wie wär's, wenn ihr mir ein paar Kippen besorgt?«, fragte er und kramte eine Fünfpfundnote aus der Tasche. »Ruhig die billigsten, die ihr kriegt, das Wechselgeld ist für euch.« Der Geldschein wurde ihm aus der Hand gerissen. »Was sollen denn die Handschuhe, Mister?« »Keine Fingerabdrücke«, sagte Rebus zwinkernd und trat aufs Gas. Aber zwei Straßen weiter tat sich nichts. Er kam an eine Kreuzung, schaute nach links und rechts und sah einen Wagen, der am Straßenrand parkte. Ein paar Gestalten standen dicht gedrängt an der Fahrertür und beugten sich zum Fenster hinunter. Rebus hielt beim Vorfahrt-beachten-Schild an und dachte spontan, die Kerle würden gerade den Wagen aufbrechen. Dann begriff er, dass sie mit dem Fahrer sprachen. Vier Kerle. Und nur einer im Wagen. Offenbar die Lost Boys, und als Einziger redete Rab Fisher. Der Motor des Wagens röhrte, selbst im Leerlauf. Entweder getunt, oder der Auspuff fehlte. Rebus vermutete Ersteres. Das Auto war verschönert worden: eine große Bremsleuchte vor der Heckscheibe, ein Spoiler am Kofferraum. Der Fahrer trug eine Baseballmütze. Rebus wünschte, er könnte ihn für das Opfer eines Raubüberfalls oder einer Erpressung halten... egal was, Hauptsache, er hätte einen Grund, in Aktion zu treten. Aber die Lage stellte sich völlig anders dar. Er hörte Gelächter, offenbar wurde gerade eine Anekdote zum Besten gegeben.
    Einer von der Gang schaute in seine Richtung, und ihm wurde klar, dass er schon zu lange an der leeren Kreuzung stand. Er bog ab und hielt nach knapp fünfzig Metern wieder an. Tat so, als schaute er zu einem Wohnblock hinauf... nur ein Fremder, der einen Freund abholen wollte. Zweimaliges, ungeduldiges Hupen zwecks Glaubwürdigkeit, woraufhin die Lost Boys ihm tatsächlich nur noch kurz einen Blick zuwarfen und ihn anschließend nicht mehr beachteten. Rebus hielt das Handy ans Ohr, als rufe er den Menschen an, der nicht runterkam...
    Und sah dabei in den Rückspiegel.
    Sah, wie Rab Fisher gestikulierend eine Geschichte erzählte - anscheinend wollte er den Fahrer beeindrucken. Rebus hörte Musik, einen dröhnenden Bass, das Autoradio schien auf einen der Sender eingestellt zu sein, die Rebus verschmäht hatte. Er fragte sich, wie lange er seine Tarnung noch aufrechterhalten konnte. Und was, wenn das Einkaufswagen-Duo ihm tatsächlich die Zigaretten brachte? Doch da richtete Fisher sich auf und trat von der Autotür zurück, um den Fahrer aussteigen zu lassen. Und Rebus erkannte, wer es war: Evil Bob. Bob mit eigenem Auto, wie er den starken Mann spielte und mit wiegendem Gang zum Kofferraum schritt und ihn öffnete. Da drin war irgendetwas, das er der Gang zeigen wollte, und die Jungs bildeten einen Halbkreis um ihn, so dass Rebus die Sicht versperrt war.
    Evil Bob... Peacocks Adlatus. Aber jetzt spielte er nicht die Rolle des Adlatus, denn auch wenn er nicht gerade die hellste Leuchte am Christbaum war, so hing er doch allemal höher als das Lametta namens Fisher. Er spielte nicht...
    Rebus fiel eine Szene im Verhörraum in St. Leonard's ein, an dem Tag, als man das Gesocks ausgequetscht hatte. Bob hatte gemurmelt, er sei noch nie im Varietee gewesen, und er

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