Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Dieser ist im Wesentlichen von der geografischen Breite (Nähe zum Äquator) sowie von der Jahresund Tageszeit abhängig.
Aber auch die Höhenlage, die Witterungsbedingungen und Luftverunreinigungen sind von Bedeutung. Die unmittelbare Umgebung bestimmt, ob Strahlen gestreut oder reflektiert werden. Während die UV-A-Strahlung den ganzen Tag über etwa gleich intensiv ist, kommt es bei dem UV-B-Anteil um die Mittagszeit zu einem deutlichen Anstieg. Drei Stunden vor und nach Sonnenhöchststand beträgt die Strahlenintensität nur etwa ein Viertel der maximalen Intensität.
Gesunde Bräune?
Die UV-Strahlung hat leider nicht nur positive Wirkungen. Sie verursacht das Austrocknen der Haut und führt langfristig zu chronischen Schäden: Während UV-A-Strahlen die Hautalterung beschleunigen und durch Verlust der Elastizität vorzeitige Faltenbildung fördern, verursacht der UV-B-Anteil Sonnenbrand. Bei wiederholtem Sonnenbrand, vor allem in der Kindheit, steigt das Risiko für die spätere Entstehung von Hautkrebs. Von »gesunder Bräune« kann demnach keine Rede sein!
Hauttypen und Sonnenempfindlichkeit
Nicht jede Haut ist gleich empfindlich gegenüber Sonnenstrahlen. Es gibt große individuelle Unterschiede. Je nach Reaktion auf die Bestrahlung unterscheidet man unter Europäern vier Hauttypen (siehe Tabelle auf Seite 118). Die Empfindlichkeit ist insbesondere abhängig von der Haut- und Haarfarbe: Je heller Haut und Haare, desto weniger Sonne wird vertragen, d. h., die Haut bräunt weniger, und es entsteht schneller ein Sonnenbrand.
Richtiger Umgang mit der Sonne
➔ Vermeiden Sie übermäßige Sonnenbestrahlung überhaupt, in jedem Fall jedoch einen Sonnenbrand!
➔ Wenn Sie sich der Sonne aussetzen, dann wenigstens gut geschützt. Dies gilt für jeden Aufenthalt im Freien, nicht nur beim Sonnenbaden, sondern z. B. auch beim Auto- oder Radfahren, Wandern oder Sport.
➔ Besonders in südlichen Ländern sollten Sie jeweils zwei Stunden vor und nach Sonnenhöchststand nicht sonnenbaden. Am gefährlichsten ist die Sonnenstrahlung in der Zeit von 10 bis 15 Uhr.
➔ Nicht nur die Haut benötigt Schutz, sondern auch die Augen: Vergessen Sie daher die Sonnenbrille nicht.
➔ Denken Sie auch an eine Kopfbedeckung zum Schutz vor der Sonne.
➔ Beachten Sie immer, dass Sie auch im Schatten durch Reflexion Strahlen ausgesetzt sind, vor allem bei hellem Sand oder im Schnee.
➔ Das Tragen von Kleidung schützt nicht immer ausreichend vor Sonnenbrand, vor allem wenn sie sehr dünn oder nass ist. Leichte oder helle Stoffe können durchaus noch UV-Strahlung passieren lassen. Verwenden Sie deshalb möglichst dichtes und dunkel gefärbtes Gewebe. Es gibt auch spezielle UV-undurchlässige Textilien.
Die (europäischen) Hauttypen und ihre Reaktion auf Sonnenbestrahlung
➔ Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten: Setzen Sie Babys und Kleinkinder möglichst überhaupt nicht der Sonne aus. Lassen Sie Kinder nie ungeschützt in der Sonne spielen. Den besten Schutz bietet Kleidung. An unbedeckten Körperstellen empfiehlt sich die Anwendung von Mitteln mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (Sunblocker).
➔ Bei Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Rheumamittel, Antibiotika, Schlafmittel) kann die Kombination mit Sonnenbestrahlung zu unerwünschten Wirkungen führen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob ein solches Risiko besteht. Dann sollten Sie das Sonnen ganz vermeiden oder sehr starken Sonnenschutz anwenden.
➔ Verzichten Sie auf die Anwendung von Parfüms oder Deodorants vor dem Sonnenbaden.
➔ Vorsicht bei der Anwendung von Selbstbräunungsmitteln: Die dadurch hervorgerufene Bräune bietet keine Schutzwirkung vor UV-Strahlung.
➔ Pflegen Sie Ihre Haut vor allem nach dem Sonnenbaden, denn dadurch wird die Haut stärker ausgetrocknet.
Wie wirken Lichtschutzmittel?
Lichtschutzpräparate dienen zur Unterstützung des Eigenschutzes der Haut. Von Bedeutung ist dabei ein Schutz vor UV-A- und -B-Strahlung. Die Substanzen sind chemisch und/oder physikalisch wirksam. Chemische Verbindungen (sogenannte UV-Filter) bewirken in der Regel eine Absorption, d. h., sie nehmen die Strahlung auf bzw. fangen sie ab. Physikalische Lichtschutzmittel enthalten winzige Teilchen, sogenannte Mikropigmente oder Metalle (z. B. Eisen-, Zink- oder Titandioxid). Deren physikalische Wirkung beruht auf einer Ablenkung der Strahlung durch Reflexion und Streuung.
Die Lichtschutzsubstanzen können in verschiedene Grundlagen eingearbeitet sein. Diese sind von
Weitere Kostenlose Bücher