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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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eisgekühlten Cola zu tun.
    »DS Clarke zum Chief Super!« Direkt vor ihr war die Glastür. Dahinter stand ihr Auto brav auf dem Parkplatz. Was würde Rebus tun - verschwinden oder sich verstecken? Sie musste lächeln, als sie sich die Frage beantwortete. Er würde nichts von beidem tun. Er würde wahrscheinlich auf dem Weg zum Büro der Chefin zwei Stufen auf einmal nehmen, in der Gewissheit, dass er Recht hatte und sie Unrecht, egal, was sie sagen würde. Siobhan warf die Dose weg und ging zur Treppe. »Sie wissen, warum ich Sie sprechen will?«, fragte Detective Superintendent Gill Templer. Sie saß hinter dem Schreibtisch ihres Büros, vor sich den tagtäglich anfallenden Papierkram. DCS Templer stand der Division B vor, die drei Polizeiwachen im Südteil der Stadt umfasste, mit St. Leonard's als Bereichszentrale. Ihr Arbeitspensum war nicht so hoch wie das mancher ihrer Kollegen, aber das würde sich ändern, wenn das Schottische Parlament endlich in den Neubau am Ende der Holyrood Road einzog. Templer verbrachte schon jetzt unverhältnismäßig viel Zeit in Konferenzen, die sich mit den Anforderungen des Parlaments beschäftigten. Siobhan wusste, dass sie diese Termine verabscheute. Kein Mensch wurde Polizist, weil er eine Vorliebe für Papierkram hatte. Aber Finanzen und Budgetierung standen immer häufiger oben auf der Themenliste. Beamte, die es schafften, Ermittlungen oder eine ganze Polizeiwache im Rahmen des Budgets zu leiten, waren eine geschätzte Spezies; jene, die den Finanzrahmen nicht ausschöpften, wurden als überaus seltene, hoch entwickelte Lebewesen angesehen.
    Siobhan sah, dass der Stress bei Gill Templer Spuren hinterließ. Sie hatte stets einen leicht gequälten Gesichtsausdruck. In ihrem Haar glitzerte es grau. Entweder war es ihr noch nicht aufgefallen, oder sie hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Die Zeit war ihr übermächtiger Gegner. Das brachte Siobhan zu der Überlegung, welchen Preis sie für das Erklimmen der Karriereleiter würde zahlen müssen. Immer vorausgesetzt, diese Leiter war am Ende des heutigen Tages noch in Sichtweite.
    Templer schien etwas in ihrer Schreibtischschublade zu suchen. Schließlich gab sie es auf, schloss die Schublade und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Siobhan. Während sie das tat, senkte sie ihr Kinn. Als Folge davon wurde ihr Blick strenger, aber es betonte auch, wie Siobhan nicht entging, die Falten an ihrem Hals und ihrem Mund. Als Templer sich auf ihrem Stuhl bewegte, spannte sich ihre Kostümjacke unter ihrem Busen, offenbar hatte sie zugenommen. Entweder zuviel Fastfood oder zu viele dienstliche Abendessen mit irgendwelchen hohen Tieren. Siobhan, die an diesem Morgen um sechs im Fitnessraum gewesen war, setzte sich auf ihrem Stuhl etwas aufrechter hin und hob ihr Kinn ein wenig.
    »Ich nehme an, es geht um Martin Fairstone«, sagte sie, womit sie den ersten Schlagabtausch für sich entschied. Da Templer nichts erwiderte, redete sie weiter: »Ich habe mit seinem Tod nichts -« »Wo ist John?«, unterbrach Templer sie in scharfem Ton. Siobhan schluckte bloß.
    »Er ist nicht in seiner Wohnung«, fuhr Templer fort. »Ich habe jemanden hingeschickt, um nachzusehen. Dabei hat er sich Ihren Angaben zufolge für einige Tage krankgemeldet. Wo ist er, Siobhan?« »Ich...« »Es ist nämlich so: Vorgestern Abend wurde Martin Fairstone in einem Pub gesehen. Das wäre an sich nichts Ungewöhnliches, aber er war in Begleitung eines Mannes, dessen Beschreibung haargenau auf Detective Inspector John Rebus passt. Und ein paar Stunden später ist Fairstone in der Küche seiner Wohnung bei lebendigem Leibe verbrannt.« Sie verstummte einen Augenblick lang. »Vorausgesetzt natürlich, er war noch am Leben, als das Feuer ausbrach.« »Madam, ich kann Ihnen wirklich nicht -« »John passt gerne ein bisschen auf Sie auf, Siobhan, stimmt's? Daran ist nichts auszusetzen. Das liegt an seinem Faible, den Ritter in funkelnder Rüstung zu spielen, nicht wahr? Ständig muss er nach einem neuen Drachen Ausschau halten, mit dem er kämpfen kann.« »Das alles hat mit DI Rebus nichts zu tun, Madam.« »Wieso versteckt er sich dann?« »Mir war nicht bewusst, dass er sich irgendwo versteckt.« »Aber Sie haben ihn gesehen?« Es war eine Frage, jedoch nur so gerade eben. Templer lächelte liebenswürdig. »Darauf würde ich wetten.« »Es geht ihm wirklich nicht gut genug, um zur Arbeit zu kommen«, parierte Siobhan, merkte allerdings, dass ihre Konter viel von der

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