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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hatte richtig betrübt geklungen. Bob, das große Kind, eigentlich gar kein richtiger Erwachsener. Das war auch der Grund dafür, dass Peacock sich mit ihm abgab; Peacock, der ihn fast wie ein Haustier behandelte, ein Haustier, dem er ein paar Kunststücke beigebracht hatte.
    Und dann tauchte ein anderes Gesicht in Rebus' Erinnerung auf, eine andere Situation. Die Mutter von James Bell, Der Wind in den Weiden...
    Dafür ist man nie zu alt... Sie hatte dabei mit dem Zeigefinger gewedelt. Dafür ist man nie zu alt... Er warf einen letzten, scheinbar resignierten Blick aus dem Seitenfenster und führ los, mit heulendem Motor, als sei er von seinem unzuverlässigen Kumpel genervt. Bog an der nächsten Kreuzung ab, ging vom Gas, fuhr an den Straßenrand und rief jemanden an. Schrieb sich die Nummer auf, die man ihm durchgegeben hatte, und telefonierte ein zweites Mal. Drehte dann eine Runde - keine Spur von dem Einkaufswagen, geschweige denn von seinem Geld. Er hatte es allerdings auch nichts anders erwartet. Kam schließlich zu einem Vorfahrtbeachten-Schild, einem anderen als vorhin, keine hundert Meter vor Bobs Auto. Wartete. Sah, wie der Kofferraumdeckel zugeworfen wurde, die Lost Boys sich auf den Gehweg stellten und Bob sich hinters Steuer setzte. Er hatte eine Luftdruckhupe, aus der die ersten Takte von Dixie tröteten, als er die Handbremse löste und mit quietschenden Reifen losfuhr, so dass kleine Rauchwolken aufstiegen. Er war vermutlich schon fast auf achtzig, als er an Rebus vorbeiraste und erneut auf die Dme-Hupe drückte. Rebus machte sich an die Verfolgung.
    Er war ruhig, entschlossen. Fand, es war die passende Gelegenheit für die letzte Zigarette in der Packung. Und vielleicht auch für ein paar Minuten Rory Gallagher. Er erinnerte sich, wie er in den Siebzigern auf einem Konzert von Rory gewesen war, in der Usher Hall, und fast alle Zuschauer karierte Hemden und verwaschene Jeans getragen hatten. Rory hatte »Sinner Boy« gespielt, und »I'm Moving On«... Einen »Sinner Boy« hatte Rebus gerade im Visier, in der Hoffnung, noch zwei weitere zu schnappen. Schließlich passierte, worauf Rebus spekuliert hatte. Nachdem Bob bei ein paar Ampeln Glück gehabt hatte, musste er vor einer roten anhalten. Rebus überholte ihn und stellte sich schräg vor ihn. Er stieg aus, während gleichzeitig ein drohendes Dixie ertönte. Bob sprang kampfbereit aus dem Wagen. Rebus hob beschwichtigend die Hände.
    »'n Abend, Bo-Bo«, sagte er. »Erinnerst du dich noch an mich?« Jetzt hatte Bob ihn erkannt. »Ich heiße Bob«, sagte er. »Da hast du Recht.« Die Ampel war auf Grün gesprungen. Rebus winkte die Autos vorbei, die hinter ihnen standen.
    »Was soll das?«, fragte Bob. Rebus inspizierte seinen Wagen mit dem prüfenden Blick eines potentiellen Käufers. »Ich habe nichts getan.« Rebus war beim Kofferraum angekommen. Er klopfte mit den Knöcheln darauf. »Dürfte ich mal einen kurzen Blick ins Innere werfen?«
    Bob klappte die Kinnlade hinunter. »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?« »Glaubst du, jemand wie ich hält sich mit solchen Formalitäten auf?« Bobs Gesicht wurde von dem Schirm seiner Baseballmütze verdeckt. Rebus ging in die Knie, um ihm in die Augen zu schauen. »Na, glaubst du das?« Er hielt inne. »Obwohl...« Er richtete sich wieder auf. »Eigentlich würde ich lieber mit dir einen kleinen Ausflug machen.« »Ich hab nichts getan«, wiederholte der junge Mann. »Keine Bange... die Zellen in St. Leonard's sind sowieso schon gerammelt voll.« »Wo fahren wir dann hin?« »Lass dich überraschen.« Rebus nickte zu seinem Saab hinüber. »Ich parke meinen Wagen rasch am Straßenrand. Du stellst dich dahinter und wartest auf mich. Verstanden? Und wehe, ich sehe dich mit deinem Handy hantieren.« »Ich hab nichts -« »Schon klar«, unterbrach ihn Rebus. »Aber jetzt werden wir zwei gemeinsam etwas tun... und es wird dir gefallen, das verspreche ich dir.« Er hob den Zeigefinger und ging zu seinem Wagen. Evil Bob parkte hinter ihm und wartete brav, bis Rebus auf dem Beifahrersitz saß und ihn aufforderte loszufahren. »Wohin denn?« »Nach Krötenhall«, sagte Rebus und zeigte geradeaus.

22
    Sie verpassten die erste Hälfte der Vorstellung, holten aber rechtzeitig zur zweiten Hälfte die Eintrittskarten ab, die an der Kasse des Traverse Theatre für sie bereitlagen. Das Publikum bestand aus Familien, einer Busladung Rentner und mindestens einer Schulklasse, denn eine größere Gruppe Kinder trug

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