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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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etwas zu sagen: »Hör mal, Marty, lass uns diesen ganzen Mist mit DS Clarke abhaken, okay? Denn weißt du was: Die Sache ist mir völlig schnurz. Aber es gibt da eine Frage, die ich dir gerne stellen würde...« »Was denn für eine?« Fairstone saß, die Augenlider halb geschlossen, auf seinem Sessel, eine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Ich habe läuten gehört, dass du Peacock Johnson kennst. Kannst du mir irgendwas über ihn erzählen?«
    Rebus stand am Fenster und überlegte, wie viele Schmerztabletten wohl noch in dem Plastikfläschchen waren. Spielte mit dem Gedanken, in einen Pub zu gehen, um sich einen anständigen Drink zu genehmigen. Drehte sich um und marschierte ins Schlafzimmer. Öffnete die oberste Schublade und holte Krawatten und Socken hervor, ehe er schließlich fand, wonach er gesucht hatte. Winterhandschuhe. Schwarzes Leder, Nylonfütterung. Bislang ungetragen.

4
    Es gab Momente, da Rebus hätte schwören können, dass sein Kopfkissen am Abend zuvor nach dem Parfüm seiner Frau gerochen hatte. Vollkommen unmöglich: seit zwanzig Jahren getrennt; auf dem Kissen hatte sie kein einziges Mal geschlafen oder auch nur gelegen. Dasselbe galt für andere Parfüms - von anderen Frauen. Er wusste, dass es eine Sinnestäuschung war, dass er die jeweilige Person nicht wirklich roch. Vielmehr roch er ihre Abwesenheit.
    »Ist irgendwas?«, fragte Siobhan, während sie in der morgendlichen Rushhour versuchte, die Spur zu wechseln. »Ich habe über Kopfkissen nachgedacht«, erklärte Rebus. Sie hatte für beide Kaffee geholt. Er hielt seinen Pappbecher zwischen den Händen.
    »Schicke Handschuhe, übrigens«, bemerkte sie nun, keineswegs zum ersten Mal. »Genau das Richtige für diese Jahreszeit.« »Wissen Sie, ich kann mir auch einen anderen Chauffeur besorgen.« »Aber würde jemand anders auch Frühstück servieren?« Sie drückte das Gaspedal durch, als die Verkehrsampel vor ihnen von Gelb auf Rot umsprang. Rebus hatte große Mühe, seinen Kaffee am Überschwappen zu hindern. »Was ist das für Musik?«, fragte er, den Blick auf das Autoradio mit eingebautem CD-Spieler gerichtet. »Fatboy Slim. Hab gedacht, das würde Sie aufwecken.« »Wieso erzählt der Typ Jimmy Boyle, er soll die Staaten nicht verlassen?«
    Siobhan lächelte. »Möglicherweise haben Sie den Text falsch verstanden. Ich kann auch etwas Entspannteres auflegen ... wie wär's mit Tempus?« »Fugit, warum nicht?« Lee Herdman hatte in einer Zweizimmerwohnung über einem Pub in South Queensferrys High Street gelebt. Der Eingang befand sich in einer finsteren überdachten Gasse. Ein uniformierter Beamter stand an der Haustür Wache und überprüfte die Namen derer, die ins Haus wollten, mittels einer an einem Klemmbrett befestigten Liste der Hausbewohner. Es war Brendan Innes.
    »Arbeiten Sie immer noch oder schon wieder?«, fragte Rebus. Innes sah auf die Uhr. »In einer Stunde hab ich Feierabend.« »Irgendwas passiert?« »Die Leute sind zur Arbeit gegangen.« »Wie viele Wohnungen außer der von Herdman?« »Nur zwei. In der einen wohnt ein Lehrer mit seiner Freundin, in der anderen ein Automechaniker.« »Lehrer?«, hakte Siobhan nach.
    Innes schüttelte den Kopf. »Nicht in Port Edgar. Er unterrichtet an der örtlichen Grundschule. Die Freundin ist Verkäuferin.« Rebus ging davon aus, dass man die Nachbarn schon befragt hatte. Die Protokolle würden irgendwo in den Unterlagen sein.
    »Haben Sie mit den dreien gesprochen?« »Nur ein paar Worte beim Kommen und Gehen.« »Was erzählen sie?« Innes zuckte die Achseln. »Das Übliche: einigermaßen ruhiger Zeitgenosse, ganz sympatisch...« »Einigermaßen ruhig?«
    Innes nickte. »Mr. Herdman scheint gelegentlich bis spätabends Gäste gehabt zu haben.« »Oft genug, um die Nachbarn zu vergrätzen?« Innes zuckte erneut die Achseln. Rebus wandte sich an Siobhan. »Haben wir eine Liste mit den Namen seiner Bekannten?« Sie nickte. »Ist aber wahrscheinlich noch nicht vollständig...« »Den hier werden Sie brauchen«, sagte Innes. Er hielt einen Sicherheitsschlüssel hoch. Siobhan nahm ihn. »Wie chaotisch sieht es oben aus?«, fragte Rebus. »Der Durchsuchungstrupp wusste, dass Herdman nicht wiederkommt«, antwortete Innes lächelnd und senkte den Kopf, um die beiden neuen Namen auf die Liste zu schreiben. Der Hausflur im Erdgeschoss war voll gestellt. Keine neue Post. Sie stiegen auf Steinstufen zwei Treppen hinauf. Im ersten Stock gab es zwei Türen, im zweiten nur eine.

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