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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dritte Mal, aber zuvor waren sie immer hingegangen, um zu bitten, und nicht, um zu fordern. Im Augenblick befanden sich neun Schwestern in dem Gasthaus - die Zahl änderte sich, Schwestern kamen und gingen, und Gerüchten zufolge waren noch andere Aes Sedai in der Stadt -, und es beunruhigte sie, dass keine von ihnen den Palast besucht hatte. Sie hatte sich vom Gasthaus fern gehalten, denn sie wusste, wie gern Elaida sie in die Finger bekommen wollte, aber sie wusste nicht, auf wessen Seite die Schwestern dort standen; sie hatten sich bei Sareitha und Careane ausgeschwiegen. Aber sie hatte erwartet, dass wenigstens ein paar von ihnen in den Palast kamen, und sei es nur, um zu erfahren, was an den Behauptungen des Meervolks dran war. Warum befanden sich so viele Aes Sedai in Caemlyn, wo doch Tar Valon belagert wurde? Die erste Antwort, die ihr dazu einfiel, war, dass es um sie ging, und das verstärkte nur ihre Entschlossenheit, jeder Schwester aus dem Weg zu gehen, von der sie nicht persönlich überzeugt war, dass sie Egwene unterstützte. Aber das würde nicht verhindern, dass sich die Kunde von dem Abkommen, das sie für die Benutzung der Schale der Winde geschlossen hatten, verbreitete, wie auch von dem Preis, den die Weiße Burg für diese Hilfe zahlen musste. Sollte man sie zu Asche verbrennen, aber wenn sich diese Neuigkeit unter den Aes Sedai verbreitete, würde das eine verdammte Wagenladung Feuerwerk sein, das gleichzeitig explodierte. Schlimmer noch. Zehn Wagenladungen.
    Sie sah Renaile nach und kämpfte darum, ihre Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Und ihre Stimme, damit sie wenigstens annährend höflich klang. »Sie geht mit der Veränderung sehr gut um, finde ich.«
    Chanelle schnaubte verächtlich. »Das sollte sie auch. Jede Windsucherin weiß, dass sie viele Male aufsteigen und fallen wird, bevor man ihren Körper wieder dem Salz übergibt.« Sie drehte sich um, um der anderen Frau nachzusehen, und ein Hauch von Bosheit trat in ihre Stimme. Sie schien zu sich selbst zu sprechen. »Sie ist aus größerer Höhe gestürzt als so manch anderer, und es hätte sie nicht überraschen dürfen, dass ihre Landung so hart war, wo sie doch auf so viele Finger getreten ist…« Sie schloss ruckartig den Mund und riss den Kopf herum, um Elayne, Birgitte, Aviendha, Reene, ja, selbst die Gardistinnen herausfordernd anzuschauen, ob sie es wagten, das zu kommentieren.
    Elayne sagte klugerweise kein Wort, und das galt auch für die anderen, wofür sie dem Licht dankte. Sie glaubte, ihre Stimmung besänftigt, das Verlangen zu weinen unterdrückt zu haben, und sie wollte nichts sagen, das Chanelle möglicherweise veranlasste, herumzubrüllen und ihre ganze Mühe zunichte zu machen. Davon abgesehen fiel ihr auch nichts ein, was sie nach dem gerade Gehörten hätte sagen sollen. Sie bezweifelte, dass es bei den Athaʹan Miere Brauch war, sich an jemandem zu rächen, von dem man glaubte, dass er seine höhere Position missbraucht hatte. Aber es war sehr menschlich.
    Die Windsucherin musterte sie stirnrunzelnd von oben bis unten. »Ihr seid nass«, sagte sie dann, als wäre es ihr jetzt erst aufgefallen. »In Eurem Zustand ist es sehr schlecht, zu lange nass zu sein. Ihr solltet Euch sofort umziehen.«
    Elayne warf den Kopf zurück und schrie, so laut sie konnte, einen Aufschrei purer Empörung und Wut. Sie schrie, bis ihre Lungen leer waren und sie keuchen musste.
    In der nachfolgenden Stille starrte sie jeder erstaunt an. Fast jeder. Aviendha musste so heftig lachen, dass sie sich gegen einen Wandbehang mit berittenen Jägern, die einen sich zu ihnen umdrehenden Leoparden stellten, stützen musste. Sie hielt sich den Leib, als täten ihr die Rippen weh. Der Bund übermittelte auch Heiterkeit - Heiterkeit! -, obwohl Birgittes Gesicht so reglos wie das einer Schwester blieb.
    »Ich muss nach Tear Reisen«, sagte Chanelle nach einem Moment und drehte sich dann wortlos und ohne jede Ehrenbezeugung um. Reene und Reanne machten einen Knicks, ohne jedoch Elaynes Blick direkt zu erwidern, und murmelten etwas von wartenden Pflichten, bevor sie forteilten.
    Elayne starrte nacheinander Birgitte und Aviendha an.
    »Wenn eine von euch auch nur ein Wort sagt…«
    Birgitte setzte einen so unschuldigen Ausdruck auf, dass er nur falsch sein konnte, und der Bund übermittelte solche Heiterkeit, dass Elayne selbst gegen ein Lachen ankämpfen musste. Aviendha lachte nur noch lauter.
    Elayne raffte ihre Röcke und so viel von ihrer

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