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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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haben nichts Ungewöhnliches gesehen. Wir wollen die Zuschauer nicht verscheuchen.« Die Leute sahen ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Niemand wollte an das versunkene Dorf oder den Hausierer denken, geschweige denn darüber reden.
    Mat saß in Hemdsärmeln in seinem Zelt und wartete darauf, dass Thom und Juilin von ihrem Abstecher in die Stadt zurückkamen, um zu erfahren, ob es hier Seanchaner gab. Er spielte gedankenverloren mit einem Satz Würfel, die er auf den Tisch warf. Nachdem er zuerst hohe Augenzahlen geworfen hatte, starrten jetzt schon zehnmal hintereinander fünf einzelne Augen zu ihm hoch; die meisten Männer betrachteten die Augen des Dunklen Königs als einen Wurf, der Pech brachte.
    Selucia schlug den Zelteingang zurück und trat ein. Trotz des einfachen braunen Reitrocks und der weißen Bluse schaffte sie es, wie eine Königin auszusehen, die einen Stall betrat. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, einen schmutzigen Stall, obwohl Lopin und Nerim seine Mutter hätten zufrieden stellen können, wenn es ums Saubermachen ging.
    »Sie will Euch sehen«, sagte sie gebieterisch und tastete nach ihrem blumengemusterten Kopftuch, um sich zu vergewissern, dass ihr kurzes gelbes Haar bedeckt war. »Kommt.«
    »Was will sie denn von mir?«, sagte er und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Er streckte sogar die Beine aus und überkreuzte die Knöchel. Sobald man eine Frau glauben ließ, dass man sprang, sobald sie rief, erholte man sich nie wieder davon.
    »Sie wird es Euch sagen. Ihr verschwendet Zeit, Spielzeug.
    Sie wird nicht erfreut sein.«
    »Wenn mein Juwel erwartet, dass ich angerannt komme, wenn sie bloß den Finger krumm macht, dann sollte sie lieber lernen, daran Gefallen zu finden, nicht erfreut zu sein.«
    Selucia verzog das Gesicht - auch wenn ihre Herrin den Namen tolerierte, für sie blieb es eine persönliche Beleidigung - und verschränkte die Arme unter dem eindrucksvollen Busen.
    Es war so klar wie gutes Glas, dass sie hier warten wollte, bis er sie begleitete, und er hatte gute Lust, sie lange warten zu lassen. Er würfelte. Die Augen des Dunklen Königs. Erwarteten von ihm, dass er sprang, wenn Tuon Kröte sagte. Hah! Noch ein Wurf, und sie rollten über den Tisch und einer fiel fast herunter. Die Augen des Dunklen Königs. Doch er hatte im Moment nichts Besseres zu tun.
    Trotzdem ließ er sich Zeit, den Mantel anzuziehen, gute bronzefarbene Seide. Als er den Hut nahm, konnte er hören, wie sie ungeduldig mit dem Fuß auftappte. »Nun, worauf wartet Ihr?«, fragte er. Sie fauchte ihn an. Sie hielt die Zeltplane zur Seite, aber sie fauchte wie eine Katze.
    Setalle und Tuon saßen auf einem der Betten und unterhielten sich, als er den purpurfarbenen Wagen betrat, aber sie verstummten wie abgeschnitten in dem Moment, in dem er durch die Tür kam, und warfen ihm kurze, aber abschätzende Blicke zu. Was ihm verriet, dass Mat Cauthon ihr Thema gewesen war. Ihm sträubten sich die Haare. Es war offensichtlich, was auch immer Tuon wollte, es war etwas, von dem sie glaubten, dass er es missbilligen würde. Und genauso offensichtlich würde sie es trotzdem machen wollen. Der Tisch war zur Decke hochgezogen, und Selucia drängte sich an ihm vorbei und nahm den Platz hinter Tuon ein, während sich die kleine Frau mit ernster Miene auf den Hocker setzte. Hängt sofort alle Gefangenen.
    »Ich möchte den Gemeinschaftsraum eines Gasthauses besuchen«, verkündete sie. »Oder eine Schenke. Ich habe beide noch nie von innen gesehen. Ihr werdet mich in dieser Stadt in eines davon ausführen, Spielzeug.«
    Er wagte weiterzuatmen. »Das ist nicht schwer. Sobald Thom oder Juilin mich wissen lassen, dass es sicher ist.«
    »Es muss ein billiger Laden sein. Die, die man auch Spelunke nennt.«
    Ihm blieb der Mund offen stehen. Ein billiger Laden? Spelunken waren das Niedrigste vom Niedrigsten, schmutzig und schlecht beleuchtet, wo das Ale und der Wein billig und trotzdem nicht mal die Hälfte dessen wert waren, was man bezahlt hatte, wo das Essen noch schlechter war und jede Frau, die sich zu einem auf den Schoß setzte, versuchte, einem den Geldbeutel zu stehlen oder ihn aufzuschlitzen oder zwei Männer oben warten hatte, die einem einen Scheitel zogen, sobald man durch die Tür war. Zu jeder Tages- und Nachtstunde konnte man ein Dutzend Würfelspiele finden, manchmal mit überraschend hohen Einsätzen, wenn man die Umgebung in Betracht zog. Kein Gold - nur ein Narr zeigte in einer Spelunke sein

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