Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
kommt zu Rötungen, Brennen und Juckreiz, nicht selten zu Ekzembildung. In behaarten Regionen entstehen oft Entzündungen des Haarbalgs (Follikulitis). Da die Schutzfunktion der Haut verloren geht, sind solche Stellen sehr anfällig für die Besiedelung mit Bakterien und (Hefe-)Pilzen (siehe Seite 45f.) oder andere schädliche Einflüsse. Besonders betroffen sind Übergewichtige.
Behandlung und Vorbeugung
Feuchte Stellen müssen in erster Linie trocken gelegt und besser gelüftet werden, etwa durch Einlegen von Leinenläppchen, aber auch sorgfältiges Abtrocknen (nicht reiben) und Tragen luftiger Kleidung. Außerdem hilft die Anwendung von Zinklotion bzw. -schüttelmixtur. Bei ausgeprägten Entzündungen sind kortisonhaltige und desinfizierende Lösungen erforderlich. Bei (Verdacht auf) Pilzbefall muss ein Antimykotikum eingesetzt werden (siehe Seite 46 und 99).
Miliaria rubra (Schweißfrieseln)
Bei Miliaria rubra, auch Schweißfrieseln, Roter Hund oder Hitzeblattern genannt, handelt es sich um eine Hauterkrankung, die oft nach längerem Aufenthalt in den Tropen vorkommt. Ursache ist ein Verschluss der Schweißdrüsenausführungsgänge, z. B. als Folge von Sonnenbrand oder falscher Hautpflege, verstärkt durch tropische Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Die Haut kann nicht genügend Schweiß absondern, also zu wenig Wärme abgeben. Es entsteht ein Ausschlag mit winzigen, etwa stecknadelkopfgroßen Bläschen und Flecken; bei Ausdehnung auf tiefere Hautschichten mit geröteten Knötchen, manchmal begleitet von Kribbeln und Juckreiz. Bevorzugt sind Körperstellen des Rumpfes, die durch Kleidung bedeckt sind (Rücken, Brust, Bauch) oder im Bereich von Hautfalten. Gesicht und Hände bleiben meist frei.
Behandlung und Vorbeugung
Hilfreich sind Umschläge mit Zinklotion bzw. -schüttelmixtur (in der Apotheke erhältlich) oder Puder, in schlimmeren Fällen juckreizstillende Medikamente. Außerdem
sollte man Schweißausbrüche möglichst vermeiden und für ausreichende Belüftung der Haut sorgen (luftige Kleidung!).
Empfehlungen zur Vorbeugung von Hitzeschäden
➔ Tragen Sie immer eine Kopfbedeckung, wenn Sie direkt der Sonne ausgesetzt sind.
➔ Tragen Sie bei sehr warmen Temperaturen nur leichte und luftige, keine eng anliegende oder scheuernde Kleidung. Das Material sollte atmungsaktiv sein. Gleiches gilt für die Schuhe.
➔ Vermeiden Sie größere Anstrengungen bei heißen Temperaturen, solange Sie nicht vollständig akklimatisiert sind.
➔ Achten Sie nicht nur auf reichliche Zufuhr von Flüssigkeit, sondern auch von Mineralstoffen, vor allem wenn Sie stark schwitzen.
➔ Verzichten Sie möglichst auf Alkohol und Kaffee, da diese die Flüssigkeitsausscheidung und Schweißproduktion zusätzlich fördern.
Folgen übermäßiger Kälteeinwirkung
Auch große Kälte birgt Risiken, vor allem, wenn man ihr zu lange ausgesetzt ist. Dabei kann es zu örtlich begrenzten Erfrierungen einzelner Körperteile (siehe Seite 151) kommen, aber auch zu einem lebensgefährlichen Absinken der gesamten Körpertemperatur (Unterkühlung, siehe Seite 152). Wie Sie sich durch zweckmäßige Kleidung vor Kälte schützen können, ist auf Seite 113ff. nachzulesen.
Sonne und Haut
Die ultraviolette (UV-) Strahlung der Sonne hat leider nicht nur positive Wirkungen auf den Menschen. Die langfristige Einwirkung von UV-Strahlung fördert die vorzeitige Hautalterung und erhöht das Risiko für Hautkrebs. Die häufigste akute Auswirkung einer zu intensiven Sonnenbestrahlung ist der Sonnenbrand (siehe Seite 155f.). So weit sollten Sie es gar nicht erst kommen lassen! Bei jedem Aufenthalt unter freiem Himmel sind daher geeignete Maßnahmen zum Sonnenschutz unverzichtbar. Alles Wichtige zum Thema Sonnenschutz erfahren Sie auf Seite 116ff.
Darüber hinaus gibt es Erkrankungen als Folge von Sonnenbestrahlung, an denen vor allem Menschen mit bestimmten Veranlagungen leiden.
»Sonnenallergie« (polymorphe Lichtdermatose)
Unter »Sonnenallergie« werden verschiedene Hauterkrankungen zusammengefasst, die durch Sonnenlicht ausgelöst werden. Meist handelt es sich dabei um eine polymorphe Lichtdermatose. Andere Bezeichnungen sind Sommerakne oder Lichtekzem. Die polymorphe Lichtdermatose wird in der Regel durch UV-A-Strahlung ausgelöst. Die Ursache ist bisher nicht genau bekannt. Am häufigsten betroffen sind jüngere Erwachsene mit heller Haut, die nur wenig bräunt und oft einen Sonnenbrand entwickelt. Frauen erkranken etwa viermal öfter als Männer.
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