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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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noch erzählt…«, begann Thom, unterbrach sich aber dann stirnrunzelnd. »Mat, was ist mit dir? Du siehst aus, als würde dir etwas im Hals stecken.«
    Es war sein Erinnerungsvermögen, das ihm zu schaffen machte, und dieses eine Mal waren es nicht die Erinnerungen eines anderen Mannes. Die hatte man in ihn hineingestopft, um die Löcher in seiner eigenen Erinnerung zu füllen, was sie taten und sogar mehr; zumindest hatte es den Anschein. Er erinnerte sich deutlich an mehr Tage, als er gelebt hatte. Aber ganze Phasen seines Lebens waren ihm verloren gegangen, und andere waren wie mottenzerfressene Decken oder schattenhaft und dunkel. Er hatte nur ungenaue Erinnerungen an die Flucht aus Shadar Logoth, genau wie an die Fahrt auf Domons Flussschiff, aber eine Sache, die er auf dieser Reise gesehen hatte, stach hervor. Ein Turm, der wie polierter Stahl schimmerte? Etwas im Hals stecken? Sein ganzer Magen wollte sich entleeren.
    »Ich glaube, ich weiß, wo dieser Turm ist, Thom. Das heißt, Domon weiß es. Aber ich kann dich nicht begleiten. Die Eelfinn werden wissen, dass ich komme, vielleicht auch die Aelfinn. Soll man mich doch zu Asche verbrennen, möglicherweise wissen sie schon über diesen Brief Bescheid, weil ich ihn gelesen habe. Sie könnten jedes Wort wissen, das wir gesagt haben. Man kann ihnen nicht vertrauen. Sie werden jeden Vorteil nutzen, wenn sie können, und wenn sie wissen, dass du kommst, werden sie sich vorbereiten. Sie werden dir die Haut abziehen und daraus einen Gurt machen.« Die Erinnerungen an sie waren seine eigenen, aber sie reichten mehr als genug aus, um diese Einschätzung zu unterstützen.
    Sie starrten ihn an, als hätte er den Verstand verloren, selbst Olver. Er musste ihnen von seinen Begegnungen mit den Aelfinn und den Eelfinn erzählen. Zumindest so viel wie nötig. Nichts über die Antworten, die er von den Eelfinn erhalten hatte, das bestimmt nicht, oder etwas über die beiden Geschenke der Aelfinn. Aber er musste über die Erinnerungen der anderen Männer sprechen, um erklären zu können, wieso er zu dem Schluss gekommen war, dass Aelfinn und Eelfinn jetzt mit ihm in Verbindung standen. Und die hellen Ledergurte, die die Eelfinn trugen; sie erschienen wichtig. Und wie sie versucht hatten, ihn zu töten. Das war sehr wichtig. Er hatte ihnen gesagt, er wolle gehen, hatte aber vergessen zu erwähnen, dass er lebend gehen wollte, also brachten sie ihn hinaus und hängten ihn auf. Er nahm sogar das Halstuch ab, um ihnen die Narbe zu zeigen, und die ließ er nur selten jemanden sehen. Die drei hörten schweigend zu, Thom und Noal konzentriert, während Olver vor Staunen den Mund nicht mehr zubekam. Abgesehen von seiner Stimme war nur das Prasseln des Regens auf dem Zeltdach zu hören.
    »Das alles darf dieses Zelt nicht verlassen«, sagte er abschließend. »Aes Sedai haben bereits genug Gründe, um mich in die Finger zu kriegen. Wenn sie das mit den Erinnerungen herausfinden, werde ich sie nie loswerden.« Würde er jemals völlig von ihnen frei sein? Er fing an zu glauben, dass das nie geschehen würde, aber es gab keinen Grund, ihnen einen neuen Anlass zu geben, sich in sein Leben einzumischen.
    »Steht Ihr mit Jain in irgendeiner Verbindung?« Noal hob beschwichtigend die Hände. »Frieden. Ich glaube Euch. Es ist nur, das schlägt alles, was ich je getan habe. Oder was Jain je getan hat. Hättet Ihr etwas dagegen, wenn ich der dritte Mann wäre? Ihr wisst, dass ich sehr nützlich sein kann, wenn es mal eng wird.«
    »Soll man mich doch zu Asche verbrennen, ist alles, was ich gesagt habe, in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus? Sie werden wissen, dass ich komme. Vielleicht wissen sie ja schon alles!«
    »Und das spielt keine Rolle«, warf Thom ein, »jedenfalls für mich nicht. Falls nötig, gehe ich auch allein. Aber wenn ich das hier richtig lese« - er entfaltete den Brief beinahe zärtlich - »besteht nur Aussicht auf Erfolg, wenn du einer der drei Männer bist.« Er setzte sich schweigend auf die Pritsche und blickte Mat in die Augen.
    Mat wollte wegsehen und konnte es nicht. Verdammte Aes Sedai! Die Frau war mit ziemlicher Sicherheit tot, trotzdem versuchte sie noch immer, ihn dazu zu verlocken, ein Held zu werden. Nun, Helden tätschelte man den Kopf und stieß sie dann beiseite, bis das nächste Mal ein Held gebraucht wurde, immer vorausgesetzt, sie überlebten ihre Heldentat. Sehr oft taten Helden das nicht. Er hatte Moiraine nie richtig vertraut, sie

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