Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kleptomanin

Die Kleptomanin

Titel: Die Kleptomanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
»Zufällig habe ich gesehen, wie sie am Samstagabend in The Queens Necklace gegangen ist. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause.«
    »Da hat sie vermutlich getankt«, sagte Nigel.
    »Dann nehme ich an, dass sie einfach an Alkoholvergiftung gestorben ist«, sagte Jean.
    Len Bateson schüttelte den Kopf. »Gehirnblutung? Das möchte ich bezweifeln.«
    »Um Himmels willen, ihr glaubt doch nicht etwa, dass sie auch ermordet worden ist, oder?«, fragte Jean.
    »Ich wette, dass sie ermordet wurde«, sagte Sally Finch. »Nichts würde mich weniger überraschen.«
    »Bitte«, sagte Mr Akibombo. »Wird jetzt gedacht, dass jemand sie hat getötet? Ist das richtig?« Er blickte von einem zum anderen.
    »Wir haben bis jetzt keinen Grund zu dieser Annahme«, sagte Colin.
    »Aber warum sollte jemand sie töten wollen?«, fragte Genevieve. »Hatte sie so viel Geld zu vererben? Wenn sie reich war, wäre das natürlich ein Grund, denke ich.«
    »Sie war eine unerträgliche Frau, meine Liebe«, sagte Nigel. »Ich bin sicher, dass jeder sie gern umgebracht hätte. Ich habe selbst oft daran gedacht«, fügte er hinzu und nahm sich zufrieden von der Marmelade.
     
     

II
     
    »Bitte, Miss Sally, darf ich Sie etwas fragen? Es geht darum, was vorhin beim Frühstück gesagt. Ich viel darüber denken.«
    »Ich würde nicht zu viel denken, wenn ich du wäre, Akibombo«, sagte Sally. »Es schadet der Gesundheit.«
    Sally und Akibombo aßen im Regent’s Park im Freien zu Mittag. Der Sommer schien nun offiziell begonnen zu haben, und das Restaurant war geöffnet.
    »Diesen ganzen Morgen«, sagte Akibombo traurig, »ich völlig gestört. Ich überhaupt nicht gut Fragen vom Professor beantworten. Er nicht erfreut mit mir. Er mir sagen, ich große Stücke aus Büchern abschreiben und nicht selbst denken. Aber ich bin doch hier zu lernen kluge Sachen aus Büchern, und oft ich denken, dass in den Büchern schon besser gesagt, als ich das können, denn mein Englisch nicht so gut. And außerdem heute Morgen sehr schwer, überhaupt irgendwas denken, außer die Dinge, die in Hickory Road passieren und all die Schwierigkeiten, die da gibt.«
    »Da sagst du ein wahres Wort«, sagte Sally. »Ich konnte mich heute genauso wenig konzentrieren.«
    »Das ist also, weshalb ich dich bitten, mir ein paar Dinge sagen, weil ich so viel nachgedacht haben.«
    »Na schön, dann lass mal hören, worüber du nachgedacht hast.«
    »Nun ja, das ist dieses Bo-rak.«
    »Bo-rak? Ach, das Borax. Was ist damit?«
    »Ja, ich nicht genau verstehen. Es ist Säure, sagt man? Säure wie Schwefelsäure?«
    »Nein, nicht wie Schwefelsäure«, sagte Sally.
    »Und nicht etwas, was nur in Labor brauchen, für Experimente?«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass man damit jemals in irgendeinem Labor Experimente gemacht hat. Es ist etwas ganz Mildes und Harmloses.«
    »Du meinst, man könnte vielleicht sogar in Auge tun?«
    »Ja, genau. Dafür wird es benutzt.«
    »Ach, das es erklären. Mr Chandra Lal, der haben kleine Flasche mit weißes Pulver, und der tun Pulver in heißes Wasser und baden seine Augen. Er tut das im Bad aufbewahren, und eines Tages es nicht da sein, und er sehr ärgerlich. Das sein das Bo-rax gewesen, ja?«
    »Was ist mit diesem Borax?«
    »Ich dir erzählen nach und nach. Nicht jetzt, bitte. Ich erst noch weiter denken.«
    »Na gut, solange du dich nicht zu weit vorwagst«, sagte Sally. »Ich möchte nämlich nicht gern, dass du die nächste Leiche bist, Akibombo.«
     
     

III
     
    »Valerie, glaubst du, dass du mir vielleicht einen Rat geben könntest?«
    »Natürlich könnte ich dir einen Rat geben, Jean. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht recht weiß, warum alle Leute Ratschläge hören wollen. Am Ende richtet sich sowieso niemand danach.«
    »Es ist wirklich eine Gewissensfrage«, sagte Jean.
    »Dann bin ich die Letzte, die du fragen solltest. Ich habe nämlich im Grunde genommen kein Gewissen.«
    »O, Valerie, so etwas darfst du nicht sagen!«
    »Nun, es stimmt aber«, sagte Valerie. Sie drückte ihre Zigarette aus, während sie sprach. »Ich schmuggle Kleider von Paris ein und erzähle den grässlichen Frauen, die in unsere salons kommen, die unglaublichsten Lügen über ihre Gesichter, ohne rot zu werden. Ich fahre sogar im Bus, ohne zu bezahlen, wenn ich knapp bei Kasse bin. Aber was soll’s. Worum geht es denn?«
    »Um das, was Nigel beim Frühstück gesagt hat. Wenn jemand etwas über jemanden weiß, glaubst du, dass er das dann sagen sollte?«
    »Was

Weitere Kostenlose Bücher