Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
wie Achselhöhlen, Füßen und im Genitalbereich anzuwenden. Wie häufig man sich waschen sollte, hängt stark von individuellen Gegebenheiten (z. B. dem Hautzustand) und vom Klima ab. Durch zu häufiges Waschen trocknet die Haut aus und verliert ihre Schutzfunktion.
Wichtig nach dem Waschen: Trocknen Sie Stellen, an denen Haut auf Haut liegt (Leistenbeugen, Zehenzwischenräume etc.), immer besonders sorgfältig ab.
Tipps zur Benutzung sanitärer Einrichtungen
Schlecht gepflegte sanitäre Einrichtungen (Duschen, Toiletten) sind ideale Brutstätten für Bakterien und andere Krankheitserreger. In Hotels werden Bad und WC in der Regel mit desinfizierenden (keimabtötenden) Mitteln behandelt und auch entsprechend gekennzeichnet. Für alle übrigen Fälle sollten Sie aber auch selbst ein geeignetes Desinfektionsmittel (am besten als Spray) mitnehmen und bei Bedarf anwenden, bevor Sie Bad oder WC benutzen: Sprühen Sie die Flächen von Wanne, Dusche oder der WC-Brille mit einem Flächendesinfektionsspray sorgfältig ein und
lassen Sie es einige Zeit einwirken. Bei vorübergehender Benutzung öffentlicher Toiletten ist wenig ratsam, sich auf die Brille zu setzen bzw. damit in Berührung zu kommen. Hilfreich ist die Verwendung von Einmalpapierbrillen (in Drogerien erhältlich), die man auf die Klobrille legt.
In öffentlichen Bädern, sanitären Anlagen auf Campingplätzen, an Stränden oder an ähnlichen Orten mit feuchten/nassen Böden ist es empfehlenswert, nicht barfuß zu gehen, sondern (Bade-)Schuhe zu tragen. Denn hier droht eine Ansteckung mit Hautpilzen oder Bakterien.
Das Wichtigste auf einen Blick
➔ Waschen Sie sich gründlich (vor allem die Hände) mit Wasser und Waschmittel (nach Verunreinigung, Aufenthalt in staubiger Luft, Baden in Salzwasser, starkem Schwitzen usw.)
➔ Pflegen und schützen Sie Ihre Haut vor äußeren Einflüssen und versuchen Sie, starkes Austrocknen zu vermeiden.
➔ Verwenden Sie Desinfektionsmittel vor der Benutzung von schlecht gepflegten sanitären Einrichtungen.
➔ Gehen Sie nicht barfuß auf feuchten und nassen Böden.
Vorsicht vor Parasiten und anderen Tieren
Tiere nicht berühren!
Tiere können eine Vielzahl von Krankheitserregern und Parasiten auf den Menschen übertragen. Bei Säugetieren besteht insbesondere die Gefahr einer Ansteckung mit Tollwut, die nahezu weltweit verbreitet ist. Leider sieht man es einem Tier (noch) nicht unbedingt an, dass es mit dem Tollwutvirus infiziert ist. Fledermäuse können das Virus übertragen, ohne selbst zu erkranken. Nicht nur durch Beißen oder Kratzen, sondern auch schon durch Belecken der nicht intakten Haut oder Schleimhaut (Wunden) besteht ein erhöhtes Übertragungsrisiko. In vielen Ländern sind streunende Hunde die wichtigste Infektionsquelle.
Eine Vielzahl von Infektionskrankheiten wird insbesondere durch Nagetiere oder durch den Kontakt mit deren Ausscheidungen übertragen.
Maßnahmen bei Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier
Suchen Sie in jedem Fall schnellstmöglich einen Arzt auf, wenn Sie von einem verdächtigen Tier gebissen oder gekratzt wurden! Alle Wunden und möglicherweise mit dem Speichel des Tieres in Berührung gekommene Körperstellen sollten unverzüglich mit Seife oder Waschlotion gereinigt und mit reichlich Wasser gespült werden. Ferner sollte man sie mit Alkohol (70 %) oder einem Jodpräparat behandeln.
Vermeiden Sie deshalb jeden direkten Kontakt mit unbekannten Haus- oder Wildtieren! Vor allem bei Kindern ist darauf zu achten.
Baden verboten in tropischen Gewässern
In stehenden und fließenden Gewässern (Seen, Bäche, Flüsse, Bewässerungsgräben etc.) tropischer und subtropischer Gebiete besteht die Gefahr einer Infektion durch Pärchenegel (Schistosoma), die Erreger der Bilharziose (siehe Seite 44f.). Die Larven gelangen über Verunreinigungen wie fäkalienhaltige Abwässer in das Wasser und können von dort in die intakte Haut eindringen. Baden oder waten Sie deshalb in tropischen oder subtropischen Gebieten nicht in derartigen Gewässern.
Auch in gemäßigteren Klimazonen besteht im Hochsommer ein gewisses – wenn auch geringes – Risiko, von Zerkarien, Verwandten der tropischen Pärchenegel, befallen zu werden, die lästige Hautausschläge hervorrufen (siehe Seite 46f.).
Kein Bodenkontakt mit bloßer Haut
Vorwiegend in tropischen Regionen lauern Gefahren in natürlichen Böden, vor allem im Sand: Parasiten wie Hautmaulwurf (siehe Seite 47) und Sandfloh (siehe Seite 49f.) können
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