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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sie drückte unbeirrt die Handschellen zu, bis sicher war, dass sie nicht wieder aufgehen würden. Dann trat sie einen Schritt zurück. Ihr war schwindelig, und sie fragte sich, ob das an einer möglichen Gehirnerschütterung lag, am Adrenalin oder an den Alkoholdämpfen, die aus dem Inhalt des halben Dutzend zertrümmerter Flaschen aufstiegen. »Rufen Sie eine Streife«, fauchte Rebus, ohne seinen Gefangenen loszulassen. »Eine Nacht in der Zelle kann dem Arschloch nicht schaden.« »Also, das können Sie doch nicht machen«, beschwerte sich Susie. »Wer soll denn dann seine Schicht übernehmen?« »Nicht unser Problem, meine Liebe«, erklärte Rebus und setzte ein Lächeln auf, von dem er hoffte, dass es als Entschuldigung verstanden werden würde.
    Sie hatten McAllister nach St. Leonard's gebracht und in die letzte freie Zelle gesteckt. Rebus hatte Siobhan gefragt, ob sie Anzeige gegen ihn erstatten sollten. Sie zuckte die Achseln. »Ich glaube kaum, dass er mir noch weitere Briefe schicken wird.« Ihre Wange tat an der Stelle, wo McAllister sie mit seinem Arm getroffen hatte, immer noch weh, aber es sah nicht so aus, als würde es einen Bluterguss geben.
    Auf dem Parkplatz trennten sich ihre Wege. Siobhans Abschiedsworte: Was ist denn nun mit dem Diamanten? blieben unbeantwortet, Rebus winkte nur freundlich und fuhr davon. Er fuhr Richtung Arden Street und ignorierte das Klingeln seines Handys: garantiert Siobhan, die ihre Frage wiederholen wollte. Er konnte keinen Parkplatz finden und beschloss, dass er für einen gemütlichen Abend zu Hause ohnehin zu aufgedreht war. Also fuhr er weiter, gondelte durch die südlichen Stadtviertel, bis er schließlich in Gracemount landete, an derselben Bushaltestelle, wo - vor einer halben Ewigkeit, wie es ihm schien - sein Geplänkel mit den Lost Boys stattgefunden hatte. War das wirklich erst am vergangenen Mittwochabend gewesen? Jetzt war die Haltestelle verlassen. Rebus parkte trotzdem am Straßenrand, kurbelte das Fenster ein paar Zentimeter herunter und rauchte eine Zigarette. Er wusste nicht, was er mit Rab Fisher machen würde, wenn er ihn fände; wusste nur, dass er ein paar Fragen zum Tod von Andy Callis an ihn hatte. Der Vorfall im Pub hatte ihn auf den Geschmack gebracht. Er schaute seine Hände an. Sie brannten immer noch von dem physischen Kontakt mit McAllister, aber es war nicht unbedingt ein unangenehmes Gefühl. Autobusse tauchten auf, hielten aber nicht an: Niemand wollte ein- oder aussteigen. Rebus drehte den Zündschlüssel herum und fuhr systematisch die schmalen Straßen der labyrinthischen Sozialsiedlungen ab, wobei er allerdings ein paar Mal in Sackgassen landete, aus denen er nur rückwärts wieder herauskam. Auf einer verwahrlosten Grünfläche spielten ein paar Jungen in der Dämmerung Fußball. Andere fuhren auf Skateboards zu einer Unterführung hinunter. Das hier war ihr Revier, ihre Tageszeit. Er hätte nach den Lost Boys fragen können, aber er wusste, dass diese Jungen schon früh die ungeschriebenen Gesetze lernten. Sie würden niemals die örtliche Gang verpfeifen, allein schon deshalb nicht, da es vermutlich ihr wichtigstes Lebensziel war, später auch dazuzugehören. Rebus hielt vor einem flachen Wohnblock an und rauchte eine weitere Zigarette. Er würde sich bald einen Laden suchen müssen, in dem er sich Nachschub beschaffen konnte. Oder in einen Pub gehen, wo ihm wahrscheinlich einer der Gäste günstig eine Stange Zigaretten ohne Banderole anbieten würde. Er suchte im Radio nach einem halbwegs erträglichen Sender, es gab aber nur Rap und Disco. Im Kassettengerät steckte eine Kassette, aber es war Jinx von Rory Gallagher, und dazu war er momentan nicht in der Stimmung. Ihm fiel ein, dass eines der Stücke »The Devil Made Me Do It« hieß. Heutzutage keine Erfolg versprechende Rechtfertigung mehr, aber eine Menge anderer waren an die Stelle des guten alten Beelzebubs getreten. Unerklärliche Verbrechen gab es nicht mehr, stattdessen gab es Gutachter, die von Erbanlagen und Missbrauch sprachen, von Psychosen und schädlichen Einflüssen. Es fand sich immer ein Grund... offenbar immer eine Ausrede.
    Warum also war Andy Callis gestorben?
    Und warum war Lee Herdman in die Schule marschiert? Rebus rauchte schweigend seine Zigarette, nahm den Diamanten aus der Tasche, schaute ihn an und steckte ihn wieder ein, als er draußen ein Geräusch hörte: Ein Junge schob einen anderen in einem Einkaufswagen vorbei. Beide starrten ihn an, als sei er

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