Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
entscheidender Bedeutung für das Eindringen und die Haftung der Wirkstoffe in der Haut. Neben den gebräuchlichsten Formen wie Emulsionen (Cremes, Lotion etc.) oder Ölen werden auf dem Markt weitere Grundlagen wie Gele, Lösungen, Wachsstifte, Pasten oder Sprays angeboten. Die Wahl der richtigen Grundlage sollte sich vorwiegend am Hautzustand orientieren. So empfiehlt sich bei normaler oder trockener Haut eine fetthaltige Grundlage (z. B. Öl, Creme), bei fettiger Haut eher eine Lotion oder ein Gel.
Wichtig zu wissen
Sonnenschutzmittel ermöglichen zwar einen längeren Aufenthalt in der Sonne. Trotzdem sollte ihre Anwendung nicht dazu (ver-)führen, sich zu sicher zu fühlen und übermäßig der Sonne auszusetzen. So vervielfacht ein mehrmaliges Auftragen keineswegs die Zeitdauer des Schutzes!
Der Lichtschutzfaktor
Der Lichtschutzfaktor (LSF oder englisch SPF = sun protection factor) dient zur Bewertung der Schutzwirkung. Er gibt an, wie viel mal länger man mit dem entsprechenden Mittel in der Sonne bleiben kann als ohne Schutz. Er muss auf der Verpackung des Lichtschutzmittels angegeben sein.
Am wichtigsten ist der UV-B-Schutzfaktor. Er wird bestimmt durch die geringste UV-B-Strahlendosis, die nötig ist, um bei einer Versuchsperson eine gerade erkennbare Rötung zu verursachen. Für die Angabe des UV-B-Lichtschutzfaktors gilt europaweit
ein Standard nach der COLIPA-Methode. Die Schutzzeit bezüglich der UV-A-Strahlung ist nur schwer messbar. Deshalb gibt es bislang keine einheitliche Bestimmungsmethode; viele Hersteller richten sich nach einem in Australien entwickelten Standard.
Wichtig zu wissen
Viele Medikamente oder Kosmetika können die Haut gegenüber Sonnenbestrahlung empfindlicher machen (siehe auch Seite 55f.). Fragen Sie Ihren Arzt, ob bei Ihnen Bedenken gegen das Sonnenbaden bestehen, wenn Sie Medikamente einnehmen. Paradoxerweise können auch Lichtschutzmittel, die beim Sonnenbaden verwendet werden, eine Überempfindlichkeitsreaktion (Rötung, Ausschlag etc.) auslösen. Bei entsprechendem Verdacht sollte beim Hautarzt ein Test durchgeführt werden.
Der richtige Umgang mit Sonnenschutzmitteln
➔ Verwenden Sie einen ausreichend hohen Schutzfaktor: Empfohlen wird für europäische Hauttypen mindestens Faktor 15. Bei der Auswahl sollten Sie den Hauttyp und die zu erwartende Strahlungsintensität berücksichtigen. Am Urlaubsanfang sollte man grundsätzlich immer ein Mittel mit höherem Schutzfaktor benutzen.
➔ Verwenden Sie möglichst Lichtschutzmittel mit Breitspektrumschutz, d. h. zumindest gegen UV-A und -B.
➔ Benutzen Sie vor allem beim Baden und bei starkem Schwitzen wasserfeste Mittel. Aber auch dann empfiehlt es sich, die Anwendung zu wiederholen.
➔ Sonnenschutzmittel sollten schon einige Zeit (mindestens 20 Minuten) vor dem Sonnenbaden auf die noch trockene Haut aufgetragen werden, um einen optimalen Schutz zu erreichen.
➔ Achten Sie darauf, dass besonders empfindliche Körperstellen wie Nase, Ohren und Lippen auch ausreichend geschützt sind.
Sonnenschutz im Winter und im Gebirge
Wenn man sich im Winter, vor allem beim Wintersport im Gebirge, der Sonne aussetzt, gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Im Winter ist die Haut besonders empfindlich: Sie ist in der Regel nicht an die Sonne gewöhnt und pigmentärmer. Die
schützende oberste Hornschicht ist dünner als im Sommer. Da Schnee- und Eisflächen die Sonnenstrahlen stark reflektieren, erhöht sich die Strahlenbelastung. Im Gebirge ist das Risiko besonders hoch. Denn in großen Höhen nimmt die UV-Strahlenintensität noch zu: pro 1000 Höhenmeter um etwa 20 %. Auch bei bewölktem Himmel oder Nebel kann noch ein großer Teil der UV-Strahlung auf die Erde gelangen. Deshalb ist bei jeder Witterung ein wirksamer Sonnenschutz wichtig.
Um ein zusätzliches Austrocknen der Haut zu verhindern, empfiehlt sich im Winter die Anwendung von Lichtschutzmitteln mit eher fetthaltiger Grundlage. Bei Kälte, Wind und anderen Witterungseinflüssen sollte die unbedeckte Haut zusätzlich durch Anwendung fettreicher Pflegepräparate geschützt werden.
Schutz vor Mückenstichen
Schutz vor Insektenstichen ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung vor vielen Infektionskrankheiten. Hier finden Sie die wichtigsten Ratschläge:
➔ Halten Sie sich vor allem nachts möglichst nicht in der Nähe von stehenden Gewässern auf.
➔ In tropischen Gebieten ist es ab der Dämmerung empfehlenswert, sich nicht im Freien, sondern in
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