Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Unternehmungen nicht zur Zeit der größten Hitze (Mittag und früher Nachmittag) durchzuführen. Nutzen Sie die Abende oder die Morgenkühle, indem Sie früher aufstehen.
Nicht müde ans Steuer
Auf langen Autofahrten sollten regelmäßige Pausen selbstverständlich sein. Für alle Mitfahrer ist es wichtig, sich nach längerem Sitzen immer wieder zu bewegen, und der Fahrer braucht Gelegenheit zum Ausruhen, Essen und Trinken.
Müdigkeit bzw. Einschlafen am Steuer sind die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle. Etwa die Hälfte der Autounfälle sind durch Schläfrigkeit bzw. Müdigkeit bedingt. Urlauber sind besonders gefährdet, weil sie oft viele Stunden bzw. nachts mit dem Pkw unterwegs sind. Am häufigsten passieren einschlafbedingte Unfälle in den frühen Morgenstunden. In monotonen Situationen wie bei langen Autobahnfahrten ist das Risiko einzuschlafen besonders groß. Folgendes kann dazu beitragen, das Unfallrisiko durch Übermüdung zu reduzieren:
➔ Wichtig ist das Einhalten des Tag-Nacht-Rhythmus: Nachtfahrten sollten möglichst vermieden werden. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf.
➔ Planen Sie bei längeren Fahrten genügend Pausen ein (etwa alle zwei Stunden); nach Möglichkeit sollte der Fahrer wechseln.
➔ Vorsicht mit Schlafmitteln: Sie können länger wirken als beabsichtigt!
➔ Vermeiden Sie in jedem Fall Alkohol!
Bei akuter Müdigkeit kann Folgendes helfen, allerdings nur vorübergehend (!):
➔ Pause machen
➔ Kurzes Nickerchen (optimale Dauer 5 bis maximal 20 Minuten)
➔ Kaffee (Koffein) oder Energy-Drinks wirken nach ca. einer halben Stunde für etwa eine halbe Stunde, danach wird die Müdigkeit eher verstärkt!
➔ Körperliche Bewegung wirkt kurzfristig für etwa 15 Minuten; auch Kaugummikauen hat kurzfristig einen günstigen Effekt.
➔ Achtung: Frische Luft oder laute Musik sind nur sehr kurz wirksam!
Sexuelle Kontakte
Manche Urlauber oder Geschäftsreisende suchen in fremden Ländern gezielt sexuelle Kontakte. Allgemein sind viele Reisende in der ungewohnten Umgebung und der unbeschwerten Stimmung im Urlaub eher bereit, sich auf »Sexabenteuer« einzulassen. Deshalb sind die mit sexuellen Aktivitäten verbundenen Risiken ein wichtiges Thema in Zusammenhang mit Reisen.
Abgesehen von AIDS und den »klassischen« Geschlechtskrankheiten gibt es eine ganze Reihe weiterer Krankheitserreger und Parasiten, die bei intimen Kontakten übertragen werden können (siehe Seite 28ff.). Viele dieser Erkrankungen sind weit verbreitet und spielen auch heute noch eine bedeutende Rolle.
Risiken minimieren
Grundsätzlich gilt: Je mehr Geschlechtspartner (homosexuell und/oder heterosexuell) Sie haben und je öfter Sie sie wechseln, umso größer ist das Risiko, mit einer oder mehreren Krankheiten angesteckt zu werden. Der einzig sichere Schutz besteht in Enthaltsamkeit. Die Benutzung von Kondomen bietet einen relativ guten, wenn auch nicht 100-prozentig wirksamen Schutz vor Infektionskrankheiten jeder Art beim Geschlechtsverkehr. Bei wechselnden oder unzuverlässigen Sexualpartnern muss die Benutzung von Kondomen eine Selbstverständlichkeit sein. Nehmen Sie Kondome übrigens lieber von zu Hause mit, denn auf die Qualität vieler ausländischer Fabrikate scheint leider kein Verlass zu sein.
Das Wichtigste auf einen Blick
➔ Vermeiden Sie Sexualkontakte mit flüchtigen Bekanntschaften und häufig wechselnden Partnern oder Personen, die viele Partner haben; dies gilt vor allem für Prostituierte.
➔ Schützen Sie sich beim Geschlechtsverkehr durch den Gebrauch von Kondomen.
➔ Vermeiden Sie Sexualpraktiken, bei denen Körperflüssigkeiten (Sperma oder Blut) ausgetauscht werden, auch Oralverkehr.
Bei der Einschätzung des Risikos sollte man immer bedenken, dass in vielen Ländern gerade unter Prostituierten die Infektionsraten (mit verschiedenen Erkrankungen) besonders hoch sind. Beachten Sie dabei auch, dass nicht allen Frauen oder Männern offensichtlich anzusehen ist, dass es sich um »Professionelle« handelt. Vor allem in typischen Urlaubsorten gibt es viele Einheimische, die zwar nicht offiziell als Prostituierte arbeiten, sich aber Tourist(inn)en bereitwillig anbieten. Gerade auch von solchen Menschen geht ein hohes Risiko aus.
AIDS-Risiko nicht unterschätzen
Bedenken Sie, dass AIDS nach wie vor eine tödliche Krankheit ist! Auch wenn es mittlerweile sehr wirksame Medikamente gibt, die das Auftreten von Symptomen um viele Jahre hinauszögern und die meisten
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