Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
öffnenden Krägen. Als Material ist Fleece recht gut geeignet. Es sollte aber nicht zu dick sein: Zwei dünne Schichten sind besser als eine dicke. Normalerweise gilt: Je preiswerter das Fleeceteil, desto dicker der Faden und desto geringer ist die Nutzbarkeit des Kleidungsstückes. Die natürliche Alternative ist Wolle. Sie nimmt jedoch wesentlich mehr Wasser auf und ist bei vergleichbarer Wärmeleistung erheblich schwerer. Auch Daunen sind gegenüber Nässe sehr empfindlich: Feuchtigkeit führt dazu, dass sie zusammenfallen und ihre Wärmewirkung nachlässt.
Die Außenschicht dient vor allem dem Wetterschutz. Während Wind und Nässe abgehalten werden sollen, sollte der Schweiß ungehindert nach außen entweichen können. Je nach Klima muss man daher entscheiden zwischen Wasserdichtigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit, d. h. ob man mehr Wert legt auf Schutz vor Nässe von außen oder aber vor körpereigener Nässe. Das Material sollte äußerst strapazierfähig sein. Als Naturmaterial bietet sich gewachste oder gefettete Baumwolle an, die jedoch relativ schwer ist. Unter den Kunstfasern stehen zwei verschiedene Systeme zur Verfügung. Zum einen gibt es Membranen oder Beschichtungen (z. B. Goretex®, Sympatex®), deren Poren praktisch zu eng für Wassertropfen, aber groß genug für Schweißtropfen sind. Diese Art von Wetterschutzkleidung ist für extreme Bedingungen bestens geeignet. Allerdings darf man nicht erwarten, dass man damit nicht mehr nass wird oder schwitzt. Die Funktion ist nur bei einem größeren Temperaturgefälle von innen nach außen gewährleistet und wird durch Druck, Bewegung und hohen Wasserdruck beeinträchtigt. Eine gute Alternative bilden Kleidungsstücke aus Mikrofasern. Sie sind zwar nicht wasserdicht, aber stark wasserabweisend und lassen den Schweiß besser verdampfen. Bei nur kurzem Regen oder ausreichend Gelegenheit zum Trocknen (z. B. auf einer Hütte) sind sie mindestens genauso gut geeignet wie die Membranen. Für Outdooraktivitäten werden darüber hinaus Kleidungsstücke (z. B. Hosen) aus folgenden anderen Materialien angeboten: Tactel besteht aus feinem Nylon mit den Vorzügen von Baumwolle; Polyester-Baumwolle-Gemische sind relativ gut wasserabweisend, winddicht, robust, pflegeleicht und wasserdampfdurchlässig; Pertex, ein feines Polyester-Mikrofaser-Gewebe, besitzt alle Vorteile von Polyester und ist zudem extrem leicht und angenehm.
Das Wichtigste auf einen Blick
➔ Tragen Sie bei Hitze leichte und luftige Kleidung.
➔ Kleiden Sie sich bei Kälte oder Temperaturschwankungen zweckmäßig nach dem Schichtsystem.
➔ Vergessen Sie nicht eine geeignete Kopfbedeckung zum Schutz vor Sonnenstrahlen und bei Kälte zum Schutz vor Wärmeverlust.
➔ Tragen Sie passende Schuhe, die Ihre Füße u. a. vor Verletzungen schützen.
➔ Rüsten Sie sich gegen rasche Temperaturwechsel infolge von Klimaanlagen.
Richtiges Schuhwerk
Insbesondere wenn man in der freien Natur auf unebenem Boden unterwegs ist, ist es empfehlenswert, geschlossene Schuhe zu tragen, die mindestens über die Knöchel hinausreichen. Sandalen schützen nicht immer ausreichend. Aber auch Gummi- (-turn-)schuhe sind ungeeignet, weil sie einen Hitzestau verursachen können.
Für Schuhe, mit denen Sie längere Strecken zurücklegen, gilt: Sie müssen gut passen! Neue Schuhe sollten eingelaufen werden, bevor man auf eine längere Tour geht. Tragen Sie vor allem bei längeren Fußmärschen immer Strümpfe oder Socken! Sie verhindern, dass man sich die Haut aufreibt. Zur Vermeidung von Blasen ist es hilfreich, ein dünnes enges Paar Strümpfe unter den Wandersocken anzuziehen.
Vorsicht bei Klimaanlagen
Rascher Wechsel von klimatisierten Räumen oder Transportmitteln (Reisebus, Flugzeug) in die tropische Hitze und umgekehrt ist eine häufige Ursache für Erkältungen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie in kühlen Räumen ausreichend bekleidet sind. Nehmen Sie lieber noch ein zusätzliches Kleidungsstück, etwa eine Jacke als Reserve, mit. Versuchen Sie, plötzliche Temperaturwechsel zu vermeiden.
Sonnenschutz
Die UV-Strahlung der Sonne
Die ultraviolette (UV-) Strahlung entspricht einem unsichtbaren Anteil von etwa 6 % der Sonnenstrahlung. In Abhängigkeit von der Wellenlänge unterscheidet man zwischen UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung, wobei nur UV-A- und UV-B-Anteile bis auf die Erde gelangen. Stärke und Wirkung der UV-Strahlung auf der Erde werden insbesondere vom Einfallswinkel der Strahlen beeinflusst.
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