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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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können von mir aus mit deinem Auto fahren. Aber erst, wenn du mich bezahlt hast.« Sie streckte wieder die Hand aus.
    Dieses Mal legte Albert drei Zwanziger, drei Zehner, einen Fünfer und fünf Ein-Dollar-Scheine hinein.
    May Beth faltete das Geld und steckte es in ihre Handtasche. Dann nahm sie Alberts Hand. »Du hast ein Date«, sagte sie.

39   ROT UND SCHARF
    Albert drückte einen Knopf auf dem Armaturenbrett, und das Garagentor öffnete sich.
    »Die Dinger sind wirklich cool«, sagte May Beth. »Ich habe versucht, meine Mutter zu überreden, für unser Haus auch so was zu kaufen.«
    »Du wohnst bei deiner Mutter?«
    »Was dagegen?«
    »Nein. Ich bin nur neugierig. Es gibt keinen Grund, nicht bei seiner Mutter zu wohnen. Jedenfalls, solange man mit ihr klarkommt.«
    »Wir kommen gut klar«, sagte May Beth.
    Sie klang nicht, als meinte sie es ehrlich.
    »In Kalifornien, oder?«
    »Genau. In Grand Beach. Das ist westlich von L. A., in der Nähe von Santa Monica. Es ist wirklich schön da.«
    Albert fuhr in die Doppelgarage und hielt neben einem roten Buick.
    »Bist du sicher, dass niemand zu Hause ist?«, fragte May Beth.
    »Ach, wegen des anderen Autos?« Er zuckte die Achseln. Der Buick war auf Karen Winters zugelassen. Im Kofferraum lag die sorgfältig in Plastikmüllsäcke verpackte Leiche von Willard P. Andricci, dem das Haus gehörte. »Ich habe Mom und Dad zum Flughafen gefahren«, sagte Albert, »damit sie keinen Parkplatz bezahlen müssen.«
    »Ja, die Parkgebühren am Flughafen sind wirklich unglaublich.«
    »Ich muss sie erst am Sonntag wieder abholen.« Er stieg aus. Neben der Tür zur Küche drückte er auf die Fernbedienung. Das Garagentor fuhr ratternd herab. Als May Beth zu ihm kam, schloss er die Küchentür auf und öffnete sie.
    Sie traten ein.
    May Beth zog ihre Jacke aus und hängte sie über einen Stuhl. Sie trug ein weißes T-Shirt und keinen BH darunter. Ihre dunklen Brustwarzen zeichneten sich durch den Stoff ab.
    Albert zog den Mantel aus und hängte ihn neben ihre Jacke.
    »Hattest du nicht was von Drinks gesagt?«, fragte May Beth.
    »Du willst hundert Dollar und Drinks?«
    Lächelnd hob sie ihre roten Brauen. »Ich könnte einen Martini vertragen, Willard. Ist das ein Problem für dich?«
    »Glaub nicht.«
    »Du kannst bestimmt auch einen Drink vertragen.« Sie streckte den Arm aus und strich über die Seite seines Halses.
    »Ich weiß nicht genau, wie man Martinis macht.«
    »Ich zeig’s dir.« Sie schob eine Hand zwischen seine Beine und drückte ihn sanft durch die Hose.
    Er stöhnte. Sie ließ die Hand dort liegen, während sie sagte: »Ich brauche Gläser, einen Shaker, Eis, Gin, trockenen Wermut und Oliven, falls du welche hast.«
    »Ah, okay«, murmelte er.
    Sie zog die Hand weg.
    Verwirrt begann Albert, die Zutaten zusammenzusuchen.
    Was geht hier vor?, fragte er sich.
    Er war noch nie in einer solchen Situation gewesen.
    Gut, mit Betty war es irgendwie so ähnlich gelaufen. Sie hatte ihn angefasst und gereizt und dafür gesorgt, dass er einen Ständer bekam. Es war aufregend, aber … schwierig.
    Ein Messer würde alles vereinfachen.
    Er suchte im Kühlschrank nach Oliven.
    Das Messer kann noch warten, dachte er.
    Er konnte May Beth ruhig eine Weile die Initiative überlassen. Schließlich hatte er sie bezahlt. Er war der Chef.
    »Da sind sie«, sagte er.
    Sie lachte. »Du musst wirklich noch einiges lernen, Willard. Niemand kippt schwarze Oliven in einen Martini.«
    »Ach, du willst grüne Oliven?«
    Sie nickte und grinste, als wäre er ein Idiot.
    Sie würde sich nicht so benehmen, dachte Albert, wenn sie nicht wüsste, wie ich normalerweise mit Frauen umgehe.
    Er schloss die Kühlschranktür. »Ich glaub, es sind keine grünen da.«
    »Tja, dann müssen wir die Martinis eben ohne machen.«
    Nachdem Albert alles bereitgestellt hatte, goss May Beth die Zutaten zu dem Eis in dem silbernen Shaker. Sie rührte mit einem Löffel um und schenkte zwei Gläser ein.
    »Lass uns irgendwo hingehen, wo es gemütlicher ist«, sagte sie und reichte Albert einen der Martinis.
    Als er sah, dass die Eiswürfel noch in dem Shaker lagen, nahm er zwei heraus und warf sie in sein Glas. »Willst du auch Eis?«, fragte er.
    Sie sah ihn nachsichtig an. »Nein danke.«
    »Warum nicht?«
    »Es schmilzt und verdirbt den Drink. Lass uns ins Wohn zimmer gehen.«
    »Okay.«
    Albert fühlte sich schwach und verletzlich, als sie die Küche verließen.
    Es muss nicht so ablaufen, sagte er sich. Ich

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