Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
verursacht sind. Bei Kindern ist oft die ganze Haut befallen; bei Erwachsenen bevorzugen die Milben bestimmte Stellen wie Finger- und Zehenzwischenräume, Beugeseiten der Gelenke, Genitalbereich und Brustwarzen. Oft lassen sich in der Hornhaut mehrere Millimeter lange Milbengänge erkennen, an deren Ende manchmal auch noch die Milbe sitzt.
➔ Behandlung Krätze kann mit Milbenbekämpfungsmitteln (z. B. Benzylbenzoat) gut behandelt werden. Die Therapie muss aber konsequent – in der Regel drei Tage lang – durchgeführt werden, um Rückfälle zu vermeiden. Wichtig ist, dass auch mögliche Kontaktpersonen mitbehandelt werden. Nach Abschluss der Behandlung müssen Wäsche und Bettwäsche gewechselt werden. Auch Schuhe sollte man desinfizieren oder fünf Tage lang nicht benutzen. Eine solche Behandlung sollte jedoch unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden, da die verwendeten Mittel ernsthafte Nebenwirkungen haben können.
Läuse
Läuse sind Blutsauger, die einige teilweise gefährliche Krankheiten übertragen können. Sie kommen weltweit vor und werden durch direkten Körperkontakt bzw. Kleidung – zumeist unter schlechten hygienischen Bedingungen – übertragen. Es gibt drei Gruppen von Läusen, die den Menschen befallen:
Die Kopflaus (Pediculus capitis) lebt im Kopfhaar und heftet dort ihre Eier (Nissen) an. Die Kopfhaut reagiert mit Juckreiz, Rötung, Bildung von Bläschen, Krusten und Schuppen. Die Nissen sind meist besser zu erkennen als die Läuse selbst.
Die Kleiderlaus (Pediculus vestimentorum) legt ihre Eier in Falten und Säumen von Kleidern, vor allem in der Unterwäsche, ab. An den Bissstellen kommt es zu kleinen roten Flecken mit Blutaustritt, Knötchen und Juckreiz.
Die Filzlaus (Pediculus pubis) bevorzugt die Körperhaare (Schamhaare, Achselbehaarung). Filzläuse werden meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Bei Kindern
befallen sie auch Kopfhaar oder Augenbrauen. Dort bilden sich kleine Knötchen, Krusten und graublaue Flecken.
➔ Behandlung Für die Behandlung gilt Ähnliches wie bei der Krätze. Auf jeden Fall ist Kratzen zu vermeiden; dadurch werden die Hautveränderungen verschlimmert, und es können zusätzliche Infektionen der Haut entstehen. Nissen von Kopfläusen kann man mit fünfprozentigem Essigwasser gut ablösen und anschließend mit einem Läusekamm entfernen. Bei der Behandlung ist immer zu berücksichtigen, dass die Läuselarven nach etwa einer Woche ausschlüpfen. Wenn nicht alle Nissen entfernt wurden bzw. abgetötet sind, kann es zu Rückfällen kommen.
➔ Vorbeugung Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, sollten mögliche Kontaktpersonen untersucht werden. Haarpflegeutensilien (Kämme, Bürsten) und Kleidungsstücke müssen gründlich gereinigt bzw. desinfiziert werden. Mit befallenen Menschen sollte man engen körperlichen Kontakt möglichst vermeiden. Darüber hinaus ist Läusebefall durch sorgfältige Körperhygiene (tägliches Waschen mit Seife und häufiger Wäschewechsel) und Waschen der Kleidung meist zu verhindern.
Flöhe
Die etwa drei Millimeter großen Flöhe kommen weltweit vor, insbesondere dort, wo schlechte hygienische Bedingungen herrschen. Sie können gefährliche Krankheiten übertragen. Außer dem Menschenfloh gibt es noch andere Arten (Katzen-, Hundeund Rattenfloh), die auch Menschen befallen. Sie können von Tieren bzw. Menschen überspringen oder durch Wäsche übertragen werden. Flöhe stechen bevorzugt an Körperstamm und Beinen. Dort entstehen kleine Flecken und Knötchen mit Rötung und sehr starkem Juckreiz.
➔ Behandlung Flohstiche werden wie Insektenstiche behandelt (siehe Seite 150).
➔ Vorbeugung Insektenabwehrende Mittel helfen auch gegen Flöhe. Häufiges ausgiebiges Waschen mit Seife und Wechseln der Wäsche wirkt einer Ausbreitung von Flöhen entgegen.
Sandfloh (Tungiasis)
Tropische Sandflöhe (Tunga penetrans) gibt es in tropischen Regionen in Mittelund Südamerika, Afrika und Indien. Sie leben in Sandböden, insbesondere an Sandstränden. Vor allem beim Barfußgehen bohren sich die Flohweibchen in die Haut der Fußsohle, der Zehenzwischenräume oder unter den Zehennägeln ein. Dort
entstehen entzündete Knötchen und Geschwüre, die oft mit starkem Juckreiz und Schmerzen einhergehen. Das Hinterteil des Flohs, an dem sich die Atemöffnung befindet, ragt zumeist sichtbar aus der Haut heraus. Das Flohweibchen saugt Blut und gibt Eier nach außen ab.
➔ Behandlung Sandf löhe kann man ähnlich wie Zecken entfernen (siehe
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