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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hier sind?« »Indirekt ja. Wir haben herausgefunden, dass Sie und Lee Herdman beide denselben Insassen in Carbrae besucht haben.«
    Brimson nickte langsam. »Wirklich schlau«, sagte er. Der Wasserkocher, in dem er Wasser aufgesetzt hatte, schaltete sich ab, und Brimson sprang auf, um zwei Becher Nescafe aufzugießen, von denen er einen dann Siobhan brachte. Das Büro war winzig, es passten kaum mehr als der Tisch und die beiden Stühle hinein. Die Tür führte zu einem Vorraum, in dem ein paar weitere Stühle und zwei Aktenschränke standen. An den Wänden hingen Poster mit verschiedenen Flugzeugmotiven.
    »Sind Sie Fluglehrer, Mr. Brimson?«, fragte Siobhan, als sie den Becher entgegennahm. »Nennen Sie mich bitte Doug.« Brimson setzte sich wieder hin. In dem Fenster hinter ihm tauchte ein Mann auf. Klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die Scheibe. Brimson drehte den Kopf herum, winkte, und der andere Mann winkte zurück.
    »Das ist Charlie«, erklärte er. »Will ein paar Runden drehen. Er ist Banker und sagt, er würde jederzeit den Job mit mir tauschen, wenn das bedeuten würde, dass er mehr Zeit in der Luft verbringen kann.« »Sie vermieten also Ihre Flugzeuge?« Brimson brauchte einen Moment, um ihre Frage zu begreifen. »Nein, nein«, sagte er schließlich. »Charlie besitzt sein eigenes Flugzeug, er hat es nur bei mir untergestellt.« »Der Flugplatz gehört aber Ihnen?« Brimson nickte. »Na ja, ich habe das Gelände von der Flughafengesellschaft gepachtet. Aber in gewisser Weise ist das hier alles meins.« Er streckte die Arme weit aus und lächelte erneut. »Wann haben Sie Lee Herdman kennen gelernt?« Er ließ die Arme sinken, gleichzeitig erstarb das Lächeln. »Vor mehreren Jahren.« »Geht das etwas genauer?« »Kurz nachdem er hierher gezogen ist.«
    »Vor sechs Jahren also?« »Wenn Sie meinen.« Er verstummte. »Entschuldigung, ich habe Ihren Namen vergessen...« »Detective Sergeant Clarke. Haben Sie beide sich nahe gestanden?« »Nahe?« Brimson zuckte die Achseln. »Lee hat niemand besonders >nahe< an sich rangelassen. Ich meine, er war freundlich, gesellig und so weiter...« »Aber?« Brimson schien konzentriert nachzudenken. »Ich war mir nie ganz sicher, was bei ihm hier oben vorging.« Er klopfte sich gegen den Kopf.
    »Was haben Sie gedacht, als Sie von der Schießerei hörten?« Er zuckte die Achseln. »Ich konnte es einfach nicht glauben.« »Wussten Sie, dass Herdman eine Pistole besaß?« »Nein.« »Er hat sich offenbar sehr für Waffen interessiert.« »Mag sein... aber er hat mir nie eine gezeigt.« »Auch nie mit Ihnen über Waffen gesprochen?« »Nie.« »Worüber haben Sie beide denn geredet?« »Flugzeuge, Boote, die Armee... Ich habe sieben Jahre in der Royal Air Force gedient.« »Als Pilot?« Brimson schüttelte den Kopf. »Bin damals nur selten geflogen. Ich war das Elektronik-Genie, hab dafür gesorgt, dass die Kisten oben in der Luft blieben.« Er beugte sich vor. »Sind Sie je geflogen?« »Nur in den Urlaub.« Er legte das Gesicht in Falten. »Ich meine, wie Charlie dort.« Er zeigte mit dem Daumen aufs Fenster, wo gerade ein Sportflugzeug mit dröhnenden Motoren vorbeirollte.
    »Ich finde es schon schwierig genug, Auto zu fahren.« »Flugzeug fliegen ist einfacher, glauben Sie mir.« »Diese ganzen Anzeigen und Schalter sind also bloß zur Zierde da?« Er lachte. »Wir könnten sofort starten, wie war's?« »Mr. Brimson...« »Doug.« »Mr. Brimson, ich habe jetzt wirklich keine Zeit für eine Flugstunde.« »Morgen vielleicht?« »Ich überleg's mir.« Sie musste lächeln, denn ihr fiel ein, dass sie in fünfhundert Metern Höhe über Edinburgh vermutlich vor Gill Templer sicher wäre.
    »Sie werden begeistert sein, das verspreche ich Ihnen.« »Mal sehen.« »Wenn, dann werden Sie sicher nach Feierabend kommen. Was bedeutet, dass Sie mich dann Doug nennen dürfen, stimmt's?« Er wartete, bis sie genickt hatte. »Und wie werde ich Sie dann nennen dürfen, Detective Sergeant Clarke?« »Siobhan.« »Ein irischer Name?« »Gälisch.« »Ihr Akzent klingt aber...« »Ich bin nicht hier, um über meinen Akzent zu sprechen.« Er hob theatralisch die Hände, wie um sich zu ergeben. »Warum haben Sie sich nicht gemeldet?«, fragte sie. Er schien nicht zu begreifen, was sie meinte. »Nach der Schießerei haben einige Freunde von Mr. Herdman bei uns angerufen.« »Ach ja? Weshalb?« »Aus den verschiedensten Gründen.« Er dachte über seine Antwort nach. »Ich sah keinen

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