Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Seite 61) – am besten, wenn sie sich noch nicht ganz in die Haut eingebohrt haben. Auch Sandflöhe können Krankheiten übertragen. Besonders wichtig ist eine Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus).
➔ Vorbeugung Die beste Vorbeugungsmaßnahme besteht im Tragen von Schuhen. Auch insektenabwehrende Mittel bieten einen gewissen Schutz.
Fliegenmaden (kutane Myiasis)
Die Maden verschiedener Fliegenarten, die in tropischen Regionen leben, dringen in die Haut von Tieren oder Menschen ein, um dort zu reifen. An der betroffenen Stelle bildet sich ein furunkelartiges, knotiges Geschwür, das sehr schmerzhaft sein kann. Manche Fliegen legen ihre Eier oder Larven direkt auf der Haut (z. B. auf Wunden, im Ohr oder auf der Kopfhaut) oder Schleimhaut (z. B. in der Nase) ab. Die afrikanische Tumbufliege (Mangofliege) legt ihre Eier auf der im Freien zum Trocknen aufgehängten Wäsche ab, sodass die Larven später beim Tragen der Kleidung auf die Haut gelangen und unbemerkt dort eindringen. Auch eine Übertragung über Stechmücken ist möglich, wie bei der südamerikanischen Dasselfliege. Die Atemlöcher am Larvenhinterteil sind meist als dunkler Fleck an der Hautoberfläche erkennbar. Manchmal ist auch zu beobachten, dass sich die Larve bewegt, z. B. bei Berührung.
➔ Behandlung Die Larven sollten aus der Haut entfernt werden. Empfehlenswert ist, die Öffnung zur Haut mit Vaseline oder Öl abzudichten, damit die Made keine Luft mehr bekommt. Sie wandert dann etwas weiter zur Oberfläche und lässt sich in der Regel aus der Öffnung herausdrücken.
➔ Vorbeugung In tropischen Gebieten sollte Wäsche nicht auf dem Boden und möglichst nicht im Freien getrocknet werden. Wenn Bettwäsche und Wäsche, die direkt auf der Haut getragen wird, im Freien aufgehängt wurden, sollte man sie anschließend (möglichst beidseitig) bügeln, da die Fliegenmaden dadurch abgetötet werden. Darüber hinaus sollte man es vermeiden, sich unbedeckt, also mit bloßer Haut auf den Boden zu setzen oder zu legen. Vor den Maden der Dasselfliege in Südund Mittelamerika kann man sich mit insektenabwehrenden Mitteln schützen.
Spezielle Krankheiten und Gesundheits risiken
Abhängig von Reiseart, Reiseland und nicht zuletzt vom eigenen Verhalten ist man auf einer Reise vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Dazu zählen nicht nur viele weit verbreitete Infektionskrankheiten (siehe Seite 8ff.), sondern auch verschiedene andere Gefahren. Wichtig ist, die speziellen Gesundheitsrisiken möglichst gut zu kennen, denn nur so kann man sich richtig davor schützen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich vorher über das Reiseland (z. B. Klima, Lebensweise, Essgewohnheiten, Krankheiten) gut informieren. Entsprechende Informationen finden Sie bei Reisebüros oder -gesellschaften, in Sachbüchern, Nachschlagewerken oder Reiseberichten und nicht zuletzt auf vielen Seiten im Internet. Die wichtigsten speziellen Risiken werden nachfolgend beschrieben und erläutert – aber auch, wie Sie diese vermeiden oder zumindest vermindern können.
Hitze oder Kälte
Die Temperaturregulation des menschlichen Körpers erfolgt durch ein kompliziertes System, das uns normalerweise wirksam vor Überwärmung oder Unterkühlung schützt. Dabei wirken Haut, Muskulatur und Kreislaufsystem entscheidend mit.
Wärmeregulation bei großer Hitze
Der Körper besitzt mehrere Möglichkeiten, Wärme abzugeben: durch Strahlung (abhängig von der Bedeckung oder Bekleidung des Körpers), durch Wasserverdunstung über die Schweißdrüsen der Haut sowie bei der Atmung über die Lunge. Bei steigenden Außentemperaturen kann diese Wärmeabgabe durch vermehrtes Schwitzen und Erweiterung der Blutgefäße erheblich gesteigert werden.
Insbesondere bei (feucht-)heißem Klima und intensiver Sonneneinstrahlung kann es durch hohe Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit und mangelnder Anpassung und/oder zusätzlicher Anstrengung zu Störungen der Wärmeregulation kommen. Mögliche Folgen übermäßiger Hitze und/oder Sonneneinwirkung sind Hitzekollaps, Hitzschlag oder Sonnenstich (siehe Seite 149f.), aber auch Hautausschläge.
Intertrigo (»Wolf«)
An Körperstellen, an denen Hautfalten aufeinander liegen (z. B. Achsel, Leistenbeugen, Zehenzwischenräume), entsteht ein feucht-warmes Milieu, das durch Schwitzen noch begünstigt wird. Der dort abgesonderte Schweiß kann nicht ausreichend abdunsten und bewirkt ein Aufweichen der oberen Hautschicht, Hautreizungen und Entzündungen. Es
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