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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Mädels mit den knochigen Ärschen leid, die nichts zum Draufsitzen haben außer ihrem Steißbein.«
    »Redest du von mir?« Janet rutschte auf dem Sitz herum, um eine bequemere Position zu finden. »Ich hätte mein …« Sie brach ab und dachte an das Schaumgummikissen, das sie immer mit zu den Spielen an der U.S.C. nahm. Es lag auf einem Regal in Daves Wohnung.
    »Dein was?«
    »Ich habe immer …« Ihre Kehle schnürte sich zusammen. Sie wandte sich ab.
    »Hey, hey, Kopf hoch! Warum machst du so ein trauriges Gesicht? Lächle.«
    »Klar«, sagte Janet und lächelte. Doch sie hielt es nicht lange durch. Frustriert schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid. Manchmal überkommt es mich einfach. Kein Dave mehr. Als wäre er gestorben oder so. Ich fühle mich ganz gut, und dann macht es bum! Kein Dave mehr.«
    »Wenn du ihn vermisst, dann geh zurück. Niemand setzt dir eine Pistole auf die Brust.«
    »Nur meinem Baby.«
    »Oooo.«
    Janet versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht.
    »An deiner Stelle«, sagte Meg, »würde ich mich so schnell umdrehen und zu ihm zurücklaufen, dass mir schwindelig wird.«
    »Du kannst ihn doch nicht ausstehen.«
    »Stimmt.« Sie wickelte einen Streifen Kaugummi aus, faltete ihn in Drittel und warf ihn sich in den Mund. »Er hat alles, was ich an einem Mann verabscheue.« Stirnrunzelnd kaute sie. »Aber ich würde trotzdem zu ihm zurückgehen.«
    »Natürlich«, sagte Janet. »Zurück zu dem Widerling, zu dem Arschloch?«
    »In Wirklichkeit hätte ich ihn gar nicht erst verlassen. Er ist ein Mann, verstehst du? Er ist alles, was ich hasse, aber er ist ein Mann. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, Frauen wie mich nennt man Ladenhüter. Und als Ladenhüter kann man keine großen Ansprüche stellen.«
    »Du bist kein …«
    »Versuch nicht, mir zu sagen, ich wäre kein Ladenhüter. Ich hab schon mal in die Spiegel gesehen. Verdammt, bei meinem Anblick zerspringen Spiegel. Ich brauche an Halloween nicht mal eine Maske.« Sie lachte und ließ ihren Kaugummi knallen. »Ich gehe immer als Troll.«
    »Hey, jetzt mach dich nicht selbst so runter.«
    Das Lächeln wich aus Megs Gesicht. »Schätzchen, das Problem ist, wenn ein Mädchen keine verdammte Chance auf was Besseres hat, ist es froh, einen Arsch wie Dave abzubekommen. Aber du bist kein Ladenhüter, auf keinen Fall. Du bist ein Bestseller. Also freu dich, dass du den Scheißtyp los bist, und schnapp dir einen Besseren. Du kannst einen viel Besseren kriegen.«
    Ian wartete, bis die Nationalhymne vorbei war, ehe er die Sitze über der Fünfzig-Yard-Linie ansteuerte. Er hatte selten Schwierigkeiten, einen freien Platz zu finden, auch nicht in Theatern oder Stadien; die meisten Leute setzten sich nicht direkt neben Fremde, sondern ließen einen Sitz dazwischen frei.
    Er nickte Lester und Helen Bryant zu, die ein paar Reihen höher saßen. Sie winkten. Beide wirkten nicht sehr glücklich.
    »Ist der Platz hier besetzt?«, rief er in eine der Reihen hinein. Die Leute auf beiden Seiten des leeren Sitzes sahen sich an und schüttelten die Köpfe.
    »Der ist noch frei«, antwortete einer von ihnen.
    Ian schob sich seitlich durch die Reihe. Gerade als er den Sitz erreichte, warfen die Cheerleader unten auf dem Platz die Arme in die Luft und riefen: »Alle aufstehen zum Anstoß!«
    Meg stieß Janet mit dem Ellbogen an und flüsterte: »Guck dir mal den Typ an«. In der Absicht, lüstern zu wirken, setzte sie einen Schlafzimmerblick auf.
    Janet brauchte nicht erst auf ihn aufmerksam gemacht zu werden. Sie hatte ihn schon gesehen. Er war ein großer, um die dreißig Jahre alter Mann, der sich langsam bewegte und sein vom Wind zerzaustes Haar kürzer trug als die meisten. Sein Gesicht wirkte ruhig und selbstbewusst.
    »Unglaublich, diese verträumten Augen!«, sagte Meg.
    »Verträumt?« Janet lachte.
    Sie sah sich nicht den Anstoß an. Sie schaute zu dem Mann und fragte sich, wer er war.
    Er setzte sich direkt vor Meg hin.
    Der vorletzte Cheerleader hatte eine Art zu gehen, die Lester traurig stimmte. Die meiste Zeit hüpfte die junge Frau oder vollführte mit dem Gesicht zum Publikum federnde Sidesteps. Doch wenn sie ging, machte sie lange Schritte und schwang ihre Arme aus Freude an der Bewegung hoch in die Luft.
    Nikki war genauso gegangen.
    Nikki ging immer sehr gerne zu Fuß. Während der fünf Monate, die Lester mit ihr zusammen war, gingen sie überall gemeinsam hin: zum Unterricht, zum Studentenwerk, zum Kino, zum Café und durch den

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