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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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denselben Schlitz.
    Zuckungen durchfuhren ihren Körper.
    Er zog das Messer heraus.
    Sie hatte eine weit offene vertikale Schnittwunde direkt unter dem Nabel. Aus dem handbreiten Schlitz pulsierte Blut.
    Sie strampelte nicht mehr, sondern lag einfach schluchzend und stöhnend ausgestreckt da.
    Albert ging in die Hocke und schnitt die Vorderseite ihres Unterkleids auf. Er zog es auseinander, um die Brüste freizulegen. Sie waren kleiner als Bettys.
    Eher wie die von Miss September.
    »Hübsche Titten, Mrs. Broxton«, sagte er.
    Er sah zu, wie sie sich hoben und senkten, während sie schluchzte.
    Als er eine ihrer Brüste mit seiner blutigen Hand umfasste, spürte er den Nippel gegen seine Handfläche drücken. Er knetete die Brust. Das Blut machte sie schlüpfrig.
    Sein Penis war steif und schmerzte in der Jeans.
    Er klemmte sich das Messer wieder zwischen die Zähne, zog den Reißverschluss herunter und holte ihn raus.

8   DIE BITTE
    Das Röhren seines Jaguars dröhnte ihm noch in den Ohren, als er durch sein dunkles Haus ging. Er schritt vorsichtig durch die Küche. Im Wohnzimmer mit der verglasten Seitenwand, hinter der der Pool und der Garten lagen, konnte er genug sehen, um nirgendwo anzustoßen.
    Einen Augenblick erwog er, nach draußen zu gehen und still im Nebel zu sitzen.
    Dazu war später noch Zeit.
    Er trat in sein Arbeitszimmer und schaltete eine Lampe an. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Langsam ließ er den Blick über den Schreibtisch, die Aktenschränke, den Kartentisch, die beiden Beistelltische, den Stuhl und das Tischchen mit der Lampe in der Ecke schweifen. »Sie muss irgendwo sein«, sagte er.
    Er musste bloß die ganze Nacht in dem Chaos suchen, dann würde er sie schon finden.
    Oder einfach mal eine Weile nachdenken.
    Er ging zu dem Polstersessel, räumte die drei dicken Aktenordner von der Sitzfläche und nahm Platz.
    Versuche, es zu rekonstruieren. Wann hast du das letzte Mal mit ihm gesprochen? Montag, vom Lehrerzimmer aus. Nein, da hat er mich angerufen. Mittwoch? Ich habe ihn am Mittwoch von hier aus angerufen. Von wo genau? Vom Schreibtisch.
    Ian ging zum Schreibtisch. Das Telefon stand nicht darauf. Er trat hinter den Schreibtisch und rollte den Drehstuhl zur Wand zurück. Dort lag das Telefon. Aber nicht flach auf dem Boden.
    Eine zerfledderte Ecke seines Adressbuchs ragte darunter hervor.
    Das Telefon schlug auf den Boden und klingelte einmal, als er das Buch herauszog.
    Die Karteikarte mit Arnie Barringtons Telefonnummer stand aus dem Adressbuch hervor wie ein Lesezeichen.
    Ian sah auf seine Armbanduhr. Viertel nach eins. Also war es in New York Viertel nach vier.
    Viel zu spät.
    Oder zu früh.
    Er lehnte die Karte an den Schlitten der Schreib maschine und ging zu Bett.
    Aber er konnte nicht einschlafen. Er lag dort, starrte in die Dunkelheit und dachte an Emily Jean, die das Gefühl hatte, ihr Leben verschwendet zu haben, und an Laura, die nicht die Gelegenheit dazu hatte.
    Laura.
    Mein Gott, waren seitdem wirklich schon sieben Jahre vergangen? Hatte er tatsächlich so lange ohne sie überlebt?
    Er zwang sich, das Thema zu wechseln.
    Er dachte an seine Arbeit, kam zur Ruhe, und schließlich stellte sich der Schlaf ein.
    Als Ian am Sonntagmorgen aufwachte, verschränkte er die Hände hinter dem Kopf und atmete tief durch. Die kühle Luft roch nach Herbst. Wie riecht Herbstluft? Nach brennendem Laub. Aber es roch nicht nach brennendem Laub, weshalb dachte er dann an Herbstluft?
    Einfach weil er wusste, dass Oktober war? Oder weil er vorhatte, sich nach dem Mittagessen ein Footballspiel am City College anzusehen?
    Es musste noch etwas anderes dahinterstecken.
    Die Luft brachte Stille mit sich. Und Traurigkeit. Ein verstörender Anklang von Verlust lag darin. Aber auch von Aufregung.
    Laura hätte gelächelt und gesagt: »Du bist verrückt. In Kalifornien gibt es keine Jahreszeiten.«
    Sie hatte nicht lange genug gelebt, um sich vom Gegenteil zu überzeugen.
    Ian warf einen Blick auf die leere Seite seines Betts. Dann stand er schnell auf und zog seinen alten Flanellmorgenmantel an. Auf der Kommode fand er das Notizbuch, das er am letzten Abend beim Treffen des Veranstaltungskomitees dabeigehabt hatte. Er ging damit ins Arbeitszimmer.
    8:45 Uhr. In New York war es fast Mittag.
    Arnie sollte mittlerweile aufgestanden sein.
    Ian nahm die Karteikarte vom Schlitten der Schreibmaschine und rief in Arnies Suite an.
    Er ließ das Telefon

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