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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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begleitete Tuon und Selucia zu dem purpurnen Wagen, sobald die Pferde Metwyn übergeben worden waren, aber an diesem Abend gab es weder eine Mahlzeit noch eine Partie Steine.
    »Das ist ein Abend für das Gebet«, sagte sie zu ihm, bevor sie mit ihrer Dienerin hineinging. »Wisst Ihr gar nichts, Spielzeug? Dass die Toten wandeln, ist ein Zeichen, dass Tarmon Gai'don nahe ist.« Das hielt er für keinen ihrer Aberglauben; schließlich hatte er etwas Ähnliches gedacht. Er hielt nicht viel vom Beten, und doch betete er gelegentlich. Manchmal konnte man nichts anderes tun.
    Niemand wollte schlafen, also brannten die Lampen noch spät im ganzen Lager. Und niemand wollte allein sein. Mat aß allein in seinem Zelt, mit wenig Appetit und dem Klappern der Würfel lauter als je zuvor in seinem Kopf, aber kurz nachdem er fertig war, kam Thom zu einer Partie Steine, und kurz darauf Noal. Lopin und Nerim schauten alle paar Minuten vorbei, verbeugten sich und fragten, ob Mat und die anderen etwas wollten, aber nachdem sie Wein und Becher gebracht hatten - Lopin trug einen großen Tonkrug und brach das Wachssiegel; Nerim trug die Becher auf einem Holztablett -, befahl ihnen Mat, nach Harnan und den anderen Soldaten zu sehen.
    »Ich bezweifle nicht, dass sie sich betrinken, was ich für eine gute Idee halte«, sagte er. »Das ist ein Befehl. Sagt ihnen, ich hätte befohlen, ihn zu teilen.«
    Lopin verneigte sich ernst. »Ich habe dem Kolonnenführer gelegentlich geholfen, indem ich ein paar Dinge für ihn besorgt habe, mein Lord. Ich erwarte, dass er mit dem Branntwein großzügig sein wird. Komm mit, Nerim. Lord Mat will, dass wir uns betrinken, und du wirst dich mit mir betrinken, und wenn ich mich auf dich draufsetzen und dir den Branntwein in den Hals schütten muss.« Das schmale Gesicht des abstinösen Cairhieners wurde vor Missbilligung ganz spitz, aber er verbeugte sich und folgte dem Tairener geschwind nach draußen. Mat glaubte nicht, dass sich Lopin auf den Mann würde draufsetzen müssen, nicht an diesem Abend.
    Juilin kam mit Amathera und Olver, also wurden auf dem Boden Spielbretter für Schlangen und Füchse ausgelegt zusätzlich zu der Partie Steine auf dem kleinen Tisch. Amathera erwies sich als brauchbare Steine-Spielerin, aber das war wenig überraschend, war sie doch einst eine Herrscherin gewesen, aber ihr Schmollmund wurde zusehends schmallippiger, als sie und Olver bei Schlangen und Füchsen verlor, dabei gab es bei diesem Spiel nie einen Gewinner. Andererseits vermutete Mat, dass sie keine gute Herrscherin gewesen war. Wer immer nicht spielte, saß auf der Pritsche. Mat sah von hier aus den Spielern zu, wenn er an der Reihe war, so wie Juilin, wenn Amathera spielte. Er ließ sie nur selten aus den Augen, außer er war an der Reihe. Noal erzählte unentwegt seine Geschichten - aber er spann sein Garn beim Spielen, und das Reden schien keinen Einfluss auf seine Fertigkeiten als Spieler zu haben -, während Thom dasaß und den Brief las, den Mat ihm vor scheinbar so langer Zeit gebracht hatte. Das Blatt wies tiefe Falten auf, weil Thom es in seiner Manteltasche trug, und es hatte viele Flecken vom häufigen Lesen. Er sagte, der Brief würde von einer Toten stammen.
    Es war eine Überraschung, als Domon und Egeanin eintraten. Sie waren Mat seit seinem Auszug aus dem grünen Wagen nicht gerade aus dem Weg gegangen, aber sie hatten sich auch keine Mühe gegeben, ihm zu begegnen. Wie alle anderen auch trugen sie bessere Kleidung als zu Anfang ihrer Verkleidungen. Egeanins Reitrock und der Mantel mit dem hohen Kragen, beides aus blauer Wolle und am Saum und den Ärmeln mit einem Gelb bestickt, das fast schon Gold war, hatten fast schon etwas von einer Uniform an sich, während Domon in einem gut geschnittenen braunen Mantel und direkt unterhalb der Knie in die umgeschlagenen Stiefelschäfte gestopften Pluderhosen jeden Zoll wie ein erfolgreicher, wenn auch nicht unbedingt wohlhabender illianischer Kaufmann aussah.
    In dem Moment, in dem Egeanin eintrat, krümmte sich Amathera, die gerade mit Olver auf der Bodenplane saß, augenblicklich auf den Knien zu einer Kugel zusammen. Juilin seufzte und stand von dem Hocker auf der Mat gegenüberliegenden Tischseite auf, aber Egeanin erreichte die Frau zuerst.
    »Dazu besteht keine Notwendigkeit, weder für mich noch für andere«, sagte sie, bückte sich, nahm Amathera bei den Schultern und zog sie auf die Füße. Amathera erhob sich nur zögernd und hielt den Blick zu Boden

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