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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wenn du das schaffst, muss Peacock hinter Gitter und nicht du. Du wirst ungeschoren davonkommen.« Der junge Mann schwieg, so als müsse er das erst verarbeiten. Rebus fragte sich, was ein halbwegs gewiefter Verteidiger wohl vor Gericht mit ihm anstellen würde. Der Verteidiger würde Bobs geistige Fähigkeiten in Frage stellen, seine Glaubwürdigkeit anzweifeln.
    Aber jemand Besseren als ihn hatte Rebus nicht.
    Schweigend fuhren sie zurück zu Rebus' Auto. Bob parkte seinen Wagen in einer Nebenstraße und stieg dann bei Rebus ein.
    »Am besten pennst du heute Nacht bei mir«, erklärte Rebus. »Auf diese Weise wissen wir, dass du in Sicherheit bist.« Sicherheit: ein hübscher Euphemismus. »Morgen halten wir dann ein kleines Schwätzchen, einverstanden?« Schwätzchen: ein weiterer Euphemismus. Bob nickte, ohne ein Wort zu sagen. Rebus fand einen Parkplatz am oberen Ende der Arden Street und ging mit Bob auf dem Bürgersteig zu seinem Haus. Öffnete die Haustür und stellte fest, dass das Treppenhauslicht nicht funktionierte. Begriff zu spät, was das möglicherweise bedeutete... jemand packte ihn an den Aufschlägen seiner Jacke und schleuderte ihn gegen die Wand. Ein Knie zielte auf seinen Unterleib, aber Rebus ahnte es voraus und machte eine Drehung in der Hüfte, so dass sein Oberschenkel den Stoß abbekam. Er versuchte, dem Angreifer seine Stirn ins Gesicht zu rammen und traf einen Wangenknochen. Eine fremde Hand war an seinem Hals, suchte offenbar nach der Halsschlagader. Würde sie zugedrückt werden, würde Rebus in Ohnmacht fallen. Er ballte die Fäuste, teilte Nierenhaken aus, aber die Lederjacke des Angreifers absorbierte einen Großteil der Wucht seiner Schläge. »Da ist noch jemand«, zischte eine Frauenstimme. »Was?« Der Angreifer hatte einen englischen Akzent. »Er ist in Begleitung!« Der Druck auf Rebus' Hals ließ nach, der Angreifer wich zurück. Eine Taschenlampe wurde eingeschaltet, und ihr Lichtstrahl fiel auf die halb geöffnete Tür, in der ein völlig fassungsloser Bob stand. »Scheiße!«, sagte Simms.
    Whiteread hielt die Taschenlampe in der Hand. Sie leuchtete Rebus ins Gesicht. »Tut mir Leid... Gavin ist gelegentlich etwas übereifrig.« »Entschuldigung akzeptiert«, sagte Rebus, der sich bemühte, seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dann setzte er zu einer kurzen Geraden an, aber Simms wich reflexartig aus und hob beide Fäuste. »Schluss damit, Jungs«, schalt Whiteread sie. »Wir sind hier nicht auf dem Spielplatz.« »Bob«, befahl Rebus, »mitkommen!« Er begann, die Treppe hochzugehen. »Wir müssen reden.« Whiteread sprach in gelassenem Ton, so als sei eben überhaupt nichts vorgefallen. Bob lief an ihr vorbei, um Rebus zu folgen.
    »Wir müssen wirklich reden!«, rief sie und sah, den Kopf in den Nacken gedrückt, Rebus hinterher, der sich bereits im ersten Stock befand.
    »Na gut«, sagte er schließlich. »Aber erst bringen Sie das Licht wieder in Ordnung.« Er schloss seine Wohnungstür auf, gab Bob ein Zeichen, er solle den Flur hinuntergehen, zeigte ihm Küche, Bad und zuletzt das Gästezimmer mit dem nur selten benutzten Einzelbett. Er fasste den Heizkörper an. Kalt. Bückte sich und drehte am Thermostat. »Dauert nicht lange, dann ist es warm.« »Was war das eben?« Bob klang neugierig, aber nicht besonders beunruhigt. Jahrelange Routine darin, sich aus anderer Leute Angelegenheiten herauszuhalten.
    »Keine Sorge, es hat nichts mit dir zu tun.« Als Rebus sich wieder erhoben hatte, spürte er, wie das Blut in seine Ohren strömte. Er bemühte sich, die Balance zu halten. »Du bleibst lieber hier, solange ich mit ihnen rede. Willst du vielleicht ein Buch?« »Ein Buch?« »Um drin zu lesen.« »Ich hab mir noch nie viel aus Lesen gemacht.« Bob setzte sich auf die Bettkante. Rebus hörte, dass jemand die Wohnungstür schloss, also waren Whiteread und Simms jetzt im Flur. »Dann warte einfach hier, in Ordnung?«, sagte er zu Bob. Der junge Mann betrachtete das Zimmer, als wäre es eine Gefängniszelle. Eher Bestrafung denn Zuflucht. »Kein Fernseher?«, fragte er.
    Rebus ging hinaus, ohne zu antworten. Bedeutete Whiteread und Simms mit einer Kopfbewegung, ihm ins Wohnzimmer zu folgen. Die Kopie von Herdmans Akte lag auf dem Esstisch, aber Rebus war es egal, ob die beiden sie sahen. Er schenkte sich einen Whisky ein, verzichtete darauf, seinen Gästen etwas anzubieten. Stellte sich ans Fenster, wo er ihr Spiegelbild sehen konnte, und trank das Glas in

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