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Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Titel: Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Husmann , Sonja Schönemann
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Kochen sind typische Frauenbeschäftigungen, die aber letztlich nur Männer wirklich gut machen.«
    Richtig! Die großen Maler sind alles Männer, die großen Köche auch.
    Und was ist mit deiner Mutter?
    Die zählt nicht, die ist meine Mutter.
    In welcher Höhle hast du dich eigentlich die letzten vierzig Jahre versteckt? Geh noch mal dahin zurück und evolutionier nach … das sind Klischees aus Opas Mottenkiste.
    Erstens: Nenn’ mir eine halbwegs bekannte Malerin! Und komm mir nicht mit Frida Kahlo, die hatte einen Bart. Zweitens: Klischees sind deswegen Klischees, weil sie stimmen. Schweizer sind nun mal genauso langsam, wie Frauen schnell frieren. Das ist Fakt.
    Und Männer reden nicht.
    Hm?
    Männer kriegen die Zähne nur auseinander, um Essen und Trinken dazwischenzuschieben.
    Hmm …
    Frauen merken an der Art, wie die beste Freundin am Telefon »Hallo« sagt, was mit ihr los ist, und ein Mann kann zwanzig Jahre mit einem anderen Mann befreundet sein, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, wie es ihm geht.
    Was hat das jetzt mit dieser Kastanie zu tun?
    Nichts.

Die Sache mit der kurzfristigen Freiheit

    Ramona ist auf einer Fortbildung. Wenn man als Paar zusammenwohnt und die Frau allein verreist, denkt der Mann erstens: »Yeah! Endlich kann ich wieder machen, was ich will!«, um dann zweitens festzustellen, dass er überhaupt keine Ahnung hat, was er machen will. Nackt auf der Couch lümmeln, Chips vom Bauch essen und dabei Fußball gucken? Es sind aber keine Chips im Haus, aktuell läuft nur eine Wiederholung der Zweiten Liga, und die Frau hat die Couch ausgesucht, deswegen kratzt der Stoff am Hintern. Aber irgendwie, denkt der Mann, muss ich die Freiheit doch nutzen. Mit Freiheit kann der Mann allerdings meist schlechter umgehen als mit einer Nagelfeile. Er überlegt also: Was hab ich eigentlich immer gemacht, bevor ich mit der Frau zusammengekommen bin? Genau, ich hab versucht, eine Frau kennenzulernen. Männer, die über sich selbst nachdenken, werden schnell zu geistigen Geisterfahrern.
    So lande ich also in meiner ehemaligen Stammkneipe. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten. Die süße Bedienung von früher ist ersetzt worden durch eine süß-saure, die mich nicht kennt. Die Musikrichtung in dem Laden hat sich genauso verändert wie die Gäste. Ich werde von Männern und Frauen gleichermaßen ignoriert. Ich vermisse Ramona. Ich hoffe, sie kommt bald wieder.
    Ob ich auch versetzt worden bin, will eine rothaarige Frau wissen, und ich brauche einen Moment, bis ich verstehe, dass sie mich meint. »Nein«, sage ich nach einer ungefähr einminütigen Schrecksekunde, »ich bin ein Service des Hauses für Frauen, die versetzt worden sind – inklusive einem Freigetränk!« Und so kommen wir ins Reden. Der Unterschied zwischen einem Gespräch und einem Flirt mit einer Frau ist so wie der Unterschied zwischen Rumlaufen und Wandern: Es ist schwer zu definieren, wo das eine aufhört und das andere anfängt.
    Sie heißt Alina und sieht mittel aus, aber ich hatte noch nie was mit einer Rothaarigen, und sie lacht über meine Standardgags, über die Ramona nicht mal mehr lächelt. Die rote Alina findet mich aber richtig witzig. Sie wurde gerade von ihrem Typen verlassen, und beim zweiten Glas spielt sie mit ihrem Strohhalm an meiner Gurke im Gin, und ich bin sicher, das ist von ihr so zotig gemeint, wie es sich anhört.
    Es wäre ein guter Moment, Ramona zu erwähnen. Aber Momente gehen schnell vorbei, deswegen heißen sie so. Stattdessen läuft in meinem Kopf eine Art Lola rennt . Im Zeitraffer sehe ich mich mit Alina auf der Couch mit dem kratzigen Stoff, Alina und mich lachend am Frühstückstisch, eine strahlende Alina, die bei mir einzieht und mit mir alt wird.
    Ich weiß nichts von Alina, sie ist praktisch für mich wie Amerika für Kolumbus, sie bietet unbegrenzte Möglichkeiten. Nach dem nächsten Gin wird mir klar: Auch in Amerika gab’s schon Indianer, also Männer vor Kolumbus. Irgendwo, in einer anderen Kneipe, sitzt jetzt ihr Ex, der froh ist, dass er Alinas Lache nicht mehr hören muss. Und das wird Gründe haben. Bestimmt hat Alina beste Freundinnen und Eltern, denen man vorgestellt werden muss, und so was ist immer nervig. Außerdem trägt sie merkwürdige Schuhe, hat eine Katze und macht Formationstanz. Sehr wahrscheinlich ist sie nicht Amerika, sondern der Hindukusch. Und ich bin nicht Kolumbus, sondern Deutscher. Ich brauche meine Heimat.
    Sie ist gerade Zigaretten holen, als Ramona anruft. »Was machst

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