Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
bei barfuß gehenden Menschen in die Haut der Fußsohle eindringen. Deshalb sollte man in entsprechend gefährdeten Gebieten – auch am Strand – nicht barfuß gehen. Das Risiko besteht allerdings nicht überall. Erkundigen Sie sich diesbezüglich am besten bei Einheimischen oder Ortskundigen.
Grundsätzlich ist es in tropischen Gebieten auch nicht ratsam, sich mit bloßer Haut auf den Boden zu setzen oder zu legen. Denn bei längerem Bodenkontakt können in der Erde befindliche Fliegenmaden (siehe Seite 50) und andere krabbelnde Insekten gefährlich werden.
Was bei Wäsche zu beachten ist
In tropischen Gebieten ist es ratsam, Wäsche nicht auf dem Boden und möglichst nicht im Freien zu trocknen. Wenn Bettwäsche und Wäsche, die direkt auf der Haut getragen wird, im Freien aufgehängt wurden, sollte man sie anschließend (möglichst beidseitig) bügeln. Dadurch werden Eier oder Larven von Fliegenmaden oder anderen Parasiten abgetötet.
Das Wichtigste auf einen Blick
➔ Berühren Sie keine unbekannten Haus- oder Wildtiere.
➔ Baden oder waten Sie in tropischen Gebieten nicht in Binnengewässern.
➔ Vermeiden Sie vor allem in tropischen Gebieten direkten Bodenkontakt mit der bloßen Haut (auch Barfußgehen).
Bekleidung
Zweckmäßig kleiden – bei jedem Klima
Im Hinblick auf hygienische und (reise-)medizinische Aspekte gilt: Achten Sie vor allem bei extremeren Klimabedingungen und Witterungseinflüssen auf zweckmäßige Kleidung! Vor allem bei (feucht-)warmem Klima und großer körperlicher Anstrengung kann starkes Schwitzen unangenehme Folgen haben. Die Kleidung darf nicht eng anliegen, sondern soll locker sitzen, um einen Hitzestau zu vermeiden. Reine Naturfasern (Baumwolle, Seide, Leinen) sind bei warmen Temperaturen in der Regel Kunstfasern (z. B. Nylon, Polyester) oder Kunstfasergemischen vorzuziehen, da sie die Feuchtigkeit gut aufsaugen können. Eine Ausnahme bildet sogenannte Funktionswäsche aus Mikrofasern oder sonstigem atmungsaktiven Material. Es ist insbesondere für sportliche Aktivitäten meist noch besser geeignet als Baumwolle, da es die Feuchtigkeit nicht aufsaugt, sondern durchlässt und rasch wieder trocknet.
Jede Art von Bekleidung bietet zwar einen gewissen Schutz vor UV-Strahlung (siehe Seite 116ff.). Viele leichte Stoffe schützen die Haut jedoch nicht vollständig und können die Entstehung eines Sonnenbrandes nicht sicher verhindern. Im Fachhandel sind spezielle Textilien erhältlich, die keine UV-Strahlung mehr durchlassen.
Wichtig ist auch eine passende Kopfbedeckung: Bei Kälte vermindert eine warme Mütze den Wärmeverlust, da ein Großteil der Körperwärme über den Kopf verloren geht. Zudem schützt ein Hut vor Sonnenbestrahlung – dies ist umso wichtiger, je weniger Haare Sie auf dem Kopf haben.
Das Schichtensystem
Bei Kälte oder starken Temperaturschwankungen empfiehlt sich Bekleidung nach dem Schichtensystem: Je mehr einzelne Schichten man trägt, desto besser kann man sein Körperklima den äußerlichen Gegebenheiten anpassen. Grundsätzlich geht man von drei Bekleidungsschichten aus, wobei je nach Bedingungen und Bedarf auf die eine oder andere verzichtet werden kann: die Schicht auf der Haut, die Mittel- oder Wärmeschicht und die Außen- oder Wetterschutzschicht.
Die Schicht direkt auf der Haut soll in erster Linie Schweiß von der Haut abtransportieren. Das ist wichtig, weil nasse Kleidung auf der Haut den Körper rasch auskühlen lässt, aber auch weil man sich trocken wohler fühlt. Die Unterwäsche sollte an der Haut anliegen. Unter den Naturstoffen kann Seide am besten den genannten Zweck erfüllen, sie ist jedoch empfindlich. Zweckmäßige Unterwäsche aus Kunstfasern wird in großer Vielfalt von zahlreichen Herstellern angeboten. Allerdings wird nicht jedes Material von jedem gut vertragen. Bei empfindlicher Haut bzw. wenn man das Material noch nicht kennt, empfiehlt es sich deshalb, zuerst nur ein Wäschestück zu kaufen und für mehrere Tage Probe zu tragen, bevor man sich komplett damit einkleidet. Denn die Kleidungsstücke sind in der Regel relativ teuer.
Die Mittelschicht dient der Wärmeisolation. Dabei wärmt nicht der Stoff selbst, sondern die von ihm umschlossene Luftschicht, die der Körper aufheizt. Bei warmen Temperaturen kann auf diese Schicht natürlich verzichtet werden. Die Wärmeschicht sollte bequem sitzen und locker fallen. Wichtig ist, dass die Wärmeleistung reguliert werden kann, etwa mit Unterarmreißverschlüssen oder zu
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