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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Abzahlung denkst, mit kleinen monatlichen Raten …«
    »Ha, ha. Sehr witzig.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich hab die zwanzig Dollar.«
    »Gut. Wie wär’s mit acht Uhr?«
    »Morgen Abend.«
    »Morgen?«, hatte Betty gefragt. »Wieso nicht heute?«
    »Da habe ich schon eine Verabredung.«
    »Eine Verabredung, ja?« Sie klang misstrauisch. »Mit wem, wenn ich fragen darf?«
    »Das ist meine Sache.«
    »Falls es Suzy Hayden ist, vergiss es. Sie ist ein Schwein. Außerdem weiß ich zufällig, dass sie eine ansteckende Krankheit hat.«
    »Du bist nicht besonders freundlich zu deiner Konkurrenz.«
    » Konkurrenz? Suzy Hayden? Ach, Süßer, du willst mich wohl auf den Arm nehmen. Die ist keine Konkurrenz, die ist unterste Schublade.«
    Albert bog auf die Jeffers Lane und begann den Berg hochzustrampeln. Vor dem vierten Haus nach der Ecke stieg er vom Fahrrad. Er legte es leise ins Gras und rannte zur Eingangstreppe. An der Tür stand die Nummer 3212. Das nächste Haus auf der linken Seite sollte den Broxtons gehören.
    Dort brannte Licht.
    Geduckt durchquerte Albert die Lücke zwischen den beiden Häusern. Er kniete an der Hauswand nieder. Über ihm befand sich ein Fenster. Er wartete einen Moment, bis sich sein Atem und sein Herzschlag beruhigt hatten. Dann erhob er sich.
    Er spähte durch das Fenster.
    Das Wohnzimmer. An beiden Seiten eines langen blauen Sofas brannten Lampen. Der Fernsehschirm war dunkel. Er sah keine Menschen.
    Vielleicht ist niemand zu Hause.
    Er rannte an der Seite des Hauses entlang und durch den hinteren Garten zu einer erhöhten Terrasse. Von der obersten Betonstufe blickte er durch das Fenster in der Tür.
    Die Küche. Dunkel.
    Er lief wieder hinunter und zur Garage. In der Seitentür waren Fenster. Er drückte das Gesicht ans Glas. Im schwachen Mondlicht sah er nur Leere. In der Doppelgarage standen keine Autos.
    Wie günstig.
    Schnell kehrte er zur Küchentür zurück. Er zog sich einen dicken Fäustling über die rechte Hand. Mit einem kurzen harten Schlag zerbrach er eine Ecke der Scheibe. Dann griff er hinein und öffnete die Tür.
    Unter den Sohlen seiner Turnschuhe knirschten die Scherben auf dem Küchenboden. Er überlegte, die Schuhe auszuziehen. Doch das würde ihn in die Bredouille bringen, falls er schnell verschwinden musste.
    Er ließ sie an und trat in den beleuchteten Flur.
    Die Vordertür befand sich genau auf der anderen Seite des Ganges.
    Als er darauf zuging, zu einer Seite die Wand, zur anderen eine Treppe, fühlte er sich, als wäre er in einem engen Canyon gefangen. Es gefiel ihm nicht. Aber er hatte keine andere Wahl – nicht, wenn er nach oben gehen wollte. Am liebsten wäre er gerannt, aber das hätte zu viel Lärm verursacht. Also ging er langsam und leise weiter, ohne die Tür aus dem Auge zu lassen, und rechnete halb damit, dass sie auffliegen würde.
    Als er den Fuß der Treppe erreicht hatte, musste er in die Hocke gehen, damit seine Magenkrämpfe nachließen.
    Was ist mit mir los?, fragte er sich.
    Vielleicht das gebratene Hühnchen, das ich zu Abend gegessen habe.
    Doch vermutlich war es eher Angst. Er hatte schon früher Krämpfe bekommen, wenn er sich fürchtete.
    Es gibt keinen Grund, Angst zu haben, sagte er sich. Es ist niemand hier.
    Wahrscheinlich.
    Aber er brach zum ersten Mal in ein Haus ein. Da war es kein Wunder, wenn sein Magen ein wenig rebellierte.
    Schon bald fühlte sich Albert besser und lief die Treppe hinauf.
    Zu seiner Rechten lag ein Zimmer, in dem in einen Luftkampf verstrickte Modellflugzeuge von der Decke hin gen. Das Bett war leer. Er wollte hineingehen, blieb jedoch stehen, als ihn erneut Krämpfe erfassten.
    Er lehnte sich zitternd gegen den Türrahmen.
    Es wird schlimmer! Was soll ich machen?
    Ich scheiß mir in die Hose …
    Er drehte sich um und sah die nur wenige Meter entfernte Tür zu einem Badezimmer. Schnell lief er hinüber, schlug auf den Lichtschalter, stürmte zur Toilette, riss seine Jeans herunter und ließ sich gerade noch rechtzeitig auf den Sitz fallen.
    Nach einem explosionsartigen Durchfall fühlte er sich viel besser.
    Er wischte sich den Hintern ab. Dann tupfte er sich den Schweiß aus dem Gesicht. Er blieb auf der Toilette sitzen und überlegte, ob er spülen sollte.
    Warte lieber. Wenn ich spüle, und es ist jemand im Haus, stecke ich bis zum Hals in der Scheiße.
    Er zog die Hose hoch und schnallte den Gürtel zu. Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, setzte er seine Durchsuchung des Hauses fort.
    Oben

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