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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schüttelte Rebus den Kopf.
    »Haben Sie Templer davon erzählt?« Er machte Anstalten, sich die Stirn zu reiben, aber ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass es höllisch wehtun würde. »Gehen Sie jetzt bitte nach Hause, Siobhan.« »Neulich musste ich Sie beide gewaltsam voneinander trennen. Und bei der nächsten Begegnung gehen Sie auf ein paar Gläser und ein Schwätzchen mit zu ihm nach Hause. Das soll ich glauben?« »Ich verlange nicht von Ihnen, irgendetwas zu glauben. Gehen Sie bitte.« Si$ stand auf. »Ich kann -« »Ich weiß, Sie können auf sich selbst aufpassen.« Rebus klang auf einmal erschöpft. »Ich wollte sagen, dass ich abwaschen kann, wenn Sie wollen.« »Nicht nötig, das mache ich morgen selbst. Wir sollten beide ein paar Stunden schlafen, okay?« Er ging zu dem großen Erkerfenster des Zimmers und starrte hinunter auf die menschenleere Straße. »Wann soll ich Sie abholen?« »Um acht.« »Alles klar.« Sie schwieg einen Moment. »So jemand wie Fairstone hat doch bestimmt Feinde gehabt.« »Höchstwahrscheinlich.« »Vielleicht hat jemand Sie beide gesehen und gewartet, bis Sie gegangen waren...« »Wir sehen uns dann morgen, Siobhan.« »Er war ein Arschloch, John. Ich warte nur darauf, das von Ihnen zu hören.« Mit deutlich tieferer Stimme fuhr sie fort: »>Die Welt ist ohne ihn besser dran.<«
    »Ich erinnere mich nicht, so etwas gesagt zu haben.« »Es hätte aber von Ihnen stammen können, zumindest bis vor kurzem.« Sie ging zur Tür. »Wir sehen uns dann morgen.« Er stand da und wartete darauf, die Wohnungstür ins Schloss fallen zu hören. Stattdessen hörte er das leise Gurgeln von Wasser. Er trank aus der Bierflasche, starrte hinunter auf die Straße, aber sie tauchte dort nicht auf. Als die Wohnzimmertür aufging, hörte er, wie Badewasser einlief. »Wollen Sie mir auch noch den Rücken schrubben?« »Auch mein Pflichtbewusstsein hat Grenzen.« Sie sah ihn an. »Aber ein Kleiderwechsel wäre nicht schlecht. Soll ich Ihnen frische Sachen rauslegen?« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich, ich komme allein klar.« »Ich bleib noch hier, bis Sie fertig gebadet haben... nur für den Fall, dass Sie es allein nicht aus der Wanne schaffen.« »Das wird schon gehen.« »Ich warte trotzdem.« Sie ging zu ihm, nahm ihm die Bierflasche weg, die er nur lose festhielt. Hob sie an ihren Mund.
    »Das Wasser darf aber nur lauwarm sein«, warnte er sie. Sie nickte und schluckte. »Eine Sache macht mich übrigens neugierig.« »Und die wäre?« »Was tun Sie, wenn Sie auf die Toilette müssen?« Er kniff die Augen zusammen. »Ich tue, was ein Mann zu tun hat.« »Eine innere Stimme sagt mir, dass ich es gar nicht genauer wissen will.« Sie gab ihm die Flasche zurück. »Ich geh mal das Wasser kontrollieren, damit es nicht wieder zu heiß ist...« Hinterher sah er, eingehüllt in seinen Bademantel, zu, wie sie unten aus der Haustür trat und auf dem Bürgersteig nach rechts und links blickte, ehe sie zu ihrem Auto ging. Nach rechts und links blicken: vorsichtig sein, obwohl sich der Bösewicht verabschiedet hatte.
    Rebus wusste, dass da draußen noch viele andere frei herumliefen. Männer wie Martin Fairstone. In der Schule gehänselt, als »Gartenzwerg« abgestempelt, hatte er sich einer Clique aufgedrängt, die sich nur über ihn lustig machte. Aber das härtete ihn bloß ab, er beging die ersten Gewalttaten und Diebstähle und blieb bis zum Ende dabei. Er hatte seine Lebensgeschichte erzählt, und Rebus hatte zugehört. Glaub, ich sollte mal zu 'nem Seelenklempner gehen, um mich durchchecken zu lassen, was? Wie's im Kopf aussieht, das hat nämlich nicht immer was damit zu tun, was man nach außen tut. Klingt das bescheuert? Liegt vielleicht daran, dass ich bescheuert bin. Ist noch genug Whisky da, wenn du noch mal nachschenken willst. Brauchst bloß Bescheid sagen, ich bin nicht so geübt als Gastgeber, wenn du weißt, was ich meine. Ich brabbel nur so vor mich hin, achte gar nicht drauf...
    Und so weiter... und so fort. Rebus hörte zu, trank dabei kleine Schlucke Whisky, spürte deren Wirkung. In vier Pubs war er gewesen, ehe er Fairstone aufgespürt hatte. Und als der Monolog endlich versiegt war, hatte Rebus sich vorgebeugt. Sie saßen in durchgesessenen Sesseln, einen Couchtisch zwischen sich, dessen fehlendes Bein durch einen Pappkarton ersetzt war. Zwei Gläser, eine Flasche und ein überquellender Aschenbecher, und Rebus beugte sich nun vor, um zum ersten Mal seit fast einer halben Stunde

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