Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Folgeerkrankungen effektiv bekämpfen können, sollten Sie das Risiko sehr ernst nehmen.
In vielen afrikanischen und asiatischen Ländern sind die Infektionsraten mit HI- (AIDS-) Viren besonders hoch, und die HIV-Infektion wird dort vorwiegend heterosexuell übertragen. Bei sexuellen Kontakten mit unbekannten Partnern besteht daher ein sehr hohes Infektionsrisiko. Vermeiden Sie daher vor allem in diesen Ländern Sexualkontakte mit flüchtigen Bekanntschaften, Prostituierten oder anderen Risikopersonen (Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Partnern etc.). Noch einige Worte zu Sexualpraktiken: Die für AIDS verantwortlichen HI-Viren werden durch Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma übertragen. Bei jedem ungeschützten Geschlechtsverkehr, also ohne Verwendung von Kondomen, droht die Gefahr der Ansteckung. Dies gilt auch für oralen und ganz besonders für analen Sexualkontakt. Bei Verletzungen oder Entzündungen (z. B. Herpesinfektion) der Schleimhäute ist das Risiko zusätzlich erhöht. Keine Gefahr besteht hingegen bei alltäglichem Umgang mit HIV-Infizierten wie Hautkontakt, gemeinsamer Benutzung von Essgeschirr oder Bad und Toilette.
Was tun bei Verdacht auf eine Ansteckung?
Wenn Sie vermuten, dass Sie sich beim Sex mit einer Krankheit angesteckt haben, sollten Sie sobald wie möglich einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn die (ersten) Symptome schon wieder abgeklungen sind. Es kann sein, dass die Erkrankung trotzdem nicht abgeheilt ist. Das bedeutet auch, dass Sie andere Menschen anstecken können. Auch kommt es nicht selten vor, dass beim Geschlechtsverkehr mehrere Infektionen gleichzeitig übertragen werden. Dies alles muss abgeklärt werden. Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Erkrankung ist es deshalb wichtig, dass die richtige Diagnose gestellt und eine effektive Therapie eingeleitet wird.
Reisen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Reisen mit Kindern
Wichtig ist, dass auch die Kinder im Urlaub gesund bleiben und zufrieden sind. Dann werden auch Sie sich besser erholen können. Berücksichtigen Sie deshalb schon bei der Urlaubsplanung die Bedürfnisse des Kindes. Das gilt vor allem für die Wahl des Reiseziels, der Reiseart, der Gesamt- und Anreisedauer sowie der Jahreszeit. Je älter das Kind ist, umso mehr kann es auch schon bei der Planung einbezogen werden. Ein Tipp: Wenn Sie mit (kleinen) Kindern frühzeitig buchen, kann der Abschluss einer Reiserücktrittversicherung empfehlenswert sein (siehe Seite 105).
Welches Reiseziel?
Von Reisen mit Kleinkindern in tropische Länder raten Kinderärzte grundsätzlich ab, vor allem bei Malariarisiko. Die Bedürfnisse kleiner Kinder werden beispielsweise auf einem Bauernhof oder bei einem Badeurlaub am Meer in Europa besser befriedigt. Gesunde ältere Kinder können sich in tropischen Gebieten nach einer Eingewöhnungszeit im Allgemeinen gut an das Klima anpassen. Bei Kindern, die an (chronischen) Erkrankungen leiden, sollten Sie dagegen größere Reisen nur in Absprache mit dem Kinderarzt unternehmen.
Für Eltern ist die Frage berechtigt: Was haben die Kinder von der geplanten Reise und was haben wir dann noch davon? Erkundigen Sie sich vorher über die Möglichkeiten, die es für Kinder am Urlaubsort gibt. Die Kinder sollten Gelegenheit haben, mit anderen Kindern zu spielen oder sich unter professioneller Aufsicht zu beschäftigen, damit Sie selbst zeitweise entlastet sind. Für Kinder ist es im Allgemeinen besser, wenn man über längere Zeit an einem festen Standort (Hotel, Campingplatz) bleibt. Es fällt ihnen schwerer, sich an ständig wechselnde Umgebung zu gewöhnen. Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse Ihrer Kinder auch bei der Wahl der Reiseart und der -dauer.
Besondere Gesundheitsrisiken
Grundsätzlich, insbesondere aber in fremder Umgebung, sind Kinder anfälliger gegenüber Infektionskrankheiten als Erwachsene, und die Krankheiten verlaufen oft schwerer und komplikationsreicher. Ferner ist zu berücksichtigen, dass Kinder andere Essgewohnheiten haben als Erwachsene. Deshalb sind sie auch bei Fernreisen von gesundheitlichen Problemen häufiger betroffen. Für kranke Kinder gilt noch mehr als für Erwachsene, dass man im Zweifelsfall unbedingt immer ärztliche Hilfe holen sollte.
Bei Durchfallerkrankungen mit oder ohne Erbrechen sind Kinder aufgrund ihres geringeren Körpergewichts durch einen Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen sehr viel mehr gefährdet als Erwachsene. Schon nach kurzer Zeit können
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